Geister des Sommerduftes

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Petrichor: das Parfum des Sommers oder doch eher Geister der Natur?

Sommerduft

Duftgeister im Sommer

Wie duftet der Sommer? Warum riecht es nach Regen so gut?

Er ist einzigartig, der Duft nach einem Sommerregen. Als habe die Natur mit jedem Tropfen ein Parfum aufgelegt. Es ist tat- sächlich so, dieser wunderbare Geruch ist ein einzigartiger Mix aus drei Dingen: Die Grundlage ist ein Konzentrat aus Pflanzenausdünstungen. Pflanzen sondern rund um die Uhr chemische Stoffe ab: Pheromone, Salze, Talg und andere ölige Substanzen. Wenn es sehr lange trocken ist, bildet sich auf den Blättern und Halmen ein duftender Film aus ätherischen Ölen und anderen Geruchsstoffen.

Geist des Sommerduftes – Geosmin

Die zweite Zutat ist: Geosmin. Das ist ein modrig-erdig riechender Stoff, den bestimmte Bakterien im Boden absondern, die so genannten Streptomyzeten. Bei Trockenheit sind die Bakterien inaktiv und ruhen. Wird aber die Luft kurz vor einem Regenschauer feucht, fahren die Bakterien ihren Stoffwechsel hoch, die Säfte pulsieren und intensive Düfte verdunsten in der warmen Sommerluft.

Blüte Stein

Blüte auf Steinstaub

 

Steinstaub trifft Regentropfen

Als letztes kommt noch eine Prise Steinstaub hinzu, also Mineralien. Die Regentropfen treiben den köstlichen Duft aus den trockenen Boden- und Pflanzenporen heraus und wirbeln ihn in unsere Nasen.Das Parfum des Sommerregens hat auch einen Namen: Petrichor. Doch warum macht uns der Duft so glücklich?

Sommerduft – Unsichtbare Geister

Düfte sind unsichtbare Geister, die uns Menschen und alle Lebewesen tagtäglich umhüllen. Ob sie angenehm oder unangenehm wahrgenommen werden, liegt im Empfinden eines jeden Einzelnen. Maßgeblich entscheidend, ist der Geruchsinn für ein positiv oder negativ Erleben, für ein Mögen oder Ablehnen.

Gerüche sind Wahrnehmungen, die Emotionen auslösen und damit gleichzeitig im Gehirn diese in Bilder umsetzen und abspeichern. Eine Kombination aus Empfinden, Vorstellen und Wissen spült dann Abgespeichertes an die gedankliche Oberfläche, wenn eine neue Konfrontation mit einem Duft oder Geruch stattfindet. Wer kennt es nicht, wenn einem beim Betreten eines völlig fremden Hauses blitzartig durch einen Geruch ein heimeliges Gefühl des Wiedererkennens überfällt, obwohl man zum ersten Mal dort ist. Bei den Großeltern oder Eltern gab es diesen besonderen Duft vielleicht schon, der damit die Erinnerung hochkommen lässt. Gefühle wie Geborgenheit, Ruhe und Entspannung machen sich breit. Denn bei Oma fühlte es sich genau so an.

Auch kann es passieren, dass einem das Wasser im Munde zusammen läuft, wenn man an einer Bäckerei vorüber geht. Der Duft von frisch gebackenem Brot steigt in die Nase und löst ein Lustgefühl aus. Man meint sogar, den Geschmack im Mund zu verspüren. Auch hier zeigt uns unser Gehirn, das kennst du, das ist köstlich.

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Emotion, Geruch, Geschmack – eine Dreieinigkeit

Geruch, Geschmack und Gefühl sind eng mit einander Verwoben. Nach neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnissen können Menschen bis zu einer Billion Gerüche aufnehmen, ein Teil davon ist präsent, ein weiterer Teil kann nur durch gespeicherte Erinnerungen akutisiert werden. Man geht davon aus, dass die Nase über ihre Sinneszellen ca. 10 000 Gerüche regelmäßig verarbeitet. Es gibt aber auch Menschen, die durch eine besondere Veranlagung und ein intensives Training feinste Spuren von Gerüchen benennen und einordnen können.

Zu diesen zählen die so genannten „Nasen“, die Parfumeure. Ohne diese Menschen mit ihren feinen „Sensoren“ könnte die Parfumindustrie trotz aller computergestützten Systeme keine so wunderbaren Duftkompositionen produzieren. Bereits winzige Spuren eines Duftes, kombiniert mit einer bereits existierenden Mischung verändern diese so stark, das ein völlig neues Dufterlebnis ausgelöst wird.

Wie wählt man das richtige Parfum im Sommer

Ein Duft, den man durch die Werbung suggeriert als „Must have“ ansieht, kann auf der eigenen Haut zum Desaster werden, weil chemische Reaktionen zwischen Duft und Mensch sich als absolut nicht kompatibel miteinander herausstellen können. Daher sollte man trotz aller visuellen Überzeugung stets über einen Test zunächst ausprobieren, ob eine solche Duftpartnerschaft das hält, was sie verspricht. Wer frische Düfte liebt, muss nicht zwingend dank eines frischen Parfum gut duften. Das Gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Duftrichtungen.

5 TIPP‘s für den Kauf von Parfum:

  • Nur 3 bis 5 Düfte probieren. Bitten eine Verkäuferin um Hilfe. Mit der Information über deine bisherigen Lieblingsdüften kann sie neue Düfte aus dieser Familie heraussuchen.
  • Mehr als 5 Düfte können wir auf einmal nicht wahrnehmen. Auch wenn zum Neutralisieren von Düften das Schnuppern an Kaffee wunderbar funktioniert.
  • Morgens Parfüm kaufen. Eine ausgeschlafene Nase ist am aufnahmefähigsten. Unparfümiert losgehen!
  • Auf der eigenen Haut testen. Parfüm erst auf einem Papierstreifen probieren. Nur die besten schaffen es auf die Haut. 10 bis 15 Minuten warten, bis sich der Duft entfaltet hat. Mikroorganismen auf der Körperoberfläche und der Fettgehalt der Haut beeinflussen ihn.
  • Probieren, probieren, probieren. Nimm eine Probe Ihres Favoriten mit. So kannst Du testen, ob der neuer Duft sich als alltagstauglich erweist.
Duft

Wie kaufe ich den richtigen Duft?

Wochenlang nur dieses Blau, Hitze, Staub und Trockenheit. Plötzlich ziehen tief dunkle Wolken am Himmel auf. Und dann kommt er, der ersehnte Sommerregen. Erst sind es einzelne Tropfen nur, dann feine Fäden und schließlich platscht es in sintflutartigen Strömen vom Himmel. Jeder einzelne dieser Sommer-Regentropfen verwandelt sich in einen unsichtbaren Geist. Als Wellness-Expertin habe ich mich  auf die Spur der Geister des Duftes gemacht und …

Duftende DIY- Wellness-Momente für warme Temperaturen

Glücksmomente aus dem Garten. Aus Rosen, Lavendel und Minze lassen sich jetzt wunderbare Wellness-Augenblicke produzieren. Beachte, dass ätherische Öle Konzentrate sind und nur sparsam dosiert werden sollen. Düfte haben eine Wirkung und so gibt es auch immer Kontraindikationen für einzelne Substanzen. Auch im Hinblick auf die Haut kombiniert mit Sonne ist oftmals Vorsicht geboten.

Sommerduft – Fußbäder

Ruhe und Entspannung nach einem stressreichen Arbeitstag.

2 bis 3 Zweige Rosmarin mit 2 Liter kochendem Wasser über- gießen, 15 Min. ziehen lassen. In eine Schüssel geben und mit warmem Wasser auffüllen. Alternative: 4 Tropfen Lavendel, 4 Tropfen Melisse auf ein Fußbad mit 38° warmem Wasser.

Belebende Frische

2 bis 3 Zweige Pfefferminze mit 2 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen. In eine Schüssel geben und mit warmem Wasser auffüllen.

Alternative: 4 Tropfen Zitrone, 2 Tropfen Verbene, 2 Tropfen Salbei auf ein Fußbad mit 38° warmem Wasser.

Sommerlich, erholsames Vollbad

Etwa 100 Gramm getrocknete oder 500 Gramm frische Kräuter in einem Teebeutel mit 5 Liter kochendem Wasser über- gießen und 15 Minuten ziehen lassen. Wasser (zwischen 28°C und 37°C ) in die Wanne laufen lassen. Kräutersud dazugeben.

Mögliche Kräuter: belebend wirken Pfefferminze oder Rosmarin, Lavendel entspannend, Rosenblüten machen glücklich. Alternative: 50 ml Sonnenblumenöl mit 3 Tropfen Grapefruit, 5 Tropfen Vanille und 3 Tropfen Lavendel mischen, ins 38° warme Wasser einfließen lassen. 20 Minuten baden. Danach nicht abspülen, sondern den Körper einfach in ein großes La- ken hüllen und weitere 30 Minuten warm eingepackt auf der Couch nachruhen.

DIY Sommer-Peeling

1 Handvoll Kamillenblüten mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen. Ca. 12 Min. ziehen lassen. 1 Tasse Heilerde löffel- weise mit dem Tee mischen, bis eine breiige Masse entsteht. Auf der Haut verteilen und ca. 15 Min. wirken lassen. Alternative: 1 Esslöffel Salz mit 1⁄2 Teelöffel Olivenöl und 1 Tropfen Orange mischen, in die feuchten Hände/Füße ein- massieren und nach 10 Minuten Einwirkzeit warm abspülen.

DIY Ideen und Rezepte für #Wellness und #Beauty mit der Frage: Wie duftet #Sommer? #Rezepte #DIY #Peeling #Wellness #Spa #Selbstgemacht

DIY Ideen – wie duftet Sommer

Aus der Welt der Düfte…

 

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11 Kommentare
  1. Felicitas sagte:

    Liebe Katja,

    vielen Dank für diesen inspirierenden Beitrag. Wir waren gestern wieder in unserem Haus und ich hatte wie oft den Gedanken wie gut der Wald mir doch tut. Auch wenn es bei uns im Moment leider viel zu wenig regnet. Glücklicherweise riecht es trotzdem. Außerdem blüht überall der Jasmin. Im Winter habe ich mehrere Monate meinen Geschmacks- und Geruchssinn verloren. Wenn sie dann langsam wiederkommen, entdeckt man die Welt wie ein kleines Kind.

    Liebe Grüße
    Felicitas

    Antworten
    • Katja Wegener sagte:

      Ist denn alles wieder zurück?
      Kannst Du inzwischen alles wieder riechen und schmecken? Und hast alles ganz neu entdecken können?

      Liebe Grüße, Katja

      Antworten
  2. Jana sagte:

    Danke für die spannende Erklärung, warum es nach einem Regenschauer so „anders“/schön duftet! Das war mir bis eben nicht bewusst! Ich selbst mag ja fruchtige bzw. Zitrusdüfte am liebsten! Irgendwie machen die mich glücklich, weshalb ich bevor zugt nach solchen Produkten greife! Vor allem im Sommer, da passen die meiner Meinung nach besonders gut!

    Liebe Grüße
    Jana

    Antworten
    • Katja Wegener sagte:

      Ich bin gespannt ob Du den nächsten Sommerregen anders oder vielleicht bewusster wahrnimmst und an mich denkst 🙂

      Antworten
  3. Anja S. sagte:

    Liebe Katja,
    das ist ja ein interessanter Beitrag. Ich liebe vor allem den Duft im Wald im Frühling. Es gibt Stellen, an denen es einfach so herrlich duftet und auf die ich mich immer freue. Bis jetzt habe ich aber noch nicht herausgefunden, was genau dort so gut duftet.
    Liebe Grüße
    Anja

    Antworten
    • Katja Wegener sagte:

      Liebe Anja,

      solche Stelle kenne ich auch. Dort finde ich dann Düfte, die mich an meine Kindheit erinnern und ich kann es auch nicht identifizieren.
      Kein Kraut, kein Strauch, keine Blume, die passen könnte.

      Liebe Grüße, Katja

      Antworten
  4. Victoria Arnberger sagte:

    Ich liebe den Geruch nach einem Regenschauer! Danke für deine Erklärung, wieso er so riecht, wie er nun einmal riecht. Fand ich wirklich faszinierend.
    Ich trage leider selbst kein Parfüm, weil ich auf die meisten allergisch reagiere und habe irgendwann die Suche auch aufgegeben. Trotzdem habe ich deinen Beitrag mit Freude gelesen. Vielen Dank dafür. 🙂

    LG
    Vici

    Antworten
  5. Antje M. sagte:

    Du hast mich neugierig gemacht auf diesen Artikel, ich habe ihn auch gleich gefunden 🙂 Das hast du wunderbar beschrieben, den Geruch nach einem Regenschauer mag ich auch sehr. Aber ich liebe auch den Duft jeder einzelnen Blüte.

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    • Katja Wegener sagte:

      Freut mich, wenn Du den Duft eines Regenschauers gleich in der Nase hattest 🙂
      Ich liebe es mit geschlossenen Augen in der Natur zu sein und mich auf alle anderen Sinne – abseits der Augen – faszinieren zu lassen.
      Es ist wirklich erstaunlich, was man dann alles riecht und hört. Spüren ist nur „geführt“ passend 🙂

      Antworten
  6. Helen sagte:

    Mensch, wenn man diesen Beitrag so liest, vermisst man schon den Sommer, gerade, wenn es langsam so richtig kalt wird. Neben der super Erklärung zum Geruch des Regens, den ich natürlich auch sehr liebe, haben mir die ganzen Sommer-Duft-Tipps sehr gefallen. Irgendwie wäre ich von alleine nie auf diesen Ideen gekommen, werde mir aber vor allem mal die Fußbäder für nächste Jahr vormerken, die klingen echt gut!

    Liebe Grüße!

    Antworten

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