Wanderung im Murnauer Moos im Blauen Land
Raubwürger, Wachtelkönig und fleischfressender Sonnentau beim Wandern im „Blauen Land“? Hier, rund um das Künstlerstädtchen Murnau finden Natur, Kunst und Kultur eine besondere Symbiose.
Wie ein Aussichtsbalkon über das Alpenvorland liegt Murnau da. Ob Staffelsee oder Riegsee, Murnauer Moos oder die Bergkulisse. Die Maler der Künstlerschaft „Blaue Reiter“ Wassily Kandinsky und Gabriele Münter wussten schon, warum sie hier malten.
Wandern im Blauen Land
Inhaltsverzeichnis
Hier lässt es sich leicht und beschwingt wunderbar entspannen. Den Alltag hinter sich lassen und einfach eine Runde Genusswandern. Hier um Murnau herum, zwischen München und Garmisch-Partenkirchen, ist nicht nur der Staffelsee eine Oase der Erholung auch im Murnauer Moos lässt es sich durchatmen und eintauchen in den Zauber einer sanften Landschaft.
Murnauer Moos – Relikt der Eiszeit
Doch die hat es in ich, denn, entstanden in der Eiszeit, ist das Murnauer Moos mit einer Fläche von 32 Quadratkilometern eines der größten, zusammenhängenden noch intakten Moorgebiete Europas.
Besiedelt war diese Region nachweislich bereits in der Bronze- und Eisenzeit.
Historische Einblicke in der Glentleiten
Bei so viel historischem Erbe ist es nur verständlich, dass sich hier ums Eck auch das größte oberbayrische Freilichtmuseum auf der Glentleiten über dem Kochelsee mit Blick bis Murnau befindet. Rund 60 historische Häuser, Werkstätten, Mühlen und Almen warten darauf entdeckt zu werden. Regelmäßige Attraktionen wie filzen, töpfern, spinnen, flechten, Brot backen oder Buttern lassen sich hier live erleben. Mitmachen natürlich erwünscht. Ein riesen Spaß nicht nur für die Kleinen.
Wandern mit den Beinen, genießen mit der Seele
Für mich geht es heute auf Schusters Rappen durchs Murnauer Moos.
Zugegeben Raubwürger, Wachtelkönige und fleischfressenden Sonnentau habe ich nicht getroffen. Den großen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten aber konnte ich auf Schritt und Tritt bewundern. Gut positionierte Schautafel geben Einblick, was sich hier so alles versteckt.
Ganz abgesehen von den traumhaften Ausblicken ins Wettersteingebirge. Denn diese sorgen doch für den ein oder anderen Stopp auf dem fast ebenen Weg. So eine Genusswanderung verzaubert zu jeder Jahreszeit, doch der Herbst hat etwas ganz Eigenes.
Wander-Eckdaten im Murnauer Moos
Start und Ziel der 12,5 km langen Runde ist der Parkplatz am Ähndl – bei Murnau. Bevor es entspannt ins Moor geht, kommt man unmittelbar an der Ramsachkirche vorbei, eines der ältesten Gotteshäuser (1744) der Region.
Ohne nennenswerte Höhenunterschiede – max. 100 Höhenmeter hoch und runter sind zu überwinden – geht es entlang der ziemlich gefüllten Ramsach. Auch sie ist ein Überbleibsel des Loisachgletschers, der für die Entstehung dieser gesamten Region verantwortlich zeichnet.
Abwechslungsreich und wunderschön ist die Tour. Offene Moorlandschaften wechseln sich mit bewaldeten Flächen ab, hölzerne Stegen sorgen für trockene Füße in ziemlich feuchter Heidelandschaft und auf offenen Wiesen treffe ich Sonne und Ausblick in die Berge wieder.
Ab hier folgt der Moor-Rundweg einem Stück des über 100 km langen Ammergauer Meditationsweges. Bunt gestaltete Bänke laden zum Verweilen mit Bergblick ein.
Am Ende der knapp 3 stündigen Genusswanderung wartet unterhalb der Ramsachkirche das „Ähnle“, ein gemütlich, bayrisches Gasthaus mit kastanienbeschattetem Biergarten. Gut nur, heute ist Sonntag. Donnerstag ist hier nämlich Ruhetag.
Was es gab? Kaiserschmarrn natürlich, denn mein Kaiserschmarrn Test braucht doch neue „Opfer“ 😉
Kaiserschmarrn als verdiente Stärkung nach einer Genusswanderung
Feuchtgebiete – eine ganz interessante Anmerkung habe ich noch zum Schluss
Für unser Ökosystem sind Moore immens wichtig. In ihnen werden große Mengen CO2 abgelagert und gebunden. Durch Entwässerung, Abtorfung, Bebauung oder landwirtschaftlicher Nutzung werden diese freigesetzt. Die UNESCO hat seit 1997 jedes Jahr am 2. Februar den offiziellen Tag der Feuchtgebiete etabliert. Nein, nicht das, was ihr jetzt wieder lesen möchtet.
WanderGlück im Blauen Land
Zwischen Bergblick und der Weite des Mooses lässt es sich genussvoll Wandern. Der beliebte Holzweg ist Teilstück des 12 km langen Rundwegs durch das von Mooren, Feuchtwiesen und Waldstücken durchzogene Moos. Mitteleuropas größtes Alpenrandmoor bietet vielen bedrohten Tier- und Pflanzenarten ein Refugium und dank gut ausgebauter Wander- und Radwege auch Naturliebhabern die Gelegenheit, durch eins der schützenswertesten Paradiese Bayerns zu streifen. Daher bitte zu jeder Jahreszeit auf den Wegen bleiben.
Huhu,
das stell ich mir total toll vor beim Moor-Rundweg einem Stück des über 100 km langen Ammergauer Meditationsweges zu wandern und dort die bunten Bänke etc. zu entdecken. So kleine Highlights beim Gehen ist immer spannend und mal was neues!
Aber auch das Foto mit der Hütte und dem See ist ein Hingucker. Wow!
Ich liebe wandern total und daher freue ich mich immer über neue Wege.
LG
Steffi
Vielleicht findest Du ja mal den Weg ins Blaue Land um eine Runde gemütlich zu wandern. Tipps gibt es wirklich einige 🙂
Was für wundervolle Bilder! Ich war vor zwei Jahren mal in Murnau, aber nur kurz – so wie ich jetzt sehe, hätte ich mir da mal mehr Zeit nehmen sollen. Murnauer Moos sind richtig toll aus – genau das richtige, um ein paar Sinne zu schärfen und zu genießen 🙂
Gensusswandern als Auszeit für alle Sinne 🙂
Gerade im Blauen Land geht das wunderbar. Einem weiteren Besuch steht ja nichts im Wege 🙂
jetzt weiß ich genau wo werde ich mein urlaub machen ?
Wir wünschen viel Spaß :-), Sonne und tolle Wandererlebnisse