Lanzarote, eine Insel zum Abschalten
Kanaren Insel Lanzarote. Wenn ich es genau überdenke, dann ist auf Lanzarote immer Frühling – zumindest gefühlt. Sanft weht eine kühle Brise vom Meer hinauf auf das imposante Schwarz der erkalteten Lava. Stahlblau glitzert das Meer unter drei einsamen, weißen Federwölkchen.
Lanzarote, eine Insel zum Abschalten
Ein Ausblick, der für Genuss und Wohlbefinden sorgt. Und genießen kann man auf der nördlichen, kleinen Kanareninsel Lanzarote optimal.
Perfekt für eine Winterflucht aus Deutschland, um den Frühling mit wärmender Sonne schon ein paar Tage früher zu genießen. Perfekt aber vielleicht auch, um einfach mal abzuschalten. In jeglicher Hinsicht abschalten, denn auch Digital Detox – also Handy abschalten – kann bereits zu einem Quantensprung für die Entspannung sein.
Ausprobiert habe ich das mal bei Digital Detox im Stubaital.
Mein 5 Top Tipps, die man auf Lanzarote gesehen, gegessen und gespürt haben sollte, bevor man sich eine Meinung zu diesem Eiland bilden kann
Wundervoll bunt und ausgesprochen malerisch
Zugegeben, wenn sich der Himmel wolkenverhangen über Lanzarote darstellt, dann wirkt es hier karg. Genau so, wie ich mir den Mond vorstelle. Bläst aber der Wind die Wolken hinfort und lässt die Sonne ungehindert vom Himmel strahlen, dann wird eine bunte Farbenpracht erweckt. Wind gibt es hier unten übrigens regelmäßig.
Was im übrigen auch ein Grund dafür ist, dass sich an der Nordspitze, genau zwischen Lanzarote und der kleinen Schwester La Graciosa, ein wahres Surferparadies befindet.
Direkt unterhalb des berühmten gläsern-weißen Aussichtsturm – Mirador des Rio, an dem damals Timm Thaler mit Tommi Ohrner gedreht wurde. Der Ausblick hier ist traumhaft.
Doch Lanzarote hat eine große Auswahl an Ideen zu bieten, die sich zu erkunden lohnen.
Von Wandern über Strandmomente, unterirdische Höhlen bis traumhafte Sonnenuntergänge, aber entspannende Wellnesshotels haben es mir auf Lanzarote angetan.
- Wie wäre es beispielsweise mit Adults only im Barcelo Teguise Beach Lanzarote
- oder das Wellnesshotel auf Lanzarote Princesa Yaiza
Lanzarote vulkanisch betrachtet – Der Timanfaya Nationalpark
Gigantisch liegt sie da, die zerklüftete und doch teilweise ganz glatte, schwarze Masse. Heute ist die Lava erkaltet, zumindest oberflächlich.
Im Timanfaya Nationalpark spüre ich die Endlichkeit des Lebens. Denn mir wird bewusst, wie klein wir Menschen im Vergleich zur Natur sind.
Menschen haben an diesem Ort gelacht und geweint, ihr Leben in vielen unterschiedlichen Facetten gelebt. Und plötzlich ist alles ganz anders. Das Unheil in Form von gewaltigen Vulkaneruptionen löscht alles aus.
Auch heute noch spürt man bei einem Besuch des Timanfaya Nationalparks die Urgewalt, die in der Erde brodelt. Sie schlafen nicht, die Riesen, sondern erinnern tagtäglich an ihre Anwesenheit. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sie wieder ihre tödliche Kraft gen Himmel schleudern.
Aufgrund des Nationalpark Charakters ist es verboten, sich ungehindert im Park zu bewegen. Zu fragil sind die Gesteine.
So findet hier die Reise im Bus statt, bevor es am Besucherzentrum zu spannenden Vorführungen geht.
Es ist faszinierend, wenn der Guide einige trockene Zweige in ein Loch im Boden steckt und innerhalb weniger Sekunden Flammen herausschlagen. Oder wenn er einen Eimer mit Wasser hinein gießt und binnen kurzer Zeit eine Dampffontäne, einem Geysir gleich, meterhoch in den Himmel steigt. Der Timanfaya Nationalpark ist für Jung und Alt ein Punkt, den man bei einem Aufenthalt auf Lanzarote besucht haben muss.
Wer nicht genug hat, für den geht es per Wüstenschiff – dem Kamel- noch eine Runde über die sandige Landschaft. Ich persönlich mag nicht. Mir tun die Tiere leid, wie sie da stehen oder liegen, um auf Touristen zu warten. Mein Guide allerdings berichtet, dass es den Tieren genau durch diese Art ihrer Arbeit besonders gut geht. Ich lass das mal stehen.
- Ich bin dann doch eher für Genusswandern in den Feuerbergen – geführt natürlich
- Oder schaue ich mir doch lieber Feuerberge und Lavahoehlen an?
Lanzarote malerisch gesehen in der Fundacion Manrique
Auf Schritt und Tritt findet man einen Namen. Oder besser gesagt seinen ganz typischen Nachlass. Cesar Manrique hat wie kein Zweiter die Insel mit seinem ureigensten Baustil und den bunten Farben geprägt. Die örtlichen Gegebenheiten akzeptiert, der Heißblütigkeit der Vulkane nichts entgegen gesetzt, sondern sie akzeptiert und somit das Material und die Farben zum Bauen angepasst. Passend in der teilweise dunklen Landschaft leuchten die Häuser in einem strahlenden Weiß. Helle Farben dominieren und wirken geradezu störrisch, als wollten sie den Vulkanen sagen, wir lassen uns nicht unterkriegen.
Sein ehemaliges Wohnhaus, in einer alten Höhle, wurde als die Fundacion Manrique Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Nicht nur ein Museum, sondern ein lebendiges Haus der Kunst sollte es werden und das ist ihm gelungen. Ihn zu ehren und zu würdigen ist den Bewohnern Lanzarotes ein Herzensanliegen. Für mich ist die Vielfältigkeit, auf die ich bei meinem Gang durch die Fundacion treffe, extrem beeindruckend. Auf Schritt und Tritt spüre ich Manriques Verbundenheit zu Umwelt, Natur und Mensch.
Auch halbwegs natürliche Gebilde tragen die Handschrift des 1992 gestorbenen Künstlers. Seine Bauwerke, die wie keine anderen Architektur und Natur vereinen, sind heute die beliebtesten Sehenswürdigkeiten von Lanzarote. Der unterirdische See Jameos del Agua oder der Kaktusgarten Jardin de Cactus sind nur einige der Werke, die man besichtigen sollte. Nicht zu vergessen die Geschichte, in der Casa Omar Sharif für vom Winde verweht, einen Platz suchte.
Sogar auf Lanzarotes Straßen trifft man auf Manriques Kunst, denn seine bunten beweglichen Skulpturen zieren einige der vielen Kreisverkehre der Insel.
Lanzarote höhlenartig natürlich in der Cueva de los Verdes
Cueva de los Verdes, eine durch einen Vulkanausbruch entstandene Höhle. Vom Vulkan Corona floss damals die heiße Glut Richtung Atlantik. Ein Ca. 7 Kilometer langer Tunnel bildete sich, der etwa 50 Meter unter der Meeresoberfläche endet. Durch verschiedene Einbrüche der Decken bildeten sich Höhlen, und eine davon ist die Cueva de los Verdes.
1964 für touristische Zwecke erschlossen, hat auch hier Manrique mit seiner Handschrift gezeichnet. Mich persönlich fasziniert der wunderbare Klang, denn bei einem Besuch wird man mit gregorianischen Gesängen begrüßt. Die Akustik ist einzigartig. Man fühlt sich wie in einer natürlichen Kathedrale. Auch diese Attraktion trägt wiederum die Handschrift Manriques.
Lanzarote spektakulärer Sonnenuntergang an der Felsenküste
El Golfo an der tosenden Atlantikküste, der angeblich beste Ort der Insel, um die schönsten Sonnenuntergänge zu genießen. Die weißen Häuser des kleinen Fischerdörfchens von El Golfo bilden einen schönen Kontrast zur erstarrten, schwarzen Lavalandlandschaft, während die Wellen des Ozeans den Strand hinauf rollen. Unweit befindet sich die Grüne Lagune, gefärbt durch Algen. Ein echter Touristenmagnet. Warum, weiß ich allerdings nicht, denn es gibt sicher schönere Ecken auf Lanzarote. Beispielsweise Los Hervideros. In den Höhlen an der Küste brechen die mächtigen Atlantikwellen an der schroffen Felsenküste aus Vulkangestein. Nicht umsonst ist dieser Küstenabschnitt regelmäßig Kulisse für Filme und regelmäßig in bekannten Autospots zu sehen.
Lanzarote und Wein in der La Geria
Mein letzter Stopp auf Lanzarote war das größte Weinanbaugebiet der Kanarischen Inseln: La Geria. In einer niedlichen Bodega mit Blick auf die Vulkanlandschaft wird Wein zur Verkostung gereicht, während man über die ganz besondere Anbauweise der Weine informiert wird. Denn der lanzarotische Wind lässt den Bauern keine Wahl, als kleine Halbkreise aus Steinen zu bauen, um die Weinreben zu schützen.
Inseln sind für mich persönlich immer etwas ganz Besonderes. Ob Lanzarote, Seychellen, Azoren, Madeira oder, oder, oder.
Für die Nachbarinsel Fuerteventura und La Graciosa gibt es schon ein bisschen was zu lesen…
Hallo Katja,
von den kanarischen Inseln kennen wir bisher nur Teneriffa. Lanzarote haben wir uns bisher gespart, weil uns die dunklen Vulkanlandschaften nicht so attraktiv erscheinen. Wenn ich mir allerdings die Architektur von Manrique anschaue, dann gefällt mir die Kombination von dunkler Erde und dem Grün in seinem Haus doch sehr. Vielleicht sollten wir es uns doch einmal überlegen, nach Lanzarote zu reisen?
Vielen Dank für Deine Tipps und liebe Grüße,
Monika
Früher hätte ich mir nicht vorstellen können, Urlaub auf Lanzarote zu machen, einfach weil ich karge Landschaften nicht besonders mochte. Doch mit meinen Reiseerfahrungen der letzten Jahre rückt das immer mehr in meinen Fokus. Irgendwie hat die Abwesenheit von üppigen Wäldern, auch was, ganz besonders, wenn es eine Lavalandschaft ist. Das verdampfen des Wassers, beim aufkommen in Erdlöcher ist ja nun wirklich irre und da kann ich es gut verstehen, dass man dort die Endlichkeit spürt. Sicher eine beeindruckende Erfahrung.
Wow die Fundacion Manrique sieht umwerfend aus! Trotz deines interessanten Berichts weiß ich nicht ob mich Lanzarote überzeugt hat, denke ich muss mal hin und mir ein eigenes Bild machen 🙂
Lieben Gruß
Lanzarote hört sich einfach traumhaft an!! Vor allem den Timanfaya Nationalpark würde ich gerne besuchen. Danke für diesen tollen Artikel und die schönen Bilder 🙂
Lg aus Ecuador
Lanzarote hört sich einfach soo traumhaft schön an! Dein Artikel und deine Bilder haben mir nun gleich nochmal mehr Lust drauf gemacht!!
Hallo liebe Katja,
ich kenne von den Kanarischen Inseln bis jetzt nur La Gomera. Und wenn ich da noch einmal hinfliegen würde, dann möchte ich eher die Insel Fuerteventura kennenlernen. Ich bin leider auch kein Fan von kargen Vulkanlandschaften, da reizen mich die weißen Dünenstrände viel mehr 😉 Dein Artikel ist aber ganz toll. Lanzarote bietet seinen Besuchern sehr viel interessante Aktivitäten! Viele liebe Grüße aus Kärnten, Anita
Liebe Katja, ein inspirierender Bericht mit wunderschönen Fotos, die definitiv Lust machen, direkt loszumarschieren. Ich wusste gar nicht, dass auf Lanzarote auch Wein angebaut wird – Wandern und Wein und Sonnenuntergänge, genau das richtige für eine gelungene Auszeit <3. LG Alex
Hallo Katja,
deinen fünf Tipps kann ich nur Zustimmen. Ich war letztes Jahr erst auf der Insel. Besonders die Bauwerke von Manrique habe mich besonders beeindruck. Aber auch der kleine Fischerort El Golfo hat mich begeistert. In einem der kleinen Fischlokale lecker essen und den Sonnenuntergang betrachten – einmalig.
LG
Ina
Ich war schon an so vielen Orten, aber bis nach Lanzarote hat es mich noch nie getrieben. Ein großer Fehler, wie ich nach deinem Bericht denke. Da gibts ja echt unfassbar schöne Gegenden und Natur. Deine Bilder sind auch wunderschön. Fazit: Da müssen wir dringend mal hin.
Lg Nina
Hallo Katja,
die Kanaren standen bisher nicht auf meinem Plan. Nach deinem Bericht bin ich mir nicht mehr sicher, ob dies nicht ein Fehler war.
Liebe Grüße
Anja
Das freut mich, wenn mein Bericht zum Nachdenken anregt 🙂
Habe auch schon überlegt, mir Lanzarote anzuschauen, die kargen Landschaften haben mich aber abgeschreckt. Aber die Insel hat ja doch ihren Charme. 😉 Bisher kenne ich nur La Palma von den kanarischen Inseln.
Vielleicht wäre es doch mal was, um dem nächsten Winter in Deutschland zu entfliehen. 😀
LG Daniela
Liebe Daniela,
aber wie gesagt, es muss wirklich die Sonne scheinen 🙂
Sonst macht die Insel dem Mond wirklich Konkurrenz.
Hallo Katja,
seit über zwei Jahrzehnte denke ich über eine Reise nach Lanzarote nach, und dein Bericht zeigt mir, dass ich da schon längst mal hinfahren hätte sollen. Diese Landschaft, die Wandermöglichkeiten u v m – Lanzarote und ich könnte glaube ich schnell Freunde werden.
Zugeben wäre für mich als Familienvater ein ‚Adult only‘-Hotel nicht so attraktiv, aber dazu gibt es ja zum Glück Alternativen…!
Klasse Bericht!
LG
Hartmut
Ja, Lanzarote ist wirklich eine andere Welt, eine sehr interessante Welt. Die natürliche Landschaft und die künstliche Landschaft, die Manrique geschaffen hat, gehen Hand in Hand.
In unserem Artikel kannst Du auch nachlesen, was wir dort erlebt haben: https://akweltenbummler.com/lanzarote-vulkanelanzarote-ausfluegelanzarote-hoehlenlanzarote-cesarmanriquestiftung-kaktusgartenguatiza-talder1000palmen-strandfamara-weinanbaulageria-tauchenlanzarote/
Alles Gute noch für Deinr weiteren Reisen
Im Sonnenschein strahlt die Insel einfach wunderschön in allen Farben des Regenbogens extrem intensiv.
Allerdings bei grauem Himmel sieht es sehr trist aus 🙂
Da hast du absolut Recht. Bei grauem Himmel wirkt es auf Lanzarote echt trist.