Genussreisetipps im Zeichen des Nebels
Waren Sie schon mal im Waldviertel? Nein, dann sei verraten… hier gibt es wesentlich mehr als nur Bäume.
8 handverlesene Genussreisetipps mit denen mich das Waldviertel verzaubert hat.
Mystisch und schön, das ist das Waldviertel ganz sicher. Aber nur Bäume und Nebel, absolute Fehlanzeige. Denn bei genauerer Betrachtung ist es die vielseitige, unberührte, unverfälschte Natur, die den wirklichen Reiz im Waldviertel ausmachen.
Genussreisetipps und Ausflugstipps aus dem Waldviertel
Hügelige Wälder, moosbewachsene Felsen, Moore und ein Eldorado für jeden Genusswanderer und Radfahrer. Auf über 2000 km Mountainbike Strecken, 15 Weitwanderwegen und unzähligen kurzen Wanderetappen, ist ganz sicher für jeden etwas dabei. Das Grenzland zu Tschechien verzaubert an vielen Ecken fast wie die Welt aus „Herr der Ringe“. Trolle haben wir keine getroffen dafür aber die schnuckelige Waldviertelbahn, einen kleinen Schmalspur-Dieselzug, der aus entspannt, gemütlicher Perspektive den perfekten Überblick bietet. Von Groß Gerungen über Gmünd bis Litschau tuckert sie über 81 km, entlang schmaler Flüsschen, saftig grünen Wäldern und historischen Städtchen.
Bequem von A nach B, entspannt wenn die Radltour doch ein bisschen zu lang geworden ist oder praktisch um die Gegend zu genießen.
Eisenbahnromantik auf nostalgischen Spuren
Kreative Stationen warten rechts und links der Schmalspurbahn und laden zu Erkundungsreisen ein.
Genussreisetipp Wackelstein und Felsen-Bad
Das Sole-Felsen-Bad lädt mit seiner großzügigen Saunalandschaft und Wasserwelt zum verweilen und entspannen ein. Pause für Körper, Geist und Seele.
Soll es ein bisschen aktiver sein, lockt die Blockheide mit faszinierenden Felsformationen, Wackelsteinen und echten Restlingen aus längst vergangener Zeit. Wandern mit eingebauten Pausen. Ein Paradies für groß und klein.
Hier, in Gmünd startet unsere Genussreise durch das duftend, grüne Waldviertel.
Genussreisetipp Kultur in Weitra
Die älteste Braustadt Österreichs hat so einige Schmuckstücke zu bieten. Ob man sich bei einer spannenden Stadtführung gemeinsam mit dem Nachtwächter Ernest auf Spurensuche in zurückliegende Jahrhunderte begibt oder in den Sudkessel schaut.
Geschichte steckt in fast jedem Haus der nur 1800 Seelen zählenden Stadt, die bereits im 12. Jahrhundert ihren Ursprung hat. Mit seiner intakten Stadtmauer zählt Weitra zu den elf Stadtmauerstädten in Niederösterreich. Hinter den Mauern verstecken sich wahre Schätze. Beispielsweise der alte Auhof. Ein ehemaliger Landesfürstliche Kammerhof mit einer beeindruckenden spätgotischen Balkendecke. Die Bezeichnung älteste Braustadt Österreichs begründet auf einem Privileg von 1321, dass das Bierbrauen im Umkreis einer Meile um die Stadt verbot.
Hoch über allem thront die mächtige Burg, die neben festen Ausstellungen ein kleines Rokokotheater und ein Flüsterzimmer beherbergt. Was ein Flüsterzimmer ist? Das sollte jeder selbst bei einem Besuch in Weitra erleben. Ebenso wie auch die durch Zufall wieder entdeckte Zisterne.
Genussreisetipp Braukunst live erleben
Die Bezeichnung älteste Braustadt Österreichs begründet auf einem Privileg von 1321, dass das Bierbrauen im Umkreis einer Meile um die Stadt verbot.
Eine Tradition die heute noch bei einer Führung im Bräukeller über die Schulter geschaut werden kann. Denn neben Hopfen, Malz und dem weichen Waldviertler Wasser landet auch so manch spannendes Kraut im Sudtopf. Schon mal ein Lemongrasbier probiert?
Papier selbstgeschöpft in der Mörzinger Mühle ist eindeutig ein Genussreisetipp
Hadern und Lumpen, das ist der Stoff aus dem in der seit 1789 bestehenden Mühle, Papier hergestellt wird. Hier kann man höchstpersönlich die alte Tradition der Büttenpapierherstellung ausprobieren. Spannend wie aus reiner Baumwolle und somit absolut holzfrei Papier entsteht.
Das Rohmaterial ist verwebte Baumwolle. Deren Beschaffung extrem schwierig ist, da in Kleidung, auf der 100% Baumwolle deklariert ist, bis zu 25 % Zusatzgewebe enthalten sind. Für die Papierherstellung ist es somit unbrauchbar. Nur rein weiße Krankenhaus Bettwäsche und Ärztekittel eignen sich.
Klein geschnitten kommen 28 kg Hadern zusammen mit 1000 Liter Wasser in den Holländer. Das bedeutet 40 Stunden vermengt und gemalen werden, bevor der Papierstoff zum schöpfen in den Bottich gelangt.
Wir experimentieren und gestalten unser ganz persönliches Büttenpapier. Doch was ich Kreatives auf dieses wunderschöne Blatt verewige muss gut überlegt sein. Immerhin wird es auch in 400 Jahren noch zu lesen sein. Sollte es dann noch Menschen geben, die des Lesens mächtig sind 🙂
Lust bekommen, selbst dieses Experiment zu wagen? Dann gibt es nähere Informationen unter papiermuehle.at
Unsere Genussreise geht weiter
Südlich-westlich von Weitra liegt nahe St. Martin das bekannte Moorbad Harbach. Ein Domizil für die Gesundheit. Denn neben Moor, das sich positiv auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken soll, liegen noch ein paar spannende Attraktionen des Waldviertels.
Ein ganz herzliches Dankeschön an den Waldviertel Tourismus, und ganz besonders Thomas, die uns diese tolle Reise ermöglicht und organisiert haben. Mein Herz schlägt ab sofort im Wald4tel-Takt 🙂
—
Weitere Genussreisetipps aus anderen Regionen, ….
- Genussreisetipps beim Brot backen in Südtirol
- Genusswandern auf dem sonnigen Hochplateau der Seiseralm
- Ölspur im Schilcherland
Als Kind hab ich mal per Hand Papier gemacht, das war eine Sauerei und eine Arbeit und wirklich geklappt hat es nicht…
Ich bin noch immer im Besitz des im Waldviertel geschöpften Papiers. Noch wartet es auf einen ganz besonderen Einsatz 🙂
Danke für diese vielen, tollen Tipps! Muss ich mir merken, das Waldviertel 🙂
Liebe Ria,
es folgen in Kürze noch sonnige Genussreisetipps aus dem Waldviertel. Denn dort gibt es wirklich eine unglaubliche Vielfalt.
Liebe Grüße
Katja