Gradierwerke in Franken
„Ein Tag am Meer“ und das mitten in Bayern, um genau zu sein in Franken! Es ist das gesunde Mikroklima, was freier atmen lässt. Fein vernebelte Sole rund um die fränkischen Gradierwerke tun der Gesundheit gut.
Kurorte in Franken mit Gradierwerken
Inhaltsverzeichnis
ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ Salzige Luft wie an der Nordsee. Mit geschlossenen Augen stehe ich an der riesigen Schwarzdornwand des Gradierwerks. Tief atme ich ein, spüre den feinen Sprühnebel fast hauchzart auf meiner Haut. Ein Salzschleier legt sich auf meine Lippen und ich wähne mich fast am Strand stehend. Meereslust in Franken. Ja, das gibt es.
In Bad Staffelstein, Bad Windsheim, Bad Neustadt an der Saale, Bad Orb, Bad Soden-Salmünster, Heldburg-Bad Colberg, Bad Mergentheim oder Bad Kissingen spielt Sole – also salziges Wasser, das aus mehreren Hundert Metern Tiefe hinauf gepumpt wird – eine wichtige Rolle.
Was ist ein Gradierwerk
Beeindruckend sind sie schon, die hölzernen Gebilde der Gradierwerke.
Salzgewinnung durch Gradierung von Sole. So der ursprüngliche Zweck dieser Anlagen. Sole wurde mittels Pumpen und Leitungen zum Dach befördert und rieselte dort auf die Reisigzweige. Die durch Verdunstung konzentrierte – also gradierte – Sole wurde anschließend in das Siedehaus geleitet, wo sie eingedampft wurde.
Was grundsätzlich als industrielle Bauwerke vom 16. bis 18. Jahrhundert zur Salzgewinnung diente, ist heute eine Möglichkeit, die nachhaltig wirkungsvolle Salzluft für die Gesundheit zu nutzen.
155 Meter lang, 12 Meter breit und mit einer Höhe von 18 Metern ist es schon sehr imposant vor Hessens größtem, noch bestehenden Gradierwerk in Bad Orb zu stehen. Es ist das Letzte von ehemals 10 Technikdenkmälern aus der Zeit der Salzgewinnung.
Handverlesen und sorgsam aufgeschichtet liegt Schwarzdorn in einem riesigen Holzbaugerüst. Wo früher in Schwerstarbeit mit befeuerten Siedepfannen aus Sole Salz hergestellt wurde, bringt heute befeuchtete Luft Erleichterung bei Erkältungen, Allergien und anderen Lungenerkrankungen.
Salz wird in der heutigen Zeit unter Tage abgebaut. Der Unterhalt der aufwendigen Gradierbauten dient fast ausschließlich gesundheitlichen Zwecken. Verständlich, dass sich Gradieranlagen häufig in Heilbädern und Kurorten finden.
Wie funktioniert ein Gradierwerk?
Salz und Sole sind die Zutaten für Wohlfühlklima.
Wie durch einen natürlichen Zerstäuber reichert die am Gradierwerk herabrieselnde Sole die umliegende Luft mit feinen Salzpartikeln an. Ganz leise fließt die auf fünf Prozent verdünnte Sole über die sorgsam geschichteten Schwarzdornbüsche hinab. Da dies auf der windzugewandten Seite einer Gradieranlage geschieht, drückt der Wind die Flüssigkeit weiter in die Dornenbüsche hinein. So zerstäuben die feingliedrigen Äste jeden einzelnen Wassertropfen in ein kleines Universum aus unzähligen Solekristallen.
Wie wirkt ein Gradierwerk auf die Gesundheit?
Jeder Atemzug der salzig angereicherten und befeuchteten Luft erreicht so die Atemwege, tut gut und belebt. Besonders Asthmatiker oder viele Allergiker empfinden die Luft am Gradierwerk so angenehm, da Verunreinigungen wie beispielsweise Pollen und andere Allergene der Luft gebunden sind.
Kleine, an den Wassertröpfchen gebundene Aerosole wirken positiv. Sie befeuchten die Atemwege, wirken abschwellen, schleimlösend und leicht desinfizierend. Wirkungen, die jeder von maritimer Seeluft kennt. Nur eben mitten im Gesundheitspark Franken.
Atemtraining am Gradierwerk
Atmen ist nicht gleich atmen. Als Physiotherapeutin weiß ich, dass die meisten Menschen sehr flach atmen. Sie schöpfen ihr Lungenvolumen nicht aus. Damit die feinen Soletröpfchen aus der Luft in die Bronchien gelangen und auch die unteren Bereiche der Lunge durchströmen, macht eine Atemtherapie in der Natur noch besser am Gradierwerk Sinn.
Das älteste Gradierwerk in Deutschland
Steht in Bad Kissingen, das Teil der UNESCO-Welterbestätte „Great Spa Towns of Europe“ ist. Fußläufig entlang der fränkischen Saale geht es direkt vom berühmten Kurensemble durch den Rosengarten, gemütlich auf dem Wanderweg durch die Natur.
Über 1000 Jahre wurde in Bad Kissingen Salz gewonnen. Auch wenn die Salzgewinnung 1968 eingestellt wurde, das historische Gradierwerk spielt weiterhin eine wichtige Rolle für die Soleinhalation.
Mit seinen gut 40 Metern Länge, 10 Metern Breite und gut 10 Meter Rieselhöhe bietet der Gradierbau einen Wandelgang mit gemütlichen Orten zum Verweilen. Direktes, bewusstes und tiefes Einatmen der reinen, salzig gesunden Luft lässt sich hier genießen.
- Eintritt: kostenlos
Da Gradierwerke auch auf kleinstem Raum ihre positive Wirkung entfalten finden sich in vielen Thermen Miniatur-Gradierbauten. So lässt sich Soleinhalation auch bei einem gemütlichen Day-Spa-Tag genießen.
Thermen für salzige Momente
Salzhaltige Luft lässt sich dank kleiner Gradierwerke oder in Form einer „Tote-Meer-Salz-Grotte“ wirkungsvoll nutzen. Oftmals sind auch die Becken der Thermalbäder mit Sole gefüllt, beispielsweise hier:
- KissSalis Therme Bad Kissingen
- Toskana Therme Bad Orb
- Spessart Therme Bad Soden-Salmünster
- FrankenTherme Bad Königshofen
- Obermain Therme Bad Staffelstein
Bad Staffelstein im Gottesgarten am Obermain
Du fragst Dich, was Adam Riese sowie die wärmste und stärkste Thermalsole Bayerns gemeinsam haben? Mit einem Solegehalt von 12 Prozent entspringt in über 1600 Metern Tiefe dieses Wasser, was mit 52 Grad Quelltemperatur in Bad Staffelstein zutage tritt.
Zugleich ist das malerische Städtchen mit seinem schmucken Rathaus am Marktplatz die Geburtsstadt des Rechenkünstlers Adam Riese, was aber bereits 1492 war.
Heute sind es der Staffelberg, die Wallfahrtsbasilika Vierzehnheiligen und das Kloster Banz, die die Stadt im Obermain·Jura bekannt gemacht haben. Natürlich neben den elf ortsansässigen Brauereien und wunderschönen Wanderwegen. Gesundheitsbewusste Urlauber finden neben einer Vielzahl an Terrainkurwegen Entspannung in der Obermain Therme.
Bayerns wärmste und stärkste Thermalsole sorgt mit wohliger Wärme für einen Tag am oder sagen wir besser im Meer. Wohlbefinden, Gesundheit und Genuss stehen im weitläufigen ThermenMeer im Vordergrund.
Hotel Empfehlung Bad Staffelstein: Verbunden mit einem oberirdischen Bademantelgang ist das Best Western Plus Kurhotel an der Obermain Therme direkt an die Obermain Therme angeschlossen.
Ruhig liegt mein großzügiges und barrierefreies Zimmer mit Balkon direkt am Flüsschen Lauter. Genau die Richtung, in die auch der Kurpark mit seinen imposanten Gradieranlagen liegt. Ich liebe Sonnenaufgänge und so geht meine Tour gemütlich durch den Kurpark hinaus in eine himmlisch ruhige Seenlandschaft.
Besondere Sehenswürdigkeiten rund um Bad Staffelstein: In jedem Fall sollte ein Ausflug zum berühmten Kloster Banz unbedingt auf dem Reiseprogramm stehen. Das ehemalige Benediktiner-Kloster dient heute der Hanns-Seidel-Stiftung als Bildungsstätte. Besonders schön ist auch eine Wanderung zum Sonnenuntergang auf den Staffelberg.
Nicht zu vergessen das Doppelgradierwerk mit je zwei Laubengängen, bei dem über 7 m hohe Schwarzdornbündel bis zu 23%ige Sole läuft. Wandelgänge und Sitzgelegenheiten sind vorhanden. Die Gradieranlage schließt sich direkt an der Seebühne im Kurpark an.
- Geschlossen: das ganze Jahr offen – das Gradierwerk läuft von April bis Oktober
- Eintritt: kostenlos
Bad Königshofen – Wenn Gesundheit zum Erlebnis wird
Zwischen den Naturparks Bayerische Rhön und Hassberge liegt Bad Königshofen im Grabfeld. Auch wenn die Stadt bereits 770 n. Chr. urkundlich Erwähnung findet, die Geschichte als Kurort begann erst 1896 mit der Erschließung der Heilquellen.
Beste Voraussetzungen, um Gesundheitsurlaub oder ein Wellness-Wochenende in der Therme zu genießen. 2000 eröffnete die FrankenTherme Bad Königshofen und bietet seither den ersten Naturheilwassersee Deutschlands. Naturbelassen und chlorfrei wirkt die Regiusquelle besonders positiv auf den Bewegungsapparat, Atmungsorgane und Haut.
Ein einzigartiges Angebot ist das Aufatmen am Bienenstock. Untersuchungen zeigen, dass sich antibiotikahaltige Luft in Bienenstöcken positiv auf die Atemwege auswirken. Modernste Technik macht diese Luft nutzbar, ohne in direkten Kontakt mit den Tierchen zu gelangen. Tierisch wirkungsvoll und gesundheitsfördernd.
Gradierpavillion Bad Königshofen
Eine weitere Besonderheit in Bad Königshofen ist der Gradierpavillon. Wie auch in Bad Mergentheim ist das Gradierwerk rund. Vorteil ist, so erklärt mir Kurdirektor Werner Angermüller, dass die mit Sole angereicherte Luft nicht großflächig entweichen kann. In einem runden Pavillon ist sie praktisch gefangen, was die Konzentration der Aerosole erhöht.
- Öffnungszeiten: täglich – 24 Stunden – zugänglich.
- Geschlossen: In den Wintermonaten ist eingeschränkter Betrieb.
- Eintritt: frei
Hotel Empfehlung in der Innenstadt von Bad Königshofen: Eines der ältesten Häuser der Stadt ist das Hotel und Restaurant Schlundhaus direkt am Marktplatz. Wer hier übernachtet, wird den Flair längst vergangener Zeiten auf liebevolle Weise spüren.
Sehenswürdigkeiten in Bad Königshofen: Die historische Altstadt ist wirklich sehenswert. Das archäologische Museum der „Schranne“ und das im selben Haus befindliche Museum für Grenzgänger bieten interessante Einblicke.
Was ich jedem nur empfehlen kann, ist ein Besuch des Kirchturms. Selbstverständlich inklusive der geheimnisvollen Treppe. Was es genau damit auf sich hat, ihr solltet es wirklich selbst erkunden.
Bad Orb – das größte Gradierwerk im Spessart-Mainland
Zwischen der Altstadt mit ihren prächtigen Fachwerkhäusern und dem weitläufig wildromantisch angelegten Kurpark steht mächtig das Technikdenkmal Gradierwerk. Futuristisch kommt sie mit ihrer geschwungenen Optik daher, die Toskana Therme, und alles befindet sich inmitten eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Dem Spessart.
So heilsam die Kraft des Waldes, so genussvoll ist die Liquid Sound Klangkunst, die ich schwebend in Bad Orber Sole erlebe. Unter dem Motto „Baden in Musik und Licht“ sorgen Farbenspiel und angenehme Unterwasserklänge für pure Entspannung. Drei Heilquellen sprudeln in Bad Orb und füllen unter anderem die Becken der Toskana Therme.
Es ist einerseits der längste Barfußpfad Deutschlands, der mich auf 4,5 Kilometern ohne Schuhe und Strümpfe balancieren, schleichen und 30 abwechslungsreiche Stationen entdecken lässt. Zurück im über 100 Jahre alten Kurpark treffe ich zwischen alten Bäumen auf eine modern gestaltete Kneipp-Anlage, den „Erlebnisweg Sole & Salz“ und Hessens größtes Gradierwerk.
Tief durchatmen ist hier meine Devise, damit die salzige Luft wohltuend meine Atemwege durchströmt.
- Öffnungszeiten: ganztägig
- Betriebsruhe: Ende Oktober bis Sonntag nach Frühlingsanfang; in dieser Zeit ist der Gradierbau gesperrt.
- Eintritt: kostenlos
Mein Lieblingsort in Bad Orb: Zum Sonnenaufgang den Nebel im Tal auf dem Molkenbergturm mit den ersten warmen Sonnenstrahlen zu erleben, ist purer Genuss. Aber auch hoch oben in der historischen Dachkonstruktion einen Blick auf die schwarzen Zweige des Gradierwerks zu werfen, ist schon etwas sehr Besonderes.
Gradierwerk Bad Soden-Salmünster
Am Rande des Kurparks gelegen, ist das kleine, 2006 errichtete Gradierwerk ganzjährig geöffnet. Es ist sowohl vom Kurpark als auch von der Saunalandschaft der Spessart Therme aus erlebbar.
- Öffnungszeiten: Rund um die Uhr in Betrieb und vom Kurpark aus geöffnet
- Geschlossen: von/bis: ganzjährig geöffnet
- Eintritt: frei
Bad Mergentheim – mit dem Kurschatten im Gesundheitsurlaub
Zugegeben, Bad Mergentheim war bislang in meinem Kopf immer nur mit einem wunderschönen Wildpark verknüpft. Gelegen im Lieblichen Taubertal, umgeben von sanft ansteigenden Weinbergen. Verorten kannst Du das zertifizierte „Nachhaltige Reiseziel“ zwischen Würzburg im Nordosten und Rothenburg ob der Tauber im Südosten. Klimaschutz und regionale Produkte wie Wein, Bier und Grünkern stehen für die historisch moderne Stadt.
Besonders imposant ist das prächtige Residenzschloss. Mich zieht es gemeinsam mit meinem Kurschatten Anna Fröhlich in die ausgedehnten Kurparkanlagen.
Hätten durstige Schafe 1826 den Schäfer Franz Gehrig nicht an das salzige Rinnsal geführt, wer weiß, ob ich heute diese besondere Stadtführung erleben könnte.
Gradierpavillon, salzige Trinkquellen und wohlige Waldmomente
Drei Trinkquellen und eine Badquelle, die auch im runden Gradierpavillon zum Einsatz kommt, lassen Bad Mergentheimer Heilwasser genießen. Während wir das gewöhnungsbedürftig salzhaltige Wasser verkosten, schlendern wir von der Trinkhalle durch das weitläufige und abwechslungsreiche Areal. Eine Fülle an Themengärten machen diesen Kurpark zu etwas ganz Besonderem. Tanzende Wasserspiele, sanft sich schlängelnde Bachläufe, filigrane Architektur und abertausende Pflanzen. Ich kann mir den Duft und die Farbenpracht des Blütenmeeres im Sommer bildlich vorstellen. Aber auch in der kühlen Jahreszeit bieten die Kuranlagen einiges zum Genießen.
Salzig und frisch fühlt sich ein Besuch im runden Gradierpavillon fast wie eine Meeresbrise an. Eine Wohltat für die Atemwege ist die mit Salz und Mineralien angereicherte Luft. Das Gradierrondell bietet zwei Aufenthaltsbereiche. Durch seine runde Bauweise ist die Salzkonzentration im Inneren deutlich höher als im überdachten Außenbereich.
- Öffnungszeiten: Rund um die Uhr in Betrieb und vom Kurpark aus geöffnet
- Geschlossen: ganzjährig geöffnet
- Eintritt: frei. Doch bitte beachten, der Kurparkbesuch ist eintrittspflichtig, außer Du bist im Besitz einer Kur- und Gästekarte.
Warmes Wasser und frische Waldluft
Ich schlendere noch ein bisschen durch die historische Altstadt und lasse mir von Anna lustige und teils skurrile Geschichten über ihr Dasein als Kurschatten berichten. Ein kurzer Abstecher führt mich in die Solymar Therme, bevor ich eine große Portion Gesundheit beim Waldbaden atme.
Auf teppichweichen Pfaden schlendern wir durch den Wald. Mal mit geschlossenen und mal bewusst achtsam mit offenen Augen. Die Perspektive ändern, den würzigen Duft nach Harz und Erde wahrnehmen und leises Rascheln hören. Waldbaden ist so viel mehr als der klassische Spaziergang unter dem Baumwipfeldach. Botenstoffe der Pflanzen regen das menschliche Immunsystem an, Studien zeigen, der Blutdruck wird gesenkt und dank Digital Detox kehrt ganz langsam auch innere Ruhe zurück.
Gemütlich wandern wir durch den Wald, als wir plötzlich das Blätterdach über uns gegen die Weite der vor uns liegenden Weinberge tauschen. Was für ein traumhafter Ausblick. Wenn bis jetzt noch keine Ruhe und Entspannung in mir gewesen wäre, bei diesem Blick stellt sie sich automatisch ein.
Übernachtungsempfehlung Bad Mergentheim: Ein samtig grüner Sessel steht direkt vor meinem kleinen Balkon, der sich fast direkt über dem Flüsschen Tauber befindet. Ein wunderschönes Zimmer, in dem ich entspannte Momente in herzlicher Atmosphäre genieße. Kurpark, Altstadt und die Solymar Therme sind jeweils nur einen gemütlichen Spaziergang entfernt. Kulinarisch betrachtet bleiben hier im Hotel Alexa in Bad Mergentheim auch keine Wünsche offen.
Bad Windsheim – Frankens goldene Mitte im Fränkischen Freilandmuseum
Einst an einer der wichtigsten Handelsstraßen im südlichen Steigerwald gelegen, war die ehemals freie Reichsstadt Bad Windsheim schon früh Anziehungspunkt für berühmte Persönlichkeiten. Ob König Gustav II. Adolf von Schweden, Kaiser Joseph I. oder Tilmann Riemenschneider der hier seinen Zwölfbotenaltar für die Kilianskirche gestaltete. Heute gehört gemeinsam mit 15 weiteren Städten Bad Windsheim zur Regionalstrecke Franken der Deutschen Fachwerkstraße. Ein wahres Eldorado für Weinfreunde, aber auch Bierliebhaber kommen bei der Dichte an familiengeführten Brauereien auf ihre Kosten.
Malerische Straßen und Plätze mit Cafés zwischen Fachwerkhäusern laden in der Altstadt noch heute zum Verweilen ein. Bevor ich gemütlich zum Gradierwerk und durch den größten denkmalgeschützten Kurpark Bayerns schlendere, begebe ich mich auf eine Zeitreise.
Im Fränkischen Freilandmuseum klingelt mir Dr. Markus Rodenberg, der stellv. Museumsleiter, auf seinem Hochrad erst mal freundlich zu. Bevor ich mich zwischen mehr als 100 originalgetreuen Bauernhöfen, Mühlen, Scheunen und Handwerkshäusern durch fast sieben Jahrhunderte spannende Geschichte begebe.
Besonderes Interesse weckt eine aktuelle Ausstellung über das Leben und Wirken der Bader. Ob Zahnweh oder Bad, sie hatten so einige heilberufliche Tätigkeiten.
Wenn ich es genau betrachte eine Mischung aus Betreiber einer Badestube, Heilpraktiker, Friseur und Bademeister. Sie waren aber auch Ärzte für die Armen und entwickelten sich stellenweise auch zu Chirurgen und Zahnärzten.
Zurück zu meinem Tag am Meer
Denn diesen erlebe ich schwebend im zwölfprozentigen Solewasser der Franken-Therme. Ein Salzsee mit vollgesättigtem Solegehalt von 26,9 % haben nicht nur einen Auftrieb, der mich bewegungslos an der Oberfläche treiben lässt. Auch wirkt sich das 32 bis 36 Grad warme Wasser positiv auf Hautprobleme wie Schuppenflechte oder Neurodermitis aus.
Dabei ist vollständig gesättigte Sole nur eines der insgesamt drei natürlichen Heilmitteln, die seit Jahrmillionen in der Tiefe unter Bad Windsheim lagern. Auch Heil- und Mineralwasser sprudelt hier neben Geschichte und Gesundheit.
Mein persönliches Highlight: „Sinnfonie“ heißt in der Franken-Therme ein neuartiges Schwebe-Erlebnis für alle Sinne. Während ich in einem Becken mit 240.000 Litern Thermalwasser liege, erfüllen sphärische Klänge den Raum und anmutige Farbenspiele erscheinen im leichten Nebelschleier. Den Kopf abschalten und mit allen Sinnen entspannen.
Hotel Tipp in Bad Windsheim nahe der Therme: Keine fünf Minuten fußläufig zur Franken-Therme befindet sich das Vital Hotel an der Therme. Fränkische Spezialitäten und besondere Köstlichkeiten gibt es im Genusswerk auf dem Thermenplatz. Absolut empfehlenswert.
Persönlicher Tipp: Bad Windsheim bietet neben Waldbaden und Meditation auch wundervolle Klangmeditationen mit Armin Nögel an. Entspannung pur, ein echtes Erlebnis und wahre Bereicherung.
Tipp am Rande: In Franken schöpfen Erholungssuchende beim „Waldbaden“ Kraft. So rückt beim japanischen Gesundheitstrend der Alltag schnell in weite Ferne. Für mich hieß es „bewusst genießen“ in Treuchtlingen im Altmühltal, in Bad Windsheim kombiniert mit einer Klangmeditation oder im Kurpark Bad Steben bei einem Qi-Gong-Spaziergang.
Eine Nachfrage in den örtlichen Tourismusinformationen nach speziellen Angeboten, um im Wald zu baden, lohnt unbedingt.
Offenlegung: Für diesen Beitrag wurde ich zu einer Recherchereise nach Franken eingeladen und habe ein Honorar erhalten.
Weißt du was, du hast mich gerade ein wenig schlauer gemacht, denn ich habe wirklich noch niemals von einem Gradierwerk gehört! Was es nicht alles gibt und das wäre der perfekte Ort für uns, denn meine Tochter hat Asthma und bei mir denke ich das manchmal auch! Hier in unserer Gegend gibt es sowas aber nicht, ich glaube wir müssen mal nach Franken!
Liebe Grüße
Jana
Liebe Jana,
ich bin gerade dabei mich mit allen Kurorten und Heilbädern in Deutschland zu beschäftigen.
Sollte ich etwas in Deiner Nähe finden mit Bezug zu Sole und Gradierwerk, lasse ich es Dich zeitnah wissen.
Eines ist klar, auch in Hessen beispielsweise wirst du fündig.
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
upps, jetzt hast du mich erwischt. Ich hatte keinerlei Ahnung was ein Gradierwerk ist.
Da stehen ja viele schöne Kurorte auf meiner nächsten Reiseliste nach Franken.
Hast Du eine ganz besondere Empfehlung wenn es um Wandern, Wellness und alles mit Gradierwerken und Sole in Verbindung stehen soll? Gerne auch mit einem speziellen Übernachtungstipp.
Danke Klaudi
Liebe Klaudi,
mein ganz persönliches Highlight in Sachen Übernachtung war in Bad Soden-Salmünster das Hotel Fiori.
Klein, familiär, super süß und die beiden Besitzer sind einfach großartig.
Nur ca. fünf Gehminuten von Therme und Kurpark entfernt.
Wandern kann man in der Region wunderbar. Auch wenn Bad Soden-Salmünster nur ein sehr kleines Gradierwerk hat.
Dieses ist vom Kurpark und aus der Therme begehbar.
In Sachen Wellness hat die Therme mit dem icelab Bad Soden-Salmünster allerdings ein echte Highlight. Die Geschichte folgt zeitnah, wie auch die der „Tote-Meersalz-Grotte.
Konnte ich ein bisschen helfen?
Viele Grüße, Katja
Davon habe ich ja noch nie gehört, wusste gar nicht, was Gradierwerke sind und dass es das in Franken gibt! Danke für den Tipp. Meine Schwiegermutter erzählt immer wieder gerne wie sie mit allen drei Kindern regelmäßig in den Ferien an die Nordsee gefahren ist, wegen der guten Luft. Und dass die Kinder dann viel weniger Atemwegserkrankungen hatten. Für uns ist die Nordsee allerdings viel zu weit weg. Vielleicht probieren wir dann so ein Gradierwerk in Franken mal aus. Klingt auf jeden Fall sehr gut!
Liebe Grüße,
Diana
Du siehst, Nordsee gibt es auch in Bayern 🙂
Das ist übrigens wirklich so, denn auch hier gibt es Heilklimatische Kurorte mit Reizklima.
Mehr dazu auch unter: https://wellspa-portal.de/urlaub-fuer-allergiker/
Viele Grüße, Katja
Huhu. Davon habe ich ja bisher noch nie gehört gehabt. Danke für die Erklärung. Das ist wirklich cool zu wissen und das klingt echt spannend. Wie du schon beschrieben hast, sehen die Gradierwerke wirklich toll aus und auch einzigartig.Komme ja aus Franken, aber habe die bisher noch nie gesehen. Auch deine herbstlichen Bilder der schönen Orte dort sehen sehr einladend aus und das muss ich mir ja gleich mal merken! LG Melissa
Wenn Du in Franken wohnst, dann hast du die beeindruckenden Gradierwerke ja direkt vor der Haustüre.
Liebe Katja,
Wahnsinn, was es alles gibt. Ich bin gerade mächtig begeistert und schon etwas neidisch, dass wir bei uns nicht auch so win Gradierwerk haben. Gerade jetzt zur Erklärungszeit finde ich das mega.
Spannend fand ich aber, wie das genau funktioniert. Und ja, das mit dem Atmen glaube ich gern. Ich versuche auch mich regelmäßig daran zu erinnern, dass ich tiefer einatmen muss.
Liebe Grüße
Mo
Liebe Mo,
ich bin mir nicht sicher, ob es nicht auch bei Dir in der Nähe Gradierwerke gibt.
Aktuell werde ich das alles recherchieren und vielleicht in kürze einen Artikel über Gradierwerke in Deutschland machen.
Schade finde ich nur, gerade in der Erkältungszeit sind viele Gradierwerke geschlossen. Denn die Sole kann in den Schwarzdornzweigen relativ schnell frieren, was das gesamte Konstrukt zerstören würde.
Aber immerhin gibt es beispielsweise in Bad Orb ja extra eine Indoor-Gradierwerk Version. Oder aber in vielen Thermen.
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
vielen Dank für die Erklärung. Da muss ich doch mal schauen, ob nicht doch was in meiner Nähe zu finden ist. Oder ich warte auf deinen Beitrag. Ach, am Besten ich kombiniere das 😊.
Liebe Grüße Mo
Liebe Mo,
ich werde dich informieren, wenn ich fündig geworden bin.
Vorher wird es noch ein paar coole Wellnessideen und genussvolle Thermen geben. Du darfst gespannt bleiben 🙂
Liebe Grüße, Katja
Oh von einem Gradierwerk habe ich auch noch nicht gehört, vielleicht sollte ich da mit meinem Mann mal hin. Momentan hat er wirklich Probleme mit seinem Astma. Ganz toll finde ich, dass du Bad Windsheim und Bad Mergentheim vorgestellt hast, denn dort in der Nähe komme ich her. Wir waren schon so oft in Bad Windsheim in der Therme und ich kann sie wirklich jedem empfehlen. Alles in allem gibt das Frankenland (meine Heimat) soooo viel her und gerade jetzt, nachdem ich 6 Jahre in Berlin lebe, freue ich mich riesig jedes mal nach Hause zu fahren.
Liebe Grüße und Frohe Weihnachten
Hallo Sarah,
ich kann Dir nur zustimmen. Franken bietet wirklich unfassbar viele wunderschöne Erlebnisse und Orte.
Es folgen noch ein paar mehr Beiträge über die schöne Region im Norden von Bayern.
Viele Grüße, Katja
Liebe Katja,
ich finde Gradierwerke extrem faszinierend – ich finde den Aufenthalt dort sehr angenehm und die teils imposanten Konstruktionen gefallen mir. Dass es in so vielen Orten in Franken Gradierwerke gibt, hätte ich nicht erwartet. Und so ein Atemtraining dort würde mir gewiss auch gut tun, sicher atme auch ich viel zu flach.
Herzliche Grüße
Anja von STADT LAND WELTentdecker
Liebe Anja,
also dann, tief einatmen bitte 🙂
Viele Grüße, Katja
Guten Morgen und danke für deinen interessanten Beitrag!
Bad Mergentheim kenne ich sehr gut, habe dort meine Lehre zur Hotelkauffrau absolviert.
Ja, der Wildpark ist traumhaft schön! Im Solymar war ich leider nie. Das Hotel Alexa kenne ich auch nicht, hach, dass ich dort gewohnt habe ist einfach zu lange her, ich merke ich muss da unbedingt mal wieder hin.
Auch Bad Kissingen kenne ich, der Kurpark dort ist wirklich sehr beeindruckend.
Ganz liebe Grüße,
Janina
Wie schön, wenn ich Dich mit meinem Beitrag ein bisschen in die Vergangenheit mitnehmen konnte.
Ich hoffe mit schönen Erinnerungen.
Ja, Du solltest unbedingt mal wieder nach Franken fahren, es ist wirklich schön.
Viele Grüße, Katja
Hallo Katja,
das sind wirklich imposante Bauwerke, ich bin begeistert. Bis vor kurzem wusste ich auch nicht, dass es sowas wie ein Gradierwerk gibt. Da habe ich eins in einer Sendung im SWR gesehen, bei uns in Rheinland-Pfalz, genauer in Bad Kreuznach – und mir vorgenommen, es mal zu besuchen. Gut, dass Du mich mit Deinem Beitrag wieder daran erinnerst.
Liebe Grüße
Bastian
Hallo Bastian,
das finde ich spannend, dass es in Bad Kreuznach auch ein Gradierwerk gibt.
Für kommendes Jahr habe ich mir vorgenommen, über Gradierwerke in Deutschland zu schreiben. Da bin ich für jeden Tipp dankbar.
Las mich gerne wissen, wenn du mal da warst.
Viele Grüße
Katja
So ein Gradierwerk kenne ich aus dem Grugapark in Essen. Es ist wirklich erstaunlich, wie anders die Luft dort ist, wenn man nahe am Wasser entlangläuft. Mir war aber der Name nicht bekannt, ich kannte es eher als Saline. Gradierwerk ist für mich ein neuer Begriff. Dass es Kurorte gibt, wo es auch Gradierwerke gibt finde ich gut, ich müsste mal schauen, ob es auch welche in Stuttgarts Umgebung gibt.
Liebe Katja,
bei dir gibt es doch immer etwas Neues zu entdecken. Nachdem ich die Fotos auf FB bzw Insta gesehen habe, hab ich mir jetzt den interessanten Beitrag dazu durchgelesen. Hab gar nicht gewusst, dass es das „bei uns“ gibt.
Liebe Grüße und noch ein Gutes Neues
Sandra
Liebe Katja,
Da hast du mich mit deinem Beitrag gerade in meine Zeit in Bad Orb zurück versetzt. Ich war zweimal zur Reha dort und das Gradierwerk gehörte zu meinem nahezu täglichen Programm. Und ein hübsches Fotomotiv gibt es auch her.
Liebe Grüße von Miriam von Nordkap nach Südkap
Liebe Miriam,
immerhin ist das Gradierwerk in Bad Orb auch eine echte Sehenswürdigkeit.
Regelmäßig darin umher zu schlendern finde ich nicht nur gesundheitsfördernd sondern auch extrem entspannend.
Ich war auch wirklich komplett begeistert, dass ich die Möglichkeit hatte mir dieses faszinierende Bauwerk auch einmal von oben aus dem Dachstuhl anschauen zu können. Beeindruckend.
Viele Grüße, Katja