Im Bann des Wassers – Flusskreuzfahrt durch die Niederlande
Das Wasser, das Wasser und immer wieder das Wasser… das ist doch normal bei einer Flusskreuzfahrt, sagst du jetzt…
Normalerweise sind es ja vor allem die Seen Oberbayerns, die mich gleichermaßen in ihren Bann ziehen und mir Ruhe geben. Aber auch ein Fluss kann etwas Wunderbares sein – zum Beispiel der Rhein. Das konnte ich auf meiner Flusskreuzfahrt mit A-Rosa erleben, die mich von Köln über Amsterdam und Rotterdam nach Nijmegen geführt hat. Viel gab es zu sehen, viel zu erleben, und das alles ganz entspannt: einfach eine schöne Art, Neuland zu entdecken… eine Flusskreuzfahrt ist eben eine genussvolle und etwas andere Art der Städtereise.
Flusskreuzfahrt mit der A-ROSA auf dem Rhein
Die Reise vor der Reise: Mit der Bahn nach Köln
Los geht die Flusskreuzfahrt oder Städtetour allerdings mit dem Zug – die Bahn bringt mich nach Köln, wo das Schiff vertäut ist und auf die Passagiere wartet. Fünf Minuten vom Hauptbahnhof entfernt und mit direktem Blick auf die Hohenzollern Brücke. Wer’s zackiger mag, kann die Reise vor der Reise auch mit dem Flieger antreten, aber mein Trip steht unter dem Motto Entschleunigung.
Das Schiff: ein schwimmendes Hotel
Dazu passt dann auch das Schiff selbst, die A-Rosa Brava. Nicht zu groß und nicht zu klein, die ganze Ausstattung darauf ausgelegt, dass wir Passagiere gemütlich und entspannt von Stadt zu Stadt gleiten können. Denn tatsächlich ist das A-Rosa-Modell ja quasi eine Doppel-Lösung: Das Schiff ist das Fortbewegungsmittel, das mich durch Deutschland und die Niederlande bringt – und es ist gleichzeitig mein Hotel. Die Kabine, in der ich schlafe, ist weit entfernt von alten Matrosen-Vorstellungen. Ein großes Doppelbett unter einem königlichen Baldachin, angenehme Materialien, ein ausreichendes Bad mit allem, was man benötigt. Das alles erinnert mehr an ein klassisches Hotel denn an ein Boot. Dazu passt auch der Rest des Schiffs, etwa das Restaurant, wo ich morgens, mittags und abends aus unterschiedlichen Köstlichkeiten am Buffet wählen kann. Rundum-Versorgung, aber völlig geerdet und entspannt.
Das Wasser ist immer nur einen Blick entfernt
Wobei die Faszination des Wassers immer nur einen Blick, ein Hinhören, ein Hinspüren weit entfernt ist. Denn: Direkt neben meinem Fenster fließt der Rhein vorbei, mal gluckert er, mal schwappt er, mal lässt er mich langsam und sanft schaukeln. Vor allem in der Nacht ist das schön: Beruhigend ist das gleichmäßige Fließen des Wassers, das mich in den Schlaf wiegt …
Amsterdam – das Venedig des Nordens
So entspannt die Nächte, so interessant sind die Tage.
In der Früh aufwachen und beim Blick aus dem Fenster in eine neue Stadt schauen: perfekt. Wer mag, kann sich dann jeweils geführten Ausflügen anschließen, die A-Rosa anbietet. Und wer die Gegend lieber auf eigene Faust erkundet, kann auch das gern tun. Ich entscheide mich für eine Kombination aus beidem, was besonders in Amsterdam Spaß macht.
Hier, in der Hauptstadt der Niederlande, bestaune ich bei einem ausgedehnten Fußmarsch die Architektur, die vielen Brücken und denke mir, dass diese Stadt nicht zu Unrecht auch „das Venedig des Nordens“ heißt…
Dabei ist das klassische Amsterdam-Foto – Fahrrad auf Brücke vor Wasser – kein Klischee, sondern hält einfach nur den typischen Alltag Amsterdams fest. Klar, dass auch ich dieses Bild machen will… Und das wird nicht das einzige Foto bleiben, das ich hier mache… Immer wieder bleibe ich stehen und lichte die alten Kaufmannshäuser ab, die die Stadt prägen. Später genieße ich dann eine nächtliche Fahrt durch die Grachten, die vielen Kanäle Amsterdams.
Diese romantische Abend-Runde auf einem kleineren Boot hat A-Rosa organisiert. Gerne habe ich diese Tour zusätzlich gebucht und genieße die Grachtenfahrt durch die nächtliche Stadt. Überall blitzen und schimmern Lichter, ein fast schon voyeuristischer Blick in die hell erleuchteten Wohnungen und die vielen Hausboote.
Fotografieren ist hier fast nicht machbar. Darum lasse ich meinen Blick ruhig gleiten und danke mir: So entspannt kann eine Städtereise sein.
Rotterdam – die unterschätzte Stadt
Besonders freut mich, dass eine der weiteren Stationen dieser Reise Rotterdam ist.
Für die Statistik: Es ist die zweitgrößte Stadt der Niederlande. Und wie so viele Zweitgrößte ist sie völlig unterschätzt – jedenfalls empfinde ich das so. Rotterdam ist moderner als Amsterdam, ich mag zum Beispiel die Cube-Häuser. Wenn man in der Stadt unterwegs ist, ist außerdem der Gedanke spannend, dass man sich im Durchschnitt zwei Meter unterhalb des Meeres-Niveaus bewegt – weshalb die Deiche besonders wichtig sind. Was mir außerdem noch auffällt: Alles so bunt, obwohl das Wetter während meiner Reise doch die meiste Zeit grau ist. Sagen wir so: Ich erlebe das Wasser nicht ausschließlich von unten.
Mein persönliches Highlight von Rotterdam ist die Markthalle. Bunt, spannend und ein Potpourri an unterschiedlichen Düften. Von Gewürzen über Tee, Salami bis Fisch, Kaffee und jegliche Art von kulinarischen Vielfältigkeiten, es gibt einfach alles.
Nijmegen – Amphitheater der Jugend
Weniger bekannt als Amsterdam und Rotterdam, aber meiner Meinung nach trotzdem wunderschön ist Nijmegen.
Man sagt, es sei eine der ältesten Stadt der Niederlande – aber das Gefühl ist ein ganz anderes. Jung! Lebendig! Vielleicht liegt es ja an der Tatsache, dass Nijmegen Universitätsstadt ist und deshalb viele junge Leute hier wohnen. Mit ihnen pulsiert auch in historischen Mauern das Leben. Und diese Mauern sind bemerkenswert, denn Nijmegen ist gebaut wie ein großes Amphitheater – treppenförmig geschmiegt an sieben Hänge.
Wenn ich mich selbst beobachte, merke ich auch hier wieder: Ich schaue, gehe, schaue, gehe – und bekomme nicht genug. Weiter, immer weiter – so wie das Wasser im Fluss.
Offenlegung: Ich bedanke mich ganz herzlich für die Einladung seitens der A-ROSA Flusskreuzfahrt zu dieser Recherchereise. Meine Meinung hat dies in keinster Weise beeinflusst.
So bunt… Hätte ich von den Niederlanden gar nicht erwartet… Schön ist das
Was hättest du denn eher für die Niederlande erwartet – außer bunt?
Ich mag ja generell unser Nachbarland sehr gerne und fahre öfters mal für einen Tagesausflug rüber. Leider war ich noch nie in Amsterdam oder Rotterdam. Die Markthalle dort wäre wahrscheinlich genau mein Ding 🙂 Ich würde wahrscheinlich keine Kreuzfahrt dorthin machen, aber für einen Wochenendausflug eignen sich die beiden Städte sicher auch hervorragend. Danke für den Bericht 🙂
Besten Gruß
Henrik von Fernweh-Koch
Fernweh-Koch bei Pinterest
Ich war vor ca. 12 Jahren das letzte Mal in Amsterdam und mir hat es sehr gut dort gefallen. Die Stadt vom Wasser aus zu erkunden ist eine gute und naheliegende Idee! Das muss ich mir gleich mal auf meine Bucketlist setzen.
Rotterdam steht schon drauf, dort gibt es nämlich richtig schöne Feriendörfer, die wir unbedingt mal erleben wollen.
Besonders gut gefällt mir, dass du die Fahrt entspannend gefunden hast. Das hat mich nämlich bisher von Kreuzfahrten abgehalten.
LG
Charnette
Ich liebe Bootstouren, da wäre diese Fluss-Kreuzfahrt genau das Richtige.
In Köln war ich leider nur einmal zum Karneval, aber dafür habe ich Amsterdam lieben gelernt.
Das sieht nach einer tollen Strecke aus, die was für mich wäre. 🙂
Liebe Grüße aus Oldenburg 🙂
Michelle | The Road Most Traveled
Liebe Katja,
ach, mir geht immer das Herz auf, wenn ich Bilder meiner Heimat Köln sehe. Toll, dass es nun eine A-ROSA Kreuzfahrt ab Köln gibt. 🙂 Das sollte ich vielleicht auch einmal ausprobieren, denn das klingt ganz schön entspannt. Als Kölnerin war ich natürlich schon öfters in den Niederlanden, aber noch nie per Schiff. Deshalb klingt deine Flusskreuzfahrt nach einer großartigen Art, die Städte einmal kennenzulernen. 🙂
Danke dir für den Tipp.
Viele liebe Grüße
Kathi