Val di Non – die Ruhe des Waldes
Entschleunigt, entspannt im Wald Resort im Val di Non Südtirols…
…das Rauschen der Äste in den Wipfeln hören, das zart feuchte Moos unter meinen Füßen spüren und zu mir finden: richtiges Entschleunigen will gelernt sein.
Ich betrachte die Ufo ähnlichen Wolkenformationen am Abendhimmel, während das Lagerfeuer vor mir beruhigend knistert.
Waldbaden und Digital Detox in Südtirol
Inhaltsverzeichnis
So funktioniert genussvolle Entschleunigung im Glück. Zugegeben, ein bisschen verwirrend ist diese Formulierung jetzt schon, doch wie würdet ihr St. Felix anders übersetzen? So der Name dieses kleinen Örtchens, ganz entlegenen und eine doch wunderschönen Ecke in Südtirol.
Einmal über den Gampenpass hinter Bozen/Lana hinauf, rüber und schon erreicht man – nach 1300 Höhenmetern – Deutsch Nonsberg mit seinen beiden Orten Unsere liebe Frau im Walde und St. Felix.
Kleiner Tipp am Rande: diese Region ist aufgrund ihrer Pässe, Serpentinen und Landschaft ein Eldorado für Motorrad-Fans, Radler und Cabrio-Freunde.
Ganz nach dem Motto: Oben ohne im Val di NonÂ
Sie fallen nicht auf, die gemütlichen Holzhäuschen mit ihren hellbraunen Holzplanken.
Hier heißt es Wohnen im Wald Chalet – Urlaub ohne Plastik aber auch fast ohne Internet. Endlich mal wieder eines meiner Lieblingsthemen: Digital Detox heute aus dem Wald.
Ungewöhnlich Übernachten im Val di Non, Trentino – Felizitas Forest Chalet Resort
Nach dieser Maxime ist das kleine Forest Chalet Resort ausgerichtet. Materialien spüren, Texturen, Oberflächen und Dimensionen in ihrer Sinnhaftigkeit wahrnehmen. Riechen, Erspüren, Zeit zum Schauen und Sehen erleben und mein Da-Sein im Hier und Jetzt genießen.
Ganz einfach zu realisieren in den Vollholz-Konstruktionen der sechs Chalets. Weitgehend frei von Kunststoff haben hier nachwachsende Naturmaterialien wie Holz, Filz und Bambus die Oberhand.
Liebevoll und jedes einzelne ganz individuell eingerichtet. Hier oben – „in meinem Holz-Chalet“ – finde ich einfach nur Ruhe und Entspannung. Für mich bedeutet das, gerade in unserer hektischen, schnelllebigen Zeit, puren Luxus und Glück.
Einsam? Nein, das muss ich im FeliZitas nicht sein
Möchte ich Gesellschaft, ergeben sich immer wieder lustige Gespräche. Lädt doch eine Feuerschale, direkt neben einer riesigen Jurte, inmitten der kleinen Anlage, zum gemeinschaftlichen Beisammensein ein.
Ob einfach nur dasitzen, spielen oder gar in Form eines Seminars, für das man sich hier als Gruppe auch einmieten kann. Gelegenheiten des Miteinanders finden sich.
Genussvoll Wandern im Val di Non
Möglichkeiten die Region zu erkunden, gibt es hier viele. Mit der Sicht für die Schönheit des Augenblicks, geht es direkt los in die herrliche Bergwelt Südtirols.
Morgentau und Vogelgezwitscher – Felixer Weiher
Ich wandere über frühlingsgrüne Almen, entlang plätschernder Bäche, durch farbenprächtige Föhrenwälder hinauf zum blauen Felixer Weiher.
Es ist früh am Morgen, der Wald erwacht ganz langsam und ich atme die frische Luft des neuen Tages. Genuss pur.
Doch ein bisschen sollte man hier schon achtgeben. Denn viele Wanderungen hier und im gesamten Val di Non, sind als „ebenerdig“ und leichter Spaziergang deklariert. Offenbar eine Frage des Standpunktes, denn auch als gewohnter Wanderer, würde ich diese Wege nicht als „für jederman(n) begehbar“ erachten. Festes Schuhwerk, Trittsicherheit und ein kleines bisschen Kondition sind nicht zu verachten. Wenn man dies berücksichtigt, steht dem Genusswandern nichts im Wege.
Gehzeit: 50 Minuten ab dem ausgeschilderten Wanderparkplatz in St. Felix
Schwierigkeitsgrad: Festes Schuhwerk ist Voraussetzung und ein bisschen Kondition für das stramme Bergauf gehen ist nicht verkehrt.
Imposant und nass – Cascata del Rio Novell
Für einen Abstecher zur Cascata del Rio Novell, plane ich ein bisschen Zeit ein. Dem großen Schild folgend lande ich mitten im Dörfchen Tret. Verwinkelte Gässchen sorgen für ein bisschen Angst um mein Auto. Abgelöst nur von der Frage: „Wo bitte soll denn hier ein Wasserfall sein?“ Es ist eben, weit und breit kein Hügel, geschweige denn Berg in Sicht, wie ich es vermuten würde. Wo also soll sich das Wasser nur runter stürzten? 10 Minuten gemütliches Spazieren gehen in guter Hoffnung aber zahlen sich aus. Linkerhand des breiten Weges gähnt plötzlich eine gut 80 Meter tiefe Schlucht. Der perfekte Ort für Wasser um sich genüsslich von der Klippe zu stürzen.
Es geht spektakulärer ☺
Ich folge dem – nicht ausgeschilderten, kleinen Pfad – der vom Hauptweg abzweigt in die Tiefe. Ein bisschen klettern und einige Höhenmeter tiefer, genieße ich den Perspektivenwechsel.
Imposant doch der Weg hinab ist nichts für ungeübte Wanderer.
Gehzeit: 10 Minuten ab dem ausgeschilderten Parkplatz um den Wasserfall von oben zu sehen. Für den Blick von unten sind es abwärts ca. 30 Min
Schwierigkeitsgrad: leichter, gemütlicher Spaziergang. Es sei denn, der Abstieg ist geplant. Dann heißt es Trittsicherheit und Wandererfahrung.
Genussreisetipps der kulinarischen Art im Trentino
Hier, in St. Felix trifft man sie noch. Die Ursprünglichkeit der Region und das auch menschlich, kulinarisch.
Ein echter Geheimtipp: Essen gehen bei Ilse
Ein alter Bauernhof, abseits der Straße, versteckt im Nirgendwo. In der kleinen Gaststube empfängt uns ein Heizlüfter und Ilse mit der Frage: Was wollt´s denn essen?
Und ohne eine Antwort abzuwarten zählt sie ihre liebevoll selbstgemachten Highlights auf, die auch umgehend auf unserem Tisch landen.
Kasknödel trifft Speckknödel, Spinat Späzle nebst Gnocchi in frischer Tomatensoße und weil das alles nicht reicht, serviert Ilse Kartoffelpuffer mit Speck und Käse. Einfach grandios. Doch ohne ihren typisch Val di Noner Apfelstrudel rollt hier niemand aus der Türe hinaus.
Ilse ist ein echtes Unikat, fotoscheu und ein Herz von Mensch. Nicht aber zu vergessen, eine begnadete Köchin.
Weitere Highlights Trentino in der Umgebung
Canyon di Fondo – mit dem anschließenden Lago Smeraldo
Von der Ortsmitte in Fondo startet der Spaziergang durch die Schlucht des Smeraldo-Sees.
Bei der kleinen Brücke, in der Nähe einer Mühle, wird die Route besonders idyllisch, denn dort tritt man in den Canyon ein, der über Stege führend in der Nähe des Wasserfalls vom See endet. Außer den Erosionsgebilden und Kalkbildungen der Felsen fällt unser Blick auch auf kleine Gletschertöpfe und Minerale.
Gehzeit: 30 Minuten
Schwierigkeitsgrad: einfach, auf festem Erdreich und in der Klamm Gitterwege. Allerdings, in der Klamm ist es schattig und sehr zugig. Warme Kleidung macht Sinn.
Backen wie annodazumal – auf dem Roatnockerhof
Hier wird der lange Weg vom Korn zum Brot anschaulich in den verschiedenen Arbeitsschritten gezeigt.
Besichtigung:
- Erlebe die auf dem Hof angebauten Getreidearten (die Ähre und das Korn)
- Besichtigung verschiedener alter Geräte zur Getreideernte und zur Veredelung des Getreides
- Schaue dem Hofbäcker über die Schulter der Hofbäckerei
- Verkostung von Brot- Michprodukten
Was tun bei schlechtem Wetter im Trentino?
Gampen Galerie – auf dem höchsten Punkt des Gampenpass
Einlass findet man täglich in dem umgebauten Bunker. Heute dient er, in Zusammenarbeit mit Reinhold Messner als Fotogalerie über das Leben der Bergvölker aus aller Welt.
Wie kommt ein Bunker ins gefühlte Nirgendwo? Der Gampen Bunker – das Museum im Schutzwall
Glück an einer Sprach- und Kulturgrenze zwischen Südtirol und dem Trentino
Einmal über den Gampenpass hinter Bozen/Lana hinauf, rüber und schon erreicht man – nach 1300 Höhenmetern – Deutsch Nonsberg mit seinen beiden Orten Unsere Liebe Frau im Walde und St. Felix, abgeschieden in sanft idyllischer Natur. Fernab den urbanen Ballungsräumen, an der Sprachgrenze zwischen Südtirol und dem Trentino. Über Jahrhunderte ist hier ein kleiner Schmelztiegel der Kulturen, Sprachen und Gegensätze gewachsen. Hier treffen nicht nur die eurasische und die afrikanische Kontinentalplatte aufeinander, auch die periadriatische Naht, eine der bedeutendsten geologischen Trennungslinien der Alpen verläuft hier.
Nach der bewegten Geschichte des abgelegenen Bergtales, ist es besonders die unberührte Natur, die mit spektakulären Felswänden, klaren Bergseen und beeindruckenden Wasserfällen, die heute nicht nur Radler, Wanderer und Cabrio-Freunde fasziniert. Das Val di Non ist ein Ort um die Seele baumeln zu lassen. Eindrucksvoll durch seine Farben, Bergpanoramen und Düfte.
Es ist ein belebendes Naturschauspiel, wenn sich der Felixer Wasserfall von einem Felsvorsprung 75 Meter senkrecht in die Tiefe stürzt. Mit seiner imposanten Höhe ist er einer der höchsten Wasserfälle Südtirols. Ein gut beschilderter Wanderweg führt von St. Felix durch Wiesen, Wald und Lichtungen, bevor 170 Stufen zur Aussichtsplattform gehen. Direkt vorbei unter dem Wasserfall und der Rundweg führt zurück nach St. Felix. Familienfreundlich und doch ist ein bisschen Trittsicherheit sehr hilfreich. Wie auch, wenn es über Grasböden und helle Lärchenwälder auf 1600 m zum Felixer Weiher geht. Mit seiner ausgezeichneten Wasserqualität ist der See zum Baden freigegeben. Infotafeln vermitteln viel Wissenswertes über seltene Blumen und Pilze rund um den See.
Der Gampen Bunker – das Museum im Schutzwall
Aufgrund seiner strategisch günstigen Lage rückte der Gampenpass immer wieder ins Blickfeld militärischer Interessen.
Fünf Jahre lang, zwischen 1810 und 1815 verlief über den Pass sogar die Staatsgrenze zwischen Italien und dem Königreich Bayern. Das Gampenjoch ist mit 1520 m einer der niedrigsten Pässe in den Alpen und strategisch günstig gelegen. Lange bevor eine Straße gebaut wurde, war er Verbindungsstrecke zwischen Norden und Süden.
Kurz vor dem zweiten Weltkrieg baute, unter Mussolini, eine 150 Mann starke, italienische Besatzung die größte Bunkeranlage Südtirols. Gut 2000 m Korridore auf vier Stockwerken. Geld- und Materialknappheit erzwangen allerdings 1941 die Aufgabe des Vorhabens.
Heute ist der Gampen Bunker ein Museum. Er beherbergt mehrere Ausstellungen und ist für Besucher geöffnet.
Offenlegung: Ich bedanke mich ganz herzlich bei den netten Gastgebern des Felicias Forest Chalet Resort, die mich eingeladen haben. Meine Meinung beeinflusst das in keinster Weise.
So eine Übernachtung im Wald inmitten der Stille, das würde uns auch gefallen. Und wenn dazu dann noch die schöne Landschaft von Südtirol und die leckere Küche kommt, was will man mehr?
Bei der Ãœberschrift konnte ich nur Lesen: Ich liebe den Wald, den Geruch und die Ruhe. Da kann ich mich richtig gut entspannen. Im Wald zu schlafen wäre perfekt. Ich befasse mich gerade mit dem „Waldbaden“ – in Japan ist Shinrinyoku eine Therapieform für Gestresste, die von einigen Ärzten verschrieben wird. Wer überarbeitet ist und mal ne Auszeit braucht, wird in den Wald geschickt. Besser als jede Medizin!
Ich liebe Südtirol, jetzt weiss ich auch wieder warum. Die Landschaft, die Ruhe, die tollen Hotels und das super Essen. Du machst mir so gleich wieder Lust auf einen Besuch in den Bergen.
Wieder ein wunderschöner Ort. Ich finde das Konzept mit dem Waldmaterialien gut. Das Haus passt gut in den Wald und macht das Bild nicht kaputt. Wunderschön!
Ein toller Post! Gerade der Punkt zum Essen hat mich sehr angesprochen. Das tue ich nämlich leidenschaftlich gern… und wenn das dadurch ergänzt wird, dass jemand leidenschaftlich gern kocht: Besser geht es nicht! 😉 Ein tolles Reiseziel und gar nicht soweit weg! 🙂
Liebe Katja,
umso mehr deiner Artikel ich lese, um so mehr möchte ich in eine kleine Holzhütte in einen fernen Wald ziehen, lach. In Südtirol war ich noch nie, habe aber schon super viel Gutes gehört und dein Artikel ist ein weiterer Grund dort eines Tages einen Urlaub zu planen. Nicht wegen des Digital Detox, sondern wegen der tollen Landschaft. Die hast du mir wirklich schmackhaft gemacht.
Liebe Grüße
Nicole vom Reiseblog CicoBerlin
Die Hütten sehen einfach nur bezaubernd aus. Ich liebe solche Unterkünfte total! Klasse.
Wäre ja auch was für mich – aber nur für einen Tag oder so. Aber wir sind ja meistens eher so die Action-Nomaden im Urlaub…
Liebe Anke,
Action ist in der Region das Letzte, was du nicht finden könntest. Von Wandern über Klettern, Canyoning und Radln, hier geht so ziemlich alles, was man sportlich tun möchte.
Und mitten im Wald dann als Abwechslung Entspannung am Lagerfeuer genießen 🙂
Sidtiroler Küche und diese beeindruckende Landschaft. Wenn das mal nicht die perfekte Mischung für einen Kurztrip ist!
Danke für den Artikel 🙂
Südtirol ist einer der Regionen, die man gesehen haben muss.
Auch die Almen, die durch Jahrhunderte lange Beweidung entstanden sind, sind ein ganz tolles Beispiel für naturnahe Bewirtschaftung durch den Menschen. Das ist wirklich nachhaltig.
Wer auf Natur und Gastfreundlichkeit steht, kommt an Südtirol einfach nicht vorbei. Für Motorradfahrer ist es wie für Surfer Hawaii.
LG
Stef
Wow, am liebsten würde ich direkt losfahren.
So ein schöner Fleck in mitten der Natur, da bekommt man richtig Lust zu verreisen.
Vielen Dank fürs zeigen.
Liebe Grüße
Ich befürchte, aktuell ist das Coronavirus der Grund, warum derzeit der gesamte nördliche Bereich Italiens abgeriegelt ist. Dieses Frühjahr wird es wahrscheinlich dann eher nichts mit einem Wellnessurlaub inmitten der Natur.
Liebe Katja,
Wie hübsch sehen bitte diese Chalets aus? Sowohl von innen als auch von außen strahlt das Gemütlichkeit und gleichzeitig Komfort aus – Entspannung garantiert. Ich mag gerne solche naturnahen Unterkünfte, in denen es um mehr als nur schlafen geht.
Liebe Grüße von Miriam von http://www.nordkap-nach-suedkap.de