Sichere Israel Reisetipps für eine Rundreise

Kurz entschlossen habe ich alle Bedenken über Bord geworfen und bin trotz der vielen, negativen Meldungen, die man Tag täglich über die Medien erhält, nach Israel geflogen. Mein Fazit heute, nachdem ich wieder in Deutschland gelandet bin: jederzeit gerne wieder.

Strand von Tel Aviv beim Sonnenaufgang

Faszinierendes Reiseland Israel

Israel ist ein faszinierendes Land, besser gesagt eine faszinierende Welt für sich. An jeder Ecke stolpert man über Geschichte, wunderschöne, abwechslungsreiche Natur und weltoffene, herzliche Menschen.

Old Jaffa in Tel Aviv

Sicherheit in und für Israel

War mein erster Eindruck Israel betreffend „bedrückend“ ob der massiven Sicherheitsvorkehrungen, relativierte sich dieses schnell. Im Nachhinein gab es mir sogar ein gutes Gefühl, dass Israel so völlig auf eben diese Sicherheit und entsprechende Maßnahmen ausgerichtet ist. Tel Aviv mit seinem Ben Gurion Flughafen war unser Ziel. Bereits die Stadt aus der Luftperspektive zu betrachten hatte etwas.

Sie wirkte wie auf einem Reißbrett geplant und nennt sich zu Recht „modernste Weltstadt im Nahen Osten“. Diese Wirtschaftsmetropole mit ihren etwas mehr als 400 000 Einwohnern vereint Moderne und Antike wie kaum eine andere. Hier der quirlige, junge Teil einer Stadt, etwas mehr als 100 Jahre alt mit ihren modernen weißen Häusern im Bauhausstil und dort Jaffa, der historische Teil, mit engen, schmalen Gassen und alten Häusern aus Sandstein. Direkt am Mittelmeer gelegen, unterschiedlicher kann es nicht sein und bildet dennoch eine Einheit. Unsere kleine Gruppe unterschiedlichster Reiseblogger, war perfekt zusammengewürfelt, einem guten Start zur gemeinsamen Rundreise stand nichts mehr im Weg.

Wellness und Genuss am Meer

Vorab Reiseplanung Israel macht Sinn

So war unsere Reiseroute vorab wunderbar erarbeitet und definiert. Doch auch Raum für eigene Wünsche, wenn diese auf der Strecke lagen, stellte kaum ein Problem dar.

Von Tel Aviv in Richtung Norden

Unser erstes Ziel führte in Richtung Haifa. Unterwegs war ein erster Zwischenstopp für mich bereits Pflicht. Die Ausgrabungsstätten in Cesarea wollte ich mir nicht entgehen lassen. Hier lies König Herodes herrliche Paläste und Tempel erbauen und man kann trotz noch laufender Ausgrabungen feststellen, welch riesige Ausmaße dies alles hat, ganz zu schweigen von der Schönheit, die in meiner Phantasie bereits aufblühte.

Rundreise Israel Cesarea

Auch wenn ich persönlich das neu aufgebaute „alte“ Theater als etwas protzig empfinde, einfach nur auf den Steinen sitzen und ein bisschen in die Vergangenheit reisen. Für mich sehr genussvoll. Um Informationen zu erhalten sollte man unbedingt den 7 min. Film am Eingang der Anlage schauen.

Schade, das eigentliche Highlight ein altes Aquädukt aus der Römerzeit haben wir leider nicht gesehen, auch wenn es sich nur ein paar Minuten entfernt der Anlage befindet.

Von Cesarea nach Haifa

Und weiter ging es nun auf direktem Wege nach Haifa, Israels größter Hafenstadt direkt am Fuße des Carmelberges. 23 km lang ist dieser „Weingarten Gottes“ wie die arabische Übersetzung des Namens lautet, und zieht sich mit seinem bis zu 546 Meter hohen Bergrücken an der Mittelmeerküste entlang. Haifa muss man gesehen haben. Die hängenden Gärten der Bahai sind eine faszinierende Einzigartigkeit. Das hängend ist hier allerdings als ein Garten am Hang gebaut zu verstehen.

In ihnen scheint die Welt der Farben zu entstehen.

Haifa, der größte Hafen

Dass es sich hier gut leben lässt beweist das seit langer Zeit friedliche Zusammenleben jüdischer und arabischer Israelis.

Touristen in Nazareth

Von Haifa, der Oase blühender Lebendigkeit ging es weiter nach Nazareth, einem wichtigen, christlichen Wallfahrtsort. Klein und altertümlich wirkt sie, die Stadt und wer hier Ruhe und Besinnlichkeit sucht, wird entsetzt sein. Touristenströme schieben sich durch die engen Straßen in Richtung Verkündigungsbasilika. Da heißt es mitschieben lassen oder untergehen. Die Verkündigungsbasilika besteht aus zwei zusammengefügten Kirchen, welche auf den Ruinenresten der alten Kirche errichtet wurden. Sie ist die größte Kirche im gesamten Nahen Osten. Sie teilt sich auf in die schlichte, einfach Unterkirche und die mit zahlreichen Marienbildern geschmückte Oberkirche.

Nazareth

Dieser Massentourismus ist mir ganz persönlich zu viel. Auch wenn der November offiziell nicht Hauptreisezeit ist – ich würde diese Zeit aber von den Temperaturen und Menschen, als perfekte Zeit ansehen – sind immer noch unzählige Personen auf Pilgerfahrt.

Unser Weg führt am See Genezareth vorbei, an dessen Ufern vor Jahren noch in vielen Kibbuzen das Zusammenleben in einer einzigartigen Form praktiziert wurde. Schade, dass sich von dieser Lebensform nur noch wenig findet. Meine Neugierde und meinen Wissensdurst hätte ich gerne mit einem Aufenthalt in einem herkömmlichen Kibbuz gestillt.

Kennt ihr ihn? Das ist ein Klippschliefer

Wir haben die moderne Variante genommen und im modernen, dem Kibbuz angeschlossenen Hotel, genächtigt. Ein paar Kilometer entfernt von Tiberias, direkt am See Genezareth gelegen. Doch was hat dies noch mit echtem Kibbuzleben zu tun?

Hulanebene mit den Golanhöhen

Weiter geht es die Hulaebene, dem fruchtbarsten Landstrich Israels. Hier in der Hulaebene findet eine Geburt statt. Ja, wirklich. Doch eigentlich fand sie schon vor Jahrtausenden statt und seither stetig. Drei Flüsse, der Banyas, der Dan und der Hazbani sind die Quellflüsse des Jordan, durch sie wurde er „geboren“. Das Wasser dieser Flüsse ermöglicht es, dass Reis, Zuckerrohr und Baumwolle heute noch in dieser Ebene angebaut werden können. Durch den Reichtum an Wasser war dieser Landstrich bereits in früheren Zeiten eine begehrter Weg für Karawanen. Heute machen Zugvögel auf ihrem jährlichen Weg von Norden nach Süden und retour hier Pause.

Israel Rundreise Golanhöhen

Unser Weg durch die Hulaebene führt uns auf ein mächtiges Bergmassiv zu, die Golanhöhen. Das basalthaltige Hochplateau, welches vulkanischen Ursprungs ist, ragt bis zum 1000 Meter in die Höhe. Hier oben sorgen die Blauhelmsoldaten mit ihrer Anwesenheit dafür, dass zwischen Syrien und Israel Frieden herrscht. Zwar ist die gesamte Region nur dünn besiedelt, doch touristisch ist die Gegend inzwischen für sportliche Aktivitäten entdeckt worden. Selbst Ski fahren kann man hier.

Israel hat in Newe Atiw ein Skigebiet eingerichtet. Auf der israelischen Seite des Berges Hermon fällt bei einer Höhe von 2200 Metern sogar ausreichend Schnee.

Schriftrollen von Qumran, Masada und das Tote Meer

Wieder zurück in der Ebene angekommen geht es weiter über Qumran, dem Ort, an dem die biblischen Schriftrollen gefunden wurde, vorbei an der Taufstelle Jesu im Jordan, nach Masada, einer ehemals jüdischen Felsenfestung auf einem Hochplateau im Norden der Negev-Wüste. Masada ist ein Muss für jeden Israelbesucher, und seine Höhe problemlos zu erreichen, denn eine Seilbahn führt hinauf. Niemand muss sich anstrengen. Der Ausblick von dort auf das Tote Meer ist unvergleichlich.

Blick von Masada auf das Tote Meer

Wellness am Toten Meer

Ja, nun bin ich angekommen am Toten Meer, mit seinen unwahrscheinlichen Farbenspielen, seiner einzigartigen Lichtwelt. 394 Meter unter dem Meeresspiegel, Wow! Krankheiten dürfte es hier eigentlich nicht geben. Sein Salz- und Mineralgehalt, dazu die Sonneneinstrahlung und das milde, angenehme Klima lassen jeden Besucher auf- und durchatmen. Besonders positiv wirken sich Luft und Salzgehalt auf die Haut aus. Ein medizinischer Gesundheitsaspekt mit Wellnessfeeling.

Salz vor Jerusalem

Ein besonderes Erlebnis war für mich unsere Fahrt mit dem Jeep durch die Salzwüste. Abenteuer pur. Bevor wir uns zum Ende unserer Rundreise durch Israel nach Jerusalem begeben.

Totes Meer in Israel mit Blick nach Jordanien

Jerusalem, die Stadt der dicht bei dicht stehenden Heiligtümer von Juden, Christen und Muslimen. Jerusalem, eine Stadt in ständiger Hab Acht Stellung. Sicherheit ist hier das oberste Gebot. Jerusalem, eine Stadt, in der viele Glaubensrichtungen zusammentreffen, zusammen leben, miteinander auskommen müssen. Eine Stadt, die auch heute keine Einheit finden kann. Eine Stadt, in der jeder versucht, trotz Angst und ständiger Bedrohung ein „normales“ Leben zu führen. Und doch eine Stadt, die so ist, wie ich sie mir vorgestellt habe, verwinkelt, historisch, religiös. Eine Stadt des Altertums.

Israel Rundreise Jerusalem

Doch das finde ich wirklich nur in der Altstadt. Denn, Jerusalem, das sind zwei Städte, eine historische, emotionsgeladene Altstadt und eine modern geprägte Neustadt. Faszinierende Aspekte einer Stadt mit vielen Facetten. Doch eines fehlt hier – das friedliche Miteinander.

Ich bedanke mich ganz herzlich für die Unterstützung beim Staatlichen Israelischen Verkehrsbüro, die mich zu dieser Reise eingeladen haben.