Steinmännchen versus Naturschutz
Steinmännchen finden sich wirklich rund um den Globus. Man trifft sie beim Reisen, Wandern oder auch einfach mal am See. Gründe für ihr Dasein gibt es viele. Mal religiös, mal als Wegweiser oder auch nur, weil Menschen es hübsch finden, Gebilde aus Steinen zu formen.
Näher auf die Bedeutung von Steinmännchen sind wir im ersten Bericht eingegangen. Doch ist aus dem ursprünglichen Grund solche Markierungen zu konstruieren inzwischen sogar eine Gefahr für die Umwelt geworden?
Bis zu einem sehr interessanten Kommentar im Bezug auf die Bedeutung der Steinmännchen, hatte ich mir nie Gedanken dazu gemacht. Ich fand es einfach nur hübsch und die kleinen, steinernen Kerlchen haben mir immer ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Und irgendwie ist es auch fast meditativ solche Stoanamandle zu bauen. Perfekt geeignet wenn man entspannten Wellness Genuss durch Digital Detox spüren möchte.
Doch jetzt das….
Steinmännchen schaden der Umwelt
Umweltschützer warnen eindringlich, dass sich das Aufstapeln von Türmchen, Pyramiden oder Steinmännchen negativ auf die Natur auswirke. So werden durch diese unsinnige Tätigkeit Lebensräume zerstört. Gerade am Strand, an Seen oder in der heimischen Bergwelt dienen die Männchen heute nur noch als Fotomotiv.
Steinmännchen und Naturschutz
So twitterte im Mai die Balearen-Regierung – nicht ganz ohne 😉 – man möge die Steinmännchen doch lieber zuhause und ohne Material der Küsten erstellen.
Zugegeben, wer Steine aus dem Boden entfernt und an anderer Stelle in einer anderen Form wieder aufschichtet, greift in die Natur ein. Doch mal ehrlich, gibt es nicht deutlich heftigere Dinge, mit denen der Mensch die Umwelt schädigt als Steinmännchen?
Wird in diesem Fall Naturschutz nicht ein bisschen übertrieben? Greifen Steinmännchen wirklich so extrem in Flora und Fauna ein, dass ein Verbot im Namen des Naturschutzes hier Sinn macht? Oder regeln die Jahreszeit solche Geschichten nicht ganz von allen, wie man am Beispiel der Isarpyramiden bei Bad Tölz im bayrischen Oberland wunderbar sehen kann. Ein Frühjahrshochwasser reicht aus um nahezu alle menschlich errichteten Bauwerke zu zerstören.
Die Frage nach Steinmännchen versus Naturschutz lässt sich sicher diskutieren. Wie seht ihr das? Steinmännchen versus Naturschutz.
Erste Eindrücke der Isarpyramiden findet ihr unter: Im Theater der Natur – Natur Bayern.
Bis diese Diskussion aber geführt ist habe tolle Reiseblogger-Kollegen so einiges an bereits gebauten Steinmännchen fotografiert und unter dem Motto #WellSpaRockt geschickt oder auch bei Instagram veröffentlicht.
Steinmännchen auf Helgoland
Man muss nicht immer in die Ferne reisen, wenn das Schöne doch so nah liegt. Zum Beispiel an der rauhen Nordseeküste auf Helgoland. Wir waren auf einen Familienbesuch im schönen Norden und haben einen Tagesausflug nach Helgoland gemacht. Stets begleitet von Robben, Vögeln und der norddeutschen Brise. Auch wenn es kein Tag zum Baden war (außer für den Hund), am Meer kann man immer die Seele baumeln lassen.
Auch die Nordseeinsel Helgoland hat so einiges an kleinen, steinernen Männchen zu bieten.
Steiniges Teneriffa
Die Steinmännchen stehen an einem Steinstrand auf Teneriffa, in Puerto de la Cruz. Während unserer Kanaren-Kreuzfahrt im Frühjahr 2017 sind mein Freund Mick und ich vom Hafen Santa Cruz de Tenerife mit dem Bus nach Puerto de la Cruz gefahren und haben dort bei einem Spaziergang die Streetart bewundert. Später sind wir dann am Meer entlang in Richtung des Loro Parque gelaufen und haben auf dem Weg dorthin diese Steinmännchen entdeckt. Dort waren hunderte.
Nachdem wir die Steinmännchen bewundert haben, sind wir zum Loro Parque gegangen, aber nicht um diesen zu besuchen, sondern um am Strand unterhalb des Loro Parque zu baden. Den haben wir nämlich durch ein Panorama-Fenster des Loro Parque so oft gesehen und haben uns vorgenommen, dort einmal schwimmen zu gehen! Es war ein wunderbarer Tag auf einer wunderbaren Reise.
Steinmandl im Tessin
Dieses hübsche Steinmännchen steht im Tessin, genau gesagt im Verzascatal. Entdeckt haben wir es im letzten Herbst auf einer etwas verregneten Wanderung entlang des Flusslaufes der Verzasca. Die Landschaft ist so zauberhaft, dass sie selbst bei trübem Herbstwetter farbenfroh leuchtet und begeistert.
Norwegen und die Steinmänner
Wir haben auf unserer Norwegenreise sehr viele Steinmännchen gesehen z.B. auf dem Dalsnibba über dem Geirangerfjord. Die Fahrt führte über eine sehr kurvenreiche Straße bis zu einer Höhe von 1500 Metern. Unser Reiseleiter erklärt, dass die kleinen aufgeschichteten Steinhaufen von Besuchern errichtet wurden. Vier aufgeschichtete Steine bedeuten, dass du an diesen besonderen Ort gerne kommen willst. Sie erinnern auch an die Trolle. Die mythischen Naturwesen sind sehr scheu und zeigen sich den Menschen nicht.
Lieber verstecken sie sich unter Brücken und in tiefen Wädern. Werden sie von einem Sonnenstrahl getroffen, erstarren sie zu Stein.
Es bleibt dabei, es geht weiter, wir sammeln weiter Geschichte, Wissenswertes und Bilder zu Steinmännchen
Besonders interessante Informationen über Steinmännchen Bedeutung
Weitere Ideen zu der Steinmännchen Foto Challenge WellSpaRockt findet ihr unter:
Hallo Katja,
um den Naturschutz bei Reisen und die Nachhaltigkeit mache ich mir schon Gedanken. Allerdings hätte ich nie gedacht, dass Steinmännchen so ein Engriff in die Natur sind. Aber klar, wenn man die Steine ausgräbt oder eben von der Erde wegnimmt, kann die durch den Wind abgetragen werden. Tatsächlich muss man sie nicht bauen. Aber trotzdem sehen sie hübsch aus.
HI,
also ich denke da wird schon übertrieben mit dem Naturschutz, was soll daran eine Gefahr für die Umwelt darstellen ein paar Steine übereinander zu stapeln? Weggeworfene Zigarettenstummeln, Plastikflaschen oder anderer Müll sehe ich da im Vergleich wesentlich kritischer.
Hallo Oliver,
wenn ich mir da manch andere Meinung anschaue, sieht das nicht jeder Wanderer so.
Auch auf Instagram und Facebook gibt es eine Diskussion.
Hallo Katja,
auf die Idee wäre ich noch garnicht gekommen. Sicher, wenn es sich extrem häuft und Massen von Menschen alles umwälzen, ja. Aber im Normalfall glaube ich eher nicht. Die Steine bleiben ja vor Ort. Wenn jeder Sand vom Strand mit nach Hause nimmt, schadet das schon.
Liebe Grüße
Renate
Hallo Katja,
es kommt wahrscheinlich auch auf die Menge an, in der das geschieht. Ein paar Steine auf einem Geröllboden übereinander häufen, hinterlässt sicher nicht denselben Effekt wie die großen Steinpyramiden an der Isar. Dabei spielt es wiederum eine Rolle, wo es geschieht. Ich gebe Dir Recht, dass die Isarhochwasser dem Ganzen jedes Frühjahr einen Garaus machen. Allerdings weiß ich nicht, wo und wie die Steinmännchen in Mallorca aufgestellt werden. Dazu müsste man mehr darüber wissen, um das beurteilen zu können.
Liebe Grüße,
Monika
Ich denke, dass ein Steinmännchen kein großer Eingriff in die Natur ist. Wenn man sich vorstellt, was wilde Tiere mit dem Erdboden anstellen, dann kann es nicht allzu widernatürlich sein, zehn Steine aufeinanderzuschichten, die ohnehin aus der Gegend stammen. Auf alle Fälle denk ich mir beim Lesen aber: Ich bin gespannt, wann ich das nächste Steinmännchen zum Fotografieren sehe… ?
Liebe Katja,
das ist sicherlich eine schwierige Frage…ich denke, so lange man nicht Steine bewegt, die für etwas anderes genutzt werden (z.B. als Schutz für Tiere), ist das ok. Und wenn man kleine Türme baut, mit ein paar wenigen Steinen, die man lose am Wegesrand oder am Strand findet, ist das meiner Meinung nach ok.
Viele Grüße
Ria
Ohje – das ist bis zu uns vorgedrungen? Ich bin ja oft in US-Backpackerforen unterwegs (Wandern, nicht was wir unter „Backpacking“ bezeichnen) und letztes Jahr sind sich viele Nutzer übelst in die Haare deswegen gekommen. Persönlich find ich, dass halb-offizielle Wege gerne so markiert werden können. Solangs aber Überhand nimmt (und Leute sich verlaufen, weil sie ner falschen Markierung folgen oder ganze Landschaften verunstaltet werden (ich dacht man wollte „unberührte Natur“ genießen?) isses daneben)
Ich liebe es Steintürmchen zu bauen, es ist meine Form der Entspannung. Ich verliere mich dabei und komme völlig zur Ruhe.
Meine Werke fotografiere ich und baue sie wieder ab. Kinder und Hunde sind von diesen Gebilden magisch angezogen, ich möchte nicht, dass sie von einem einstürzenden Türmchen verletzt werden. Einen negativen Umweltaspekt kann ich dabei nicht entdecken. Jeder „ordentliche“ Ostseesturm bringt mehr Steine durcheinander als ich.
Wenn ich mir anschaue was die Isar bei einem Frühjahrshochwasser mit den Isarpyramiden gemacht hat, dann gebe ich dir absolut recht. Die Natur baut die Steinmännchen zügig wieder ab.
Lebensräume werden zerstört und neue aufgebaut
Oje, hubsch anzusehen und die Fantasie anregend sind sie allemal, die lustigen Steinmaenchen! Nur, soweit mir bekannt, handelt es sich bei dem Gedanken an Umweltschutz, darum, dass dabei Lebensräume von Kleintieren, die unter und um die Steine herum existieren, beeinträchtigt und zerstört werden! Das leuchtet meiner Meinung nach total ein! Es ist und wird immer eine Grundsatzfrage daraus gemacht, wo fangen wir an unsere Umwelt zu beeinflussen oder sie zu zerstören? Oftmals ist es so, dass wir die kleinen Dinge, die wir machen und tun aus den Augen verlieren, ohne darüber nachzudenken, dass auch dort ein Eingriff in ein fein ausgeklügeltes natürliches System, im Ergebnis zerstörende Auswirkungen hat und Symbiose, die notwendig ist, negativ beeinflusst! Hinschauen und hilft !
Das stimmt, genau über dieses Thema haben wir auch intensiv geschrieben.