Bad Kissingen-Jungbrunnen auf dem Weg zum UNESCO Weltkulturerbe
„Hört ihr Leut und lasst euch sagen…“ schallt es durch den Kurpark. Der Nachtwächter ruft zu seiner historischen Runde durch den Wohlfühlort Bad Kissingen. Was aber sind Brunnenfrauen und was versteckt sich hinter der Ideen UNESCO Weltkulturerbe?
Schmuckhof von Bad Kissingen
Bad Kissingen – der wohl bekannteste Kurort Deutschlands
Inhaltsverzeichnis
*ᵂᴱᴿᴮᵁᴺᴳ* Hier verbindet sich eine Geschichte aus Zeit und Wasser. Zugegeben: Ein bisschen verstaubt klingt der Begriff „Kurort“ wirklich. Viel besser beschreibt der Begriff „Great Spas of Europe“ das Städtchen Bad Kissingen. Irgendwie ist hier viel mehr Rom als Rhön, wenn ich es genau betrachte. Im Sommer lässt es sich unter Palmen entlang der Arkaden flanieren.
Heilwasser mit gesunder Kraft aus der Tiefe machte den Ort bereits 1737 bekannt. Damals fand man bei der Verlegung des Flussbettes der fränkischen Saale eine Quelle mit hochwertigem Wasser.
Ich folge dem Nachtwächter auf seiner Tour und lasse mich in die Zeit der Kaiser und Fürsten zurück versetzen. Im flackernden Schein der Laterne geht es in verborgene Winkel der Stadt. Andächtig lausche ich den Geheimnissen um Kaiserin Sisi, erfahre, was ein Bienenkorb mit der Stadtgeschichte zu tun hat und warum nur noch eine kleine Ecke Stadtmauer übrig blieb. Lustige Anekdoten und Geschichten, die du unbedingt selbst erleben solltest.
Rathausplatz
Denn eines ist klar: Bad Kissingen solltest du unbedingt schon vor Eintritt des Rentenalters besucht haben.
Warum, das erzähle ich euch jetzt auf einem Rundgang durch die Wohlfühlorte mit UNESCO Weltkulturerbe Flair, denn für genau diesen Titel bewirbt sich Bad Kissingen gemeinsam mit zehn weiteren Städten in Europa.
Wohlfühlorte und Sehenswürdigkeiten in Bad Kissingen mit UNESCO Weltkulturerbe Flair
Die Stadt an der Fränkischen Saale ist eines von fünf Staatsbädern im Freistaat Bayern. Aufgrund seiner geografischen Lage lockt nicht nur das ursprüngliche Flair des Weltbades die Besucher, sondern auch das milde und sommerkühle Klima. Eingebettet im UNESCO Biosphärenreservat der Rhön, finde ich eine Kurstadt, die ich so nicht erwartet habe.
Schon in der Vergangenheit war Bad Kissingen gern gewählter Aufenthaltsort zahlreicher Kaiser, Könige, Politiker, Komponisten und Schriftsteller. Vielen dieser berühmten Persönlichkeiten ist alljährlich am letzten Juli-Wochenende das Rakoczy Fest gewidmet. Glanzvoll feiern die historischen Persönlichkeiten dann ein ganzes Wochenende mit Bällen und Feierlichkeiten ihre Auferstehung.
Rund um die Fränkische Saale, im Zentrum Bad Kissingens, ist es historisch und wunderschön. Ich verstehe gut, warum die Österreichische Kaiserin Sissi sechs Mal und Reichskanzler Bismarck sogar 15 Mal hier lange Kur-Urlaube verbrachten.
Und auch in jüngerer Vergangenheit haben sich hier berühmte Menschen wie der Kaiser von Thailand oder Neil Armstrong die Klinke in die Hand gegeben. Denn neben traumhafter Natur der Rhön, Städten wir Fulda, Würzburg und Münnerstadt und lebendiger Geschichte bietet Bad Kissingen auch kulturell regelmäßige Highlights. Diese finden häufig in Bad Kissingens Wahrzeichen – dem Regentenbau – statt.
Vollmond über dem Regentenbau in Bad Kissingen
Regentenbau – Wahrzeichen Bad Kissingens
Im Jugendstil zwischen 1911 und 1913 von Architekt Max Littmann erbaut, beherbergt er prachtvolle Säle, die noch heute für Konzerte, Bälle und andere Veranstaltungen genutzt werden.
Eigentlich hatte Prinzregent Luitpold aufgrund der massiv gestiegenen Besucherzahlen in der Stadt ein neues Kurhaus bauen lassen.
Sehenswert sind neben dem weißen und grünen Saal vor allem der Max-Littmann-Saal, der Schmuckgarten und das Deckengemälde im Foyer. Julius Mössel malte Orpheus in einen bayrischen Wald mit afrikanischer Tierwelt. Im Übrigen eine Hommage an das letzte deutsche Kaiserpaar, denn Auguste liebte die Tiere in den deutschen Kolonien Afrikas.
Bayrische Spielbank Bad Kissingen im größten Badehaus der Welt
Mitten im Luitpoldpark gelegen, wurde das seinerzeit größte Badehaus der Welt 1871 fertiggestellt.
Heute befindet sich in einem ehemaligen Flügel das Casino. Oder besser gesagt die älteste bayrische Spielbank. Denn bereits 1796 erhielt man in Bad Kissingen eine Konzession.
Heute lässt sich unter Kronleuchtern und Samtvorhängen in nostalgischem Flair spielen. Das Badehaus ist allerdings Geschichte und inzwischen in Form der KissSalis Therme zu neuem Leben an einem anderen Standort wiedererweckt.
Luitpoldbad – das älteste Badehaus der Welt
Bayrische Spielbank Bad Kissingen
Wandelhalle und die Sieben Heilquellen
Man kann wirklich sagen: ein lichtdurchflutetes Wunderwerk, denn mit einer Länge von 90 m und einer Fläche von 1700 qm ist sie die größte Wandelhalle ihrer Art in Europa.
Ein bisschen wirkt sie wie eine Basilika und ist mit ihrer durchgängigen Konstruktion aus Stahlbeton ebenso innovativ wie die Konzertmuschel. Diese lässt sich nämlich bei schönem Wetter um 180 Grad nach außen drehen. So kann man dem Kurkonzert lauschen und dabei die Sonne genießen.
Fast noch eleganter wirkt die angrenzende Brunnenhalle. Hier haben der Rakoczy- und der Pandur-Brunnen ihr Zuhause. Täglich zwischen 7-9 Uhr und zusätzlich werktags zwischen 16- 18 Uhr schenken hier Brunnenfrauen Heilwasser aus.
Als ich davon erfuhr, dachte ich sofort an den „Kleinen Wassermann“, doch die Brunnenfrauen sind nicht grün, kennen sich aber mindestens ebenso gut mit Wasser aus.
Ich erfahre spannende Einzelheiten über Zusammensetzung der einzelnen Quellen und ihre Wirkungen. Bereits vor 500 Jahren erkannten Mediziner die wohltuende Wirkung der mineralstoffreichen und kohlensäurehaltigen Bad Kissinger Heilwässer.
Als ich weitere Informationen über mögliche Aktivitäten im Gesundheitsbereich in der Stadt suche, treffe ich auf Sabine. Sie ist nicht nur Brunnenfrau, sondern auch Gesundheitslotse – oder muss ich das gendern? Egal, in jedem Fall hat sie die spannende Funktion einer Schnittstelle zwischen Gast und Klinik. Sie betreut neue Gesundheitsprojekte in der Stadt, vermittelt zwischen Marketing und Gästebetreuung und verfügt über ein tolles Netzwerk mit Angeboten.
Ein Dienst, den jeder Gast über die Homepage der Touristen Information nutzen kann. So lassen sich optimal passende Kliniken, geeignete Therapien und mögliche Aktivitäten finden und kombinieren.
Ruheoasen im Grünen
Gärten, Wasser und Ruhe prägen das Gesicht Bad Kissingens. Entlang der sanft dahinplätschernden Fränkischen Saale liegen der historische Kurgarten, der zauberhafte Rosengarten und der Dreiklang des Luitpoldgartens.
Ob Kneipp Landschaft, Multimedia-Brunnen, Barfuß-Pfad, viele wertvolle Tipps, die zum Lustwandeln anregen oder das Verweilen im Klanggarten, der Dreiklang stellt sich überall ein und hat eine Harmonisierung von Körper, Geist und Seele zum Ziel.
Gradierwerk und das Dampferle
Wer Bad Kissingen in den Sommermonaten besucht, kann einen Ausflug mit dem Dampferle auf der Fränkischen Saale genießen. Schon seit 1877 schippern die Schiffchen über die Saale. Start ist die Anlegestelle im Rosengarten, von wo aus es im 20-Minuten-Takt bis zur Saline – dem Gradierwerk – geht.
Nur ein kurzer Spaziergang von der Anlegestelle, und ich stehe am Gradierwerk, der Saline. Vorbei geht es am Bismarckdenkmal, dem Bismarckmuseum und den historischen Pumpanlagen. Leider ist der imposante Holzbau mit seinen über 200 Metern im Winter geschlossen.
Ursprünglich diente die Saline der Salzgewinnung, heute erzeugt sie ein ganz eigenes Mikroklima, ähnlich dem Klima an der Nordsee.
Über Schwarzdornreisig rieselt Sole und erzeugt bei ihrer Verdunstung einen feinen, salzigen Nebel.
Neben einer reinigenden Wirkung auf die Atemwege und den Stoffwechsel soll das Immunsystem gestärkt werden. Meditativ ist das sanfte Plätschern eines Gradierwerks in jedem Fall.
Die nachgewiesene Heilwirkung der Sole lässt sich auf zwei Arten nutzen: durch innere Anwendung mit Trinkkuren oder Inhalieren in Gradierwerk oder Salzstöcken und äußerlich. Hier eignen sich Bäder oder Umschläge.
Wo kann man Gesundheit entspannter genießen als in der Therme?
KissSalis Therme in Bad Kissingen
Entspannen, genießen und den Alltag hinter mir lassen. Mit ihrem futuristischen und außergewöhnlichen Ambiente eignet sich die KissSalis Therme wunderbar. Mit ihrer Säulen Architektur den historischen Gebäuden der Stadt nachempfunden, lässt sich die wohltuende Wirkung des Bad Kissinger Thermalwassers gesundheitlich wirkungsvoll genießen.
Hier in der KissSalis Therme schließt sich der Bogen von Wasser und Zeit. Zeit ist das, was vielen Menschen am meisten fehlt. So schnell sie sonst davon rennt, in der Therme umgeben vom warmen Wasser scheint sie still zu stehen.
Hier schenken Wasser und Zeit Ruhe, frische Energie und Regeneration.
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Mein Hotel-Tipp in Bad Kissingen
Zentral gelegen befindet sich das Hotel Frankenland nur drei Minuten entfernt vom Kurpark. Wunderbar geeignet als Ausgangspunkt für eine entspannte Städtereise durch Bad Kissingen und seine wanderbare Umgebung.
Den von außen fast erschlagend wirkenden Charme der 70er Jahre macht ein helles, modernes Design im Inneren umgehend wieder wett. Zugegeben: Das Frankenland ist mit seinen über 300 Zimmern wirklich groß, doch weder beim Essen noch in der Aquawell Pool- und Saunalandschaft ist es überfüllt.
Die Hotelzimmer sind modern und komfortabel eingerichtet. Wunderbar ruhig gelegen, begrüßt mich am Morgen ein Eichhörnchen auf dem Balkon. Ich fühle mich rundum wohl. WLAN steht im gesamten Hotel kostenfrei zur Verfügung.
Mein Favorit ist der Spa-Bereich mit seinen wunderbaren Anwendungen. Eine spezielle Frankenland Körperbehandlung fühlt sich angenehm an. Die Mischung aus Moor und Massage pflegt, entspannt und verwöhnt.
Wer nur die Übernachtung mit Frühstück bucht, den erwartet ein reichhaltiges Buffet. Frisch gestärkt lässt sich die Stadt doppelt gut erkunden.
Nehme ich all die einzelnen Aspekte über Bad Kissingen zusammen, verstehe ich absolut, warum man hier dieses materielle und immaterielle Erbe in die Zukunft bringen möchte.
Allerdings sehe ich auch noch bei so einigen Bausünden und Ruinen Handlungsbedarf, um ein paar wirklich hässliche Ecken der Stadt aufzuhübschen.
Grand Portier in der Brunnenhalle
UNESCO Weltkulturerbe „Great Spas of Europe“, was ist das überhaupt und warum bewirbt sich Bad Kissingen?
UNESCO – Europäische Kurstädte und Modebäder des 19. Jahrhunderts
Elf Kurorte, unzählige Quellen und gemeinsam ein Ziel.
Bad Kissingen möchte ebenso wie die drei tschechischen Kurorte aus dem Westböhmischen Bäderdreieck Marienbad, Franzensbad und Karlsbad auf die renommierte Liste des UNESCO Weltkulturerbes, und zwar als „Great Spas of Europe“ – also als bedeutende Kurorte Europas. Für dieses Streben geht man ein Zweckbündnis ein. Elf traditionsreiche europäische Kurstädte haben sich zusammengeschlossen, um dieses Ziel zu erreichen. Es geht um Tradition sowie ihre Bedeutung für Medizin, Tourismus und Stadtarchitektur.
Drei Städte davon liegen in Deutschland (Baden-Baden, Bad Ems, Bad Kissingen), drei in der Tschechischen Republik (Franzensbad, Karlsbad, Marienbad) und jeweils eine in Österreich (Baden bei Wien), Belgien (Spa), Frankreich (Vichy), Italien (Montecatini) und im Vereinigten Königreich (Bath).
Die Orte sind historische Mode- und Kurbäder, die vor allem im 19. und frühen 20. Jahrhundert das Phänomen Kur sowie die Reise- und Kurgesellschaft in Europa prägten. Sie waren damit bedeutende Ankerpunkte in der Entwicklung des globalen Tourismus.
Wie alles begann, welche Ziele verfolgt werden und welche Motivation Bad Kissingen hat, verdeutlicht unser Interview mit dem Kulturreferenten Peter Weidisch, der als Projektleiter die Welterbekoordination für Bad Kissingen innehat.
König Ludwig I vor dem Arkadenbau
Bad Kissingen gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe
Regentenbau, Arkadenbau, Kurtheater und, und, und – Bad Kissingen glänzt mit prachtvoller, bestens gepflegter Architektur. Diese Bauwerke sind sichtbarer Beleg einer jahrhundertealten europäischen Tradition: Der sommerlichen Fahrt ins „Bad“. Elf weltweit renommierte Kurstädte haben sich zusammengetan, um als UNESCO-Welterbe anerkannt zu werden.
Der Weg dahin ist weit. 2011 begonnen, erfolgte bereits 2013 ein wichtiger Schritt: die Aufnahme von Bad Kissingen auf die UNESCO-Vorschlagsliste der Bundesrepublik Deutschland, gefolgt 2014 von der Aufnahme der Bewerbung „Great Spas of Europe“ in die Tentativliste der UNESCO. Es schlossen sich Jahre intensiver Arbeit an den Bewerbungsunterlagen, dem Nomination Dossier, an. Es galt nicht nur zu beschreiben, was das Erbe ausmachen soll und wie es geschützt werden kann, sondern auch die elf Städte in sieben Staaten zu koordinieren. Insgesamt 1.434 Seiten in sechs Bänden umfasst das Werk und wiegt 5,3 Kilogramm. „Auch wenn man Qualität nicht in Zahlen ausdrücken kann, so zeigen diese doch, wie viel Arbeit hinter dieser Bewerbung steht. Insbesondere die wissenschaftliche Qualität des Inhaltes spielt eine bedeutende Rolle und spiegelt das Engagement der Stadt Bad Kissingen mit seinen Partnern für die Bewerbung. Mit dem internationalen Symposium ‚Kurort und Modernität‘ in Bad Kissingen haben wir beispielsweise einen hervorragenden Beitrag geleistet. Kulturreferent Peter Weidisch als Projektleiter für Bad Kissingen kommt ein herausragendes Verdienst zu“, dankte Oberbürgermeister Kay Blankenburg.
Das Nomination Dossier wurde im Januar von den Oberbürgermeistern der „Great Spas of Europe“ und den UNESCO-Botschaftern der sieben beteiligten Staaten in der tschechischen Botschaft in Paris unterschrieben. Der tschechische Botschafter übergab dann den Hauptantrag an das UNESCO Hauptquartier in Paris. Denn so genannte serielle Bewerbungen mit Teilnehmern aus verschiedenen Staaten brauchen einen Federführer. Im Fall der Bewerbung „Great Spas of Europe“ ist dies Tschechien, das ja auch mit dem „böhmischen Bäderdreieck“ markant in der Bewerbung vertreten ist.
Die Great Spas of Europe verkörpern die europäische Kurstadt, wie sie sich im Verlauf des 19. Jahrhunderts herausgebildet hat, in höchster Vollendung. Sie haben die typischen Merkmale des Idealtypus Kurstadt bis heute bewahrt. In der Bewerbung geht es nicht nur um die typischen Kurbauten wie Quellentempel, Badehäuser oder Wandelhallen, sondern auch um die Stadtstruktur, bestehend aus Kurviertel, Versorgungsviertel und sehr viel Grün, aus einer Vielzahl an Beherbergungsbetrieben, um Sportstätten und großstädtische Infrastruktur im ländlichen Raum. Die Great Spas verbindet darüber hinaus ihre tonangebende Rolle in der Entwicklung der modernen Medizin und der Freizeit- und Tourismusindustrie. Bad Kissingen ist nicht nur ein typisches Great Spa. Es hat auch immaterielle Elemente des Kurwesens bewahrt, wie den Brunnenausschank durch die traditionellen Brunnenfrauen und das Kurorchester, die Staatsbad Philharmonie Kissingen.
„Dieses Projekt ist für Bad Kissingen sehr wichtig und eine großartige Chance, sein reichhaltiges materielles und immaterielles Erbe in die Zukunft zu bringen. Das Wissen um die Kur und wie die Kur gelebt wurde, dabei war Bad Kissingen oftmals Wegbereiter. Und das ist ein spannender Aspekt dieser Bewerbung, den wir bei unserer wissenschaftlichen Aufarbeitung immer wieder nachweisen konnten – auch heute noch“, ist Kulturreferent Peter Weidisch voll Feuer für das Projekt.
Im Laufe dieses Jahres stehen weitere Termine für die Bewerberstädte an. Ein wesentlicher Baustein ist die sogenannte „Mission“. „Alle Städte der ‚Great Spas of Europe‘ werden von Spezialisten der ICOMOS, der Beratungsorganisation für die UNESCO besucht werden, die die ‚Great Spas of Europe‘ genau unter die Lupe nehmen. Für die Entscheidungsfindung zur Ernennung zum UNESCO-Welterbe ist dies ein weiterer entscheidender Schritt“, erklärt Kulturreferent Peter Weidisch. Die Entscheidung über die Anerkennung der „Great Spas of Europe“ als UNESCO-Welterbe wurde im Juli 2021 bestätigt. Die „Great Spas of Europe“ sind anerkanntes UNESCO-Welterbe.
Bad Kissingens Bewerbung hat die volle Unterstützung des Freistaats Bayern. Der Bayerische Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Bernd Sibler freut sich über die Unterzeichnung des Antrags zum UNESCO-Welterbe: „Weit über die Grenzen Bayerns hinaus ist Bad Kissingen als beliebte und attraktive Kurstadt mit langer Tradition bekannt. Als UNESCO-Welterbestätte würde der Reichtum unserer Kulturschätze und die Vielfalt unserer Traditionen, die uns in Europa verbinden, noch deutlicher werden.“
Für Bad Kissingens Oberbürgermeister Kay Blankenburg wäre eine Anerkennung seiner Stadt als Welterbestätte die krönende Bestätigung der hier seit dem Beginn der Neuzeit betriebenen Konzentration auf Gesundheit und Kultur sowie deren Fortführung in die Zukunft. „Mit dem Prädikat ‚UNESCO-Welterbe‘ wird es Bad Kissingen sicherlich gelingen, weitere Gäste in unser Staatsbad zu bringen, den touristischen Adressatenkreis enorm zu erweitern. Und wir schaffen dadurch für unsere Bürgerinnen und Bürger und unsere Unternehmen erweiterte Möglichkeiten. Als UNESCO-Welterbe würde Bad Kissingen in eine neue Dimension vorstoßen.“
Heilquellen im Zauber der Zeit auf dem Weg zum UNESCO Weltkulturerbe in Bad Kissingen
Offenlegung: Ich wurde von Bad Kissingen eingeladen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich. Ich habe meine Reisekosten erstattet und ein Honorar erhalten. Meine eigenen Eindrücke und Meinung sind unbeeinflusst.
Great Spas of Europe, das ist ja ein cooler Begriff.
Danke für den spannenden Artikel, der wirklich Lust auf eine Städtereise nach Bad Kissingen macht. Ich mag Kultur in Kombination mit Wellness und Geschichte sehr.
Liebe Grüße aus der Sonne Lanzarotes 🙂 nach Bayern, Julia
Hallo Julia,
ich finde den Begriff Great Spas of Europe extrem treffend.
Viel Spaß auf der sonnigen Vulkaninsel 🙂
Liebe Katja,
die Bilder machen wirklich Lust auf einen Besuch in Bad Kissingen, das ich so gar nicht auf dem Schirm hatte. Bei uns hier in der Gegend ist Baden-Baden der Inbegriff von Wellness und Spa.
Viele Grüße von Sanne
Liebe Sanne,
Baden-Baden möchte ich im Rahmen meiner UNESCO Weltkulturerbe Great Spas of Europe Tour auch gerne besuchen. Denn neben Bad Kissingen und Bad Ems ist Baden-Baden die dritte deutsche Stadt in diesem Bewerbungsverbund.
Liebe Grüße,
Katja
Wie schön die Kurregion in Bad Kissingen ist, haben wir selbst im letzten Sommer gesehen. Schon allein wegen der architektonischen Bauwerke hätte die Stadt einen Status als Weltkulturerbe verdient. Ich bin gespannt, ob sie es schafft.
Ich denke es hat wirklich eine ganze Menge Vorteile das materielle und auch imaterielle Erbe durch den Titel UNESCO Weltkulturerbe zu schützen. Ob allerdings Auflagen die Zukunftsplanung bremsen werden wir sehen.
Denn spätestens seit Dresden wissen wir, es ist nicht alles nur positiv.
In jedem Fall aber ist der Titel Great Spas of Europe sehr treffend.
GreatSPASofEUROPE ist wirklich sehr treffend 😉 … größer als heute kann Europa nicht mehr werden <3.
Der Ursprung des Problems ist auch, dass der Titel BAD (lese in ENGLISCH) zu inflationaer vergeben wurde. Es wird Zeit das BAD (in Engl) endlich aus der Werbung der Stadt zu streichen und wieder Alleinstellungsmerkmale zu erarbeiten.
D.w. sehe ich mit Abschaltung der AKWs einen Standortvorteil der Stadt gegenüber Nachbarstädten. In den letzten Jahrzehnten mussten viele Einwohner pendeln… v.a. nach Schweinfurt, Rhein Main oder Würzburg. Dabei liegt das WeltSPA geographisch fast in der Mitte Deutschlands.
Der Spagat zwischen Moderne und Vergangenheit wird nicht einfach werden.
Die Stadt ist um die Stadt herum neu entstanden – aber in einer eher gewöhnlichen Form.
Einkaufszentren und nicht einmal die Therme sind wirklich Gründe in das WeltSPA zu kommen. Das gibt es woanders auch.
Die Herausforderung liegt also darin das Museum zu REVITALISIEREN.
RAUS =GREAT kann Jeder
Ich musste gerade ein bisschen schmunzeln, denn du hast absolut Recht. „Kurort“ klingt einfach total verstaubt und nach einer Destination, die eher für die älteren Generationen geeignet ist. Aber wie man an deinem Artikel sieht ist das eigentlich totaler Quatsch und ich glaube auch mir würde Bad Kissingen gefallen. Die Bezeichnung „Great Spas of Europe“ lässt es einfach direkt moderner klingen. Find ich gut. ?
Liebe Grüße
Jana
Na wenn allein schon der Begriff „Great Spas of Europe“ das verstaubte Image der Kurorte ein wenig aufpolieren kann, ist doch schon viel gewonnen 🙂
Liebe Grüße, Katja
Liebe Katja,
in Bad Kissingen bin ich noch nie gewesen. Kenne es nur vom Hörensagen, aber das was ich auf deinen Fotos gesehen habe, spricht mich schon sehr an. Ich finde es immer sehr interessant welche Bedingungen erfüllt werden müssen, um auf solche (in meinen Augen auch wichtige) Listen zu kommen.
Auf jeden Fall hast du mich neugierig auf diesen Kurort gemacht und ich werde das mal mit auf die „Müssen-wir-noch-sehen“ Liste setzen.
Liebe Grüße,
Mo
Liebe Mo,
ich freue mich immer über hübsche Orte, die tolle Geschichten erzählen und genau das tut Bad Kissingen 🙂
Liebe Grüße, Katja
Hallo,
mir geht es, wie den anderen auch. Klar, kennt man Bad Kissingen vom Namen her, aber das gewesen bin ich noch nie. Allgemein meide ich Kurorte eher, seit ich selbst mal einige Jahre in einem gewohnt habe und da auf viele Kurschattenpärchen traf. Ab 18 Uhr wurden dann die Bürgersteige hochgeklappt, weil die Kurgäste zurück sein mussten.
Aber die Bilder machen wirklich Lust auf den „Kurort“, der scheinbar mehr zu bieten hat als Kneippkuren.
Herzliche Grüße
Liane, DieReiseEule
Hallo Liane,
ich wohne selbst in einer Kurstadt, doch Kurschattenpärchen sehe ich hier nie 🙂
Ok, die Bürgersteigsache, das sehe ich hier auch. Glücklicherweise aber eher erst ab 20 Uhr.
Allerdings sollte der verstaubte Kurort-Charakter allgemein ein wenig entstaubt werden, finde ich. Vielleicht auch mit dem Begriff „Great Spas of Europe“
Liebe Grüße,
Katja
Ich finde es toll, dass sich endlich Jemand aufgerafft hat, ein alternatives Portal zur offiziellen Webseite der Stadt anzubieten.
Ich habe das schon vor ca. 30 Jahren versucht 🙂
Das motiviert mich fast wieder falls willkommen – ein paar eigene Ideen beizusteuern.
Da ich auch mit anderen UNESCO-Projekten etwas Erfahrung habe – vielleicht ein Gedanke vorweg, was wirklich alle UNESCO Weltkulturerbestätten gemeinsam haben: Von Machu Picchu bis Lalibela: DRUMherum funktioniert der UNESCOstatus – leider aber oftmals nicht MittenDRIN.
Liebe Katja,
Bad Kissingen scheint ein sehr interessanter Ort zu sein. Mir gefällt die wunderschöne Architektur der Gebäude. Ich hoffe sehr, dass Bad Kissingen es schafft, in die Liste der UNESCO Weltkulturerbe zu kommen. Verdient hätte sie es.
Danke für diese schöne Inspiration.
Liebe Grüße, Selda
Ich war ehrlich gesagt auch sehr überrascht als ich die tolle Architektur in Bad Kissingen und die vielen schönen Geschichten erlebte.
Meine Daumen für den Titel UNESCO Weltkulturerbe „Great Spas of Europe“ sind gedrückt.
Liebe Grüße,
Katja
Hallo Katja,
ein sehr informativer und ausführlicher Beitrag!
Spa und Wellness sind für mich aktuell mit Kleinkind eher mehr Stress als Entspannung, aber ich merke mir sowas immer gerne für später.
Liebe Grüße
Isabel
Hallo Katja,
diese Aktion mit den „Great Spas of Europe“ finde ich super spannend. Früher hat mich das gelangweilt, aber inzwischen erwachen einige der alten Kurbäder wieder zu neuem Leben und erfahren eine Rundumerneuerung und Verjüngung. Schöne Thermen, renovierte Hotels, modernisierte Kolonaden und gute Gastronomie tun ihr übriges, um diese Reiseziele wieder in den Blickpunkt zu heben. Einige der Kurbäder habe ich bereits besucht, dafür gibt’s bei mir auch eine Kategorie, aber Bad Kissingen, was sicherlich eines der nahegelegendsten ist, kenne ich noch gar nicht richtig! Daher danke fürs virtuelle Mitnehmen, Lust-Machen und Motivieren, da auch mal hinzufahren. Ein toller Bericht!
Liebe Grüße,
Barbara
Mut zur Lücke! Ich muss gestehen, dass ich tatsächlich noch nie zuvor etwas von diesem Kurort gehört habe, und dabei soll das Deutschlands bekanntester sein, uff. Ich schäme mich ein bisschen jetzt 😀
Die Fotos sind super geworden! Ich sehe mir sowas immer wieder gern an. Ich bin beeindruckt von der Länge deines Beitrags. Du hast dir ja unglaublich viel Mühe gegeben, wow. Danke dafür!
Liebe Grüße
Mur zur Lücke 🙂 dafür sind ja solche Artikel da um Lücken zu schließen 🙂
Du bist beeindruckt von der Artikellänge? Ich war eher geschockt. Und es gibt noch soviel mehr zu erzählen. Teil zwei wird dann eher in der Neuzeit spielen und das Thema Bad und Spa anhand der KissSalis Therme und einer Spa-Landschaft im Hotel Frankenland berichten.
Du darfst gespannt bleiben 🙂
Liebe Grüße
Eine spannende Sache ist das. Für mich ist das ja alles recht weit weg, selbst im Baden (Ö) bin ich nie gewesen. Ich kenn nur ein paar Leute von dort und mit denen wurde das allgemeine Vorurteil der versnobten Kurstädtler bestätigt ;-). Nicht desto Trotz: ich fände es großartig, wenn es diesen Titel gäbe. Immerhin ist Badekultur etwas, das der Mitte der Gesellschaft entspringt und – obwohl es immer wieder den Namen geändert hat – zum allgemeinen Wohlbefinden beiträgt.
Lg Barbara
Die Geschichte zu meiner Baden bei Wien Reise muss ich dringend nochmal überarbeiten. Denn damals stand das Thema UNESCO Weltkulturerbe und auch der Zusammenschluss zu den „Great Spas of Europe“ noch nicht im Raume.
Liebe Grüße, Katja
Huhu,
alleine die Bilder sind sagenhaft und traumhaft! Zum Entspannen, aber zum Entdecken 🙂
Mir hätten sogar die Bilder gereicht, denn von den bin ich hin und weg 😀
Dann würde dir aber die Geschichte fehlen, warum Bad Kissingen unbedingt eine Reise ins Frankenland wert ist 🙂
Ein wirklich interessanter Bericht mit tollen Bildern! Habe auf jeden Fall wieder einiges gelernt. 🙂 Beispielswiese kannte ich den Begriff „Great Spas of Europe“ bisher noch nicht. Und auch die Stadt Bad Kissingen selbst kannte ich bislang nur vom Hörensagen. Ich bin zwar generell nicht so der Wellnesstyp, aber die Architektur gefällt mir ausgesprochen gut und auch die historischen Hintergründe finde ich ebenfalls sehr spannend.
Viele liebe Grüße
Julie
Ich glaube, gerade im Bereich der Kurorte haben wir noch einiges in Deutschland, was recht unbekannt aber entdeckenswert ist.
Liebe Grüße, Katja
Das Foto mit den Seifenblasen ist ja weltgroßartig! Und der Portier gefällt uns auch hervorragend. Abgesehen davon finden wir: Bad Kissingen hat es aufgrund seiner Geschichte absolut verdient, den Titel zu erhalten! Wenn man bedenkt, wer dort alles schon flaniert ist! Toller ARtikel! 🙂 Liebe Grüße von den Entdeckern!
Der Künstler hat sich sehr gefreut und fand es super, dass ich ihn fotografiere und filme.
Übrigens, auf dem Weg durch die Stadt hatte ich wirklich den Eindruck an jeder Ecke historisch, bekannte Persönlichkeiten zu treffen 🙂 es war sehr inspirierend.
Da habe ich wieder Einiges gelernt bei dir liebe Katja!
Bad Kissingen kannte ich als Begriff aber du hast es mir näher gebracht und ich denke durchaus darüber nach, die Stadt mal zu besuchen.
Herzlichst
Sabine
Hallo GreatSPASofEUROPEfans,
Das liest sich natürlich toll und die Fotos sind auch toll aber für die Bewohner ist diese Stadt leider oftmals der Horror.
Ich mag die Leichtigkeit – und diese Bewerbung hat zentnerweise PAPIER gekostet unter der schon so einige Bewohner zusammen gebrochen sind.
Ich war bspweise am Fraunhofer #DCT-Entwickler .. also MP3 sollte das Jemanden etwas sagen .. und bin gewohnt mich damit auch in „social networks“ vorzustellen als stinknormaler Schlagzeuger.
Aber da GreatSPASofEUROPE mit seinem eindeutigen Ambiente der „KLASSISCHEN MUSIK“ sicherlich kein Ort der leichten Muse war und ist, musste ich mit Islamcheques schon so einige Globusrunden auf eigene Rechnung drehen.
Ich hoffe die Stadt macht mit diesem Titel nicht weiter mit Museum und §130 – das sind leider die Keulen, die oftmals gegen die Bevölkerung geschwungen wurden, um den begehrten UNESCO-Titel zu erreichen.
Jetzt wo Alles erreicht wurde, bin ich gespannt wie die Stadt damit umgeht, und ob es auch mal in Richtung Moderne, Informationsgesellschaft und v.a. 21. Jhr. REALITÄT geht.
UNESCO hat bspweise für Bamberg viel gebracht – aber BK hat nicht einmal eine Universität.
Bad Kissingen ist viel zu klein und seine Bürger viel zu arm
… also hoffen wir einfach mal, dass uns der UNESCO-Titel mindestens 20000 Neubürger bringt, die helfen das kulturelle Erbe in die informelle Zukunft zu tragen.
… denn Bad Kissingen ist eigentlich keine Stadt für 20000 Einwohner, sondern eine Stadt für mindestens 50000 Einwohner.
Aber der „SqueezeOut“ der UNESCOBewerbung hat Spuren hinterlassen v.a. mit Abwanderung der jungen Leute.
Wann kapiert die Stadt, dass das so nicht funktioniert ?
Wir brauchen eine ehrliche, lebendige und junge Stadt – v.a. auch im Winter und KEIN MUSEUM !
mfg,
mark haefner
Electrokayak.com
Hallo Mark,
ganz herzlichen Dank für Deine Ansicht zu diesem Thema.
Ich hoffe, es lesen Menschen, die hier entsprechend Einfluss nehmen können.
Denn eine Medaille hat eben immer zwei Seiten.
VG Katja
Hallo Katja,
Freut mich, dass ich ein bischen Zustimmung zwischen den Zeilen lesen darf. Ich selbst bin 54 Jahre alt und war mit ISLAMcheques 2mal um den Globus. Die Stadt hat gut funktioniert für meine Eltern – mittlerweile in einem eher rüstigen Alter .Die waren immer glücklich hier. Für die ganz Jungen. GREATSPASOFEUROPE liest sich toll – aber die damilt verbundene Kultur ist nicht gerade mehr Zeitgeist, und die UNESCO sagt nicht, woher denn die finanziellen Mittel kommen sollen, um das Weltkulturerbe zu erhalten.
Der Erhalt dieses Kulturerbes bedarf einer Restaurationskultur, die ich nicht einmal in Bamberg sehe – und dort gibt es immerhin eine Universität mit einem .Fachbereich Restauration.
Wie man liest, möchte die Stadt ein UNESCO-Besucherzentrum bauen.
Der jetzige OB (SPD) meinte: Die Stadt soll kein Museum werden … ähmm: Was ist ein UNESCO-Besucherzentrum in einem Weltbad aus dem letzten Jahrhundert ?
… nun es wird genau das: EIN MUSEUM
… und wer bei der Mumifizierung der Stadt nicht mit macht bekommt genau das auch zu spüren: §130 .. wie gehabt
Ich kann nur an alle Beteiligten appellieren endlich auch mal etwas an die Bürger auszuspucken.
Diese Stadt braucht mindestens 50000 Einwohner und einen Altersschnitt <30 Jahre, um das Erbe in die Zukunft zu tragen.