Zirbe – Königin der Alpen
Unter dem Begriff Zirbe ist dieser wohlduftende Baum sicher vielen ein Begriff, doch die wenigsten kennen ihn als Arve.
Wirkung von Zirbe
Wissenschaftliche Studien belegen, dass Zirben auf den menschlichen Organismus einen positiven Einfluss haben. So wird der Herzschlag gesenkt, die Atmung vertieft und beruhigt. Die Schlafqualität wird in Betten aus Zirbe wesentlich verbessert.
Die Zirbenkiefer
Die „Zirbelkiefer“ (Pinus cembra) ist ein Kieferngewächs und wird auch Arve, Zirbe oder Zirbel genannt. Beheimatet ist der Nadelbaum in den Alpen und Karpaten. Der Baum kann bis zu 25 Meter hoch werden. Seine Kurztriebe tragen viele Büschel mit jeweils fünf Nadeln.
Gerade im UNESCO Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch im Kanton Wallis kann man ein ganz besonderes Stück Natur erleben: den Aletschwald, den vielleicht ältesten Arvenwald überhaupt. 600 bis 1000 Jahre sind die märchenhaften Nadelbäume alt – und sie haben eine fast magische Wirkung: Ihr Duft wirkt außergewöhnlich beruhigend auf den Menschen. Zeit für ein Arvenholzkissen und eine Reise in die Aletsch Arena.
Wunderbar knorrig, wunderbar alt – die Zirbenkiefer
Ihr Name klingt ein wenig nach Tolkiens „Herr der Ringe“: die Arve. Es handelt sich hier allerdings mitnichten um ein feenhaftes Fantasiewesen, sondern vielmehr um einen sehr wahrhaftigen Baum. Märchenhafte Züge hat er dennoch an sich.
Mit seinem rauen Stamm und seiner rundlich geformten Krone, leicht verdreht und wunderbar knorrig, stiehlt er der schlanken Lärche gern die Show – und wird zudem märchenhaft alt. Viele hundert Jahre kann eine Zirbe auf dem Buckel haben und bis zu 25 Meter hoch werden. Einer der ältesten Arvenwälder ist der Aletschwald im Schweizer Kanton Wallis. Als Teil des UNESCO Welterbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch am längsten Gletscher der Alpen und umgeben von 40 Viertausendern wie dem Weiss- und dem Matterhorn stellt er eine weitere Superlative dar: Bis zu tausend Jahre alte Arven sollen hier noch zu finden sein. Somit gilt er als einer der ältesten seiner Art.
Schwelgen im Walde – das ist Wellness
Die wundersamen, herrschaftlichen Bäume, ihr feiner Duft und eine ganz besondere Ruhe machen einen Spaziergang durch das rund 410 Hektar große Naturreservat zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Übrigens: in Deutschland und Österreich heißt die Arve Zirbe(l), was vom Verb zirben abstammt, was widerum drehen bedeutet!
Ruhiger Schlaf statt Wirtshaus-Schlägereien
Denn die Zirbe hat offensichtlich auch besondere Kräfte: Sie erträgt nicht nur die Höhenluft bis auf 2400 Meter und Temperaturen bis minus 30 Grad, sie scheint auch eine besondere Wirkung auf den Menschen zu haben. „Die Arve ist nicht nur so hart und widerstandsfähig wie der Walliser, sie hat auch die Macht, ihn zu beruhigen“, sagt der Mangisch Toni, ein Bettmer Original, Vermieter von Ferienwohnungen und Möbelschreiner. „Die ätherischen Öle im Harz des Baumes duften ganz fein und sorgen für Ausgeglichenheit und einen guten Schlaf.“
In alten Büchern kann man nachlesen, dass mit Arvenholz ausgestattete Wirtshäuser weniger Zankereien zu verzeichnen hatten als die übrigen, und dass vor allem Betten und Kinderwiegen aus Arvenholz gefertigt wurden. Und mitunter ist inzwischen davon die Rede, dass mit seiner Hilfe dauerhaft die Herzfrequenz gesenkt werden kann. Heutzutage sind die Zirbenmöbel dennoch wesentlich weniger gefragt als früher, und trotzdem schätzen viele Experten sowie zahlreiche Probanden die Wirkung des Holzes. Deshalb stellt der findige Toni auch ein beruhigendes Ersatzprodukt her: das Arvenholzkissen. Feine Holzspäne werden in Kissenhüllen verpackt, die dem gestressten Großstadtmenschen nicht nur einen ruhigen Schlaf versprechen, sondern auch eine allgemeine Senkung der Herzfrequenz.
Zirben-Duft im Wellnessbereich und Spa
„Wer sowas hat, hat etwas ganz Besonderes. Und wie die Katze ihr eigenes Plätzchen hat, sollte jeder sein Arvenholzkissen besitzen“, sagt Toni Mangisch. Auch in Spas wird das duftende Zirbenöl zur Massage, als Aufgussduft in der Sauna und als reinigender Raumduft geschätzt. Eine Idee, die sich bis in Signatur Treatments für naturnahe Wellnesshotels und Spa´s durchsetzt.
Und nicht zuletzt finden die Früchte der Arve auch auf unserem Speiseplan Platz. Während die essbaren Zapfen dem Arvenschnaps und -likör sein kräftiges Aroma verleihen, finden sich auch kreative Köche, die Desserts und Kuchen damit eine außergewöhnliche Note verleihen. Und immer öfter experimentieren Spitzenköche mit den Nadeln oder dem Öl der Arve.
Ein Genuss für Mensch und Tier, auch kulinarisch
Die Wellness-Wirkung des Aletschwalds zieht offensichtlich auch die Tierwelt an. Das Rotwild scheint sich besonders wohl zu fühlen – hier findet es Futter und Ruhe für die Brunft. Daneben kann der sachte Besucher auf Gämse, Eichhörnchen, Fuchs, Dachs, Marder, Hermelin, Schnee- und Feldhase treffen. Und der Tannenhäher sorgt für die Ausbreitung der Arve. Der etwa taubengrosse Vogel nutzt ihre Nüsschen als Hauptnahrung und legt für den Winter riesige Vorräte davon an. Aus den nicht genutzten Verstecken keimen die jungen Bäumchen aus. Nicht nur dieser Tiere wegen sollte man mit Respekt und Umsicht durch den Aletschwald gehen. Seit 1933 ist er Schutzgebiet und Wanderer sind angehalten, sich an bestimmte Regeln zu halten – übrigens ein Leichtes, wenn man diesen besonderen Ort einmal besucht und in Windeseile zu schätzen gelernt hat!
Im Pro Natura Zentrum Aletsch kann man sich über die schönsten Wanderstrecken im Aletschwald informieren. Hier werden auch geführte Wanderungen mit viel Wissenswertem und spielerischem Natur-Erleben für Kinder und Erwachsene angeboten.
Aletschwald – Verhalten im Schutzgebiet: Dinge die eigentlich für jede Wanderung in Wäldern und Bergen gelten sollten
Der Aletschwald steht seit 1933 unter kantonalem Schutz.
Folgende Regeln sind zu beachten:
- die markierten Wege nicht verlassen
- den Hund an der Leine führen
- im Schutzgebiet keine Feuer machen
- Abfälle wieder mitnehmen
- kein Befahren mit Fahrzeugen jeder Art (u.a. Mountainbike Fahrverbot)
Helfen Sie mit, das befreienste Naturerlebnis der Alpen zu bewahren!
Quelle: Pro Natura Zentrum Aletsch
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