Veganismus – Rettung der Welt oder doch nur einfach ein Trend?
Kritischer Artikel zum Verhalten mancher Veganer
Essen ist immer ein Thema. Wir müssen essen, um zu überleben. Wenn wir aber zu viel essen, bedrohen wir unsere Gesundheit. Und wenn wir dann auch noch das moralisch Falsche essen, dann bedrohen wir nicht nur uns selbst, sondern andere Arten, die Natur, das Klima und schließlich sogar die ganze Welt. Da kann einem schon der Appetit vergehen. Gibt es, ohne dabei zu verhungern, einen Ausweg aus dem Dilemma? Angeblich ja. Denn, so will man es uns weismachen, wir brauchen uns nur vegan zu ernähren und schon ist die Welt auf dem Weg der Besserung. Ob das wohl schmeckt? Und noch viel wichtiger: Ob das wirklich so stimmt? Zweifel müssen erlaubt sein.
Bitte, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wer vegan leben und essen will, der möge das bitte unbedingt tun. Nichts daran ist verwerflich oder kritikwürdig. Die Frage muss aber erlaubt sein, ob eine so, rein menschheitsgeschichtlich betrachtet, „unnatürliche“ Lebensweise wirklich in der Lage ist, Mensch, Tier und Umwelt – kurz: die Natur – zu retten. Hat der Homo sapiens nicht immer schon gejagt und irgendwelche Vierbeiner, Fische oder gefiederte Lebewesen erlegt, um sich zu ernähren? Und ist es nicht irgendwie folgerichtig, dass heute, wo wir als Menschen zahlenmäßig so unglaublich viele geworden sind, nun fürs Überleben eben Tiere gezüchtet werden?
Wer solche Fragen auch nur im Ansatz mit einem überzeugten Veganer diskutieren möchte, der muss sich warm anziehen. Der durchschnittliche Veganer ist nämlich per se schon der bessere Mensch. Weil er sich Gedanken macht. Weil er ein Gewissen hat. Weil er verzichtet, während wir anderen einfach nur stumpf und tumb einkaufen, kochen und essen. Deshalb muss der Veganer seine Ansichten einem Skeptiker gegenüber auch eigentlich nicht begründen. Er muss weder argumentieren noch wissenschaftliche Studien zitieren noch sonst irgendwas. Er hat ein Gewissen, während wir nur einen Magen haben. Das unterscheidet uns.
Vielen Veganern kommt das entgegen. Sie stehen gern auf der richtigen Seite und beziehen viel Selbstbewusstsein aus der Tatsache, dass sie etwas für Tiere, Klima usw. tun. Doch statt ihren Beitrag still und privat zu leisten und allenfalls ihre engste Umgebung zu ebensolchem Tun inspirieren zu wollen, verspüren viele den Drang zum eifrigen Missionieren. Wer nicht gleichzieht, der wird nicht etwa mit Fakten überzeugt, sondern der wird einfach moralisch verdammt. So fühlt sich der Veganer gleich noch besser, als er ohnehin schon ist. Sein Gegenüber aber wird durch dieses Verhalten derart vergrault, dass er vielleicht gerade deswegen im Veganismus ein Wohlstandsproblem vermutet, das man einfach „Identitätsfindung“ nennen sollte.
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Ein wunderbarer Bericht den ich gerne weiterempfehle.
Muss man eigentlich aus allem immer gleich eine Religion machen? Ist man ein besserer Mensch, wenn man keine tierischen Produkte isst? Es kann doch jeder leben, wie er/sie es für richtig hält. Missionare und Diktatoren haben und hatten wir doch bereits genug, und was teilweise daraus geworden ist zeigt uns die Welt täglich. Wer glücklich und zufrieden mit seinem Leben ist, der fühlt sich wohl und das ist doch die Hauptsache. Jeder setzt seine Prioritäten so, wie er es für richtig hält.
Ich wünsche allen einen entspannten, glücklichen Tag.
Mal ehrlich – jeder nach seinem Willen. Diese absolut pflanzliche Lebensweise ist aus evolutionärer Sicht tatsächlich nicht haltbar. Wer sich selbst damit besser fühlt, hat meinen Segen. Ich verurteile niemanden, nur weil er meinem Essen das Essen wegfuttert 😉
Andersherum sieht es aber ganz anders aus – da wird man sofort angefeindet, wenn man das Wort „Fleisch“ nur in den Mund nimmt (ACHTUNG: Wortspiel 😉 ) Ich habe mich mit dem gesamten Thema schon intensiv auseinandergesetzt und nach etlichen Diskursen mit teils kriegsähnlichen Verhaltensweisen ist aus meinem Drang, mich über vegane Ernährung ernsthaft zu informieren eher eine pauschale Ablehnung geworden – so militant möchte ich dann doch nicht sein. Deshalb bleibe ich dabei: Leben und Leben lassen.
Komischer Artikel. Eigentlich gar kein Artikel. Sie hätte genauso gut schreiben können: „Ihr Veganer kotzt mich an!“
Ich bin zwar selbst kein Veganer, kenne mich aber als seit über 20 Jahren vegetarisch lebender Mensch auch ganz gut mit dem Gestichel omnivorer Mitmenschen aus.
Ich freue mich über das riesige Angebot an veganen Alternativen hier in Berlin, weil es einfach oft ganz hervorragend schmeckt.
Wenn man sich mal anschaut, wie 99% des Fleischs produziert wird, ist eine Gegenbewegung dazu doch nur logisch. Das hat meiner Meinung nach nichts mit „Welt retten“ zu tun.
Jeder, wie er mag. Geschmacklich. Damit bin ich einverstanden. Ich bin weder Vegetarier, noch Veganer, nicht mal in der flexi-Variante. Ich mag Fleisch. Ich esse gerne Fleisch – als stillende Mutter habe ich derzeit sogar einen heißhungrigen Yeaper drauf. Aber: Fleisch aus trotz Menschenhand unmenschlicher und vor allem nicht tierartgerechter Massenhaft schmeckt mir nicht. Und da ich vom genauen Studieren verschiedenster Studien weiß, dass nach wie vor so mancher Verbraucher ohne groß nachzudenken Fleisch in Plastik verpackt aus der Tiefkühltruhe des Supermarkts kauft, ohne dessen Herkunft auch nur im Geringsten in die Kaufentscheidung einzubeziehen, finde ich es absolut in Ordnung, dass auf die Missstände in der Massenzucht und Massenschlacht aufmerksam gemacht wird. Wer darum weiß, kann bewusster einkaufen und essen. Und darum geht es doch.
Danke für Eure Kommentare – auch für jede sachliche Kritik am Artikel.
Vegane Küche ist lecker und schmackhaft! Ich habe Probleme mit den Dogmen.
Wir sollten das Essen und unsere Essgewohnheiten per se überdenken – aber nicht vegan sein – aber Tomaten, Bananen & Co um die halbe Erde her importieren.
Wir sollten nicht auf BIO schwören, aber im Discounter eingeschweißtes Hack kaufen. …
Schade, dass bisher noch niemand auf die Fragen im Text eingegangen ist und das die Kritik am Verhalten MANCHER Veganer gleich als „ankotzen“ komplett und überhaupt gewertet wird.
„Bitte, um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Wer vegan leben und essen will, der möge das bitte unbedingt tun. Nichts daran ist verwerflich oder kritikwürdig. Die Frage muss aber erlaubt sein, ob eine so, rein menschheitsgeschichtlich betrachtet, „unnatürliche“ Lebensweise wirklich in der Lage ist, Mensch, Tier und Umwelt – kurz: die Natur – zu retten. Hat der Homo sapiens nicht immer schon gejagt und irgendwelche Vierbeiner, Fische oder gefiederte Lebewesen erlegt, um sich zu ernähren? Und ist es nicht irgendwie folgerichtig, dass heute, wo wir als Menschen zahlenmäßig so unglaublich viele geworden sind, nun fürs Ãœberleben eben Tiere gezüchtet werden?“ Darauf geht niemand ein.
Wunderbar geschrieben Stephanie 🙂
Naja, ebenso wie ich meine omnivoren Mitmenschen einfach so leben und essen lasse, wie sie es für richtig halten, würde ich es mir auch von der Gegenseite wünschen.
In diesem Artikel wird Toleranz und Respekt für omnivor lebende Menschen seitens der Veganer eingefordert und gleichzeitig das übliche Veganer-Bashing betrieben („Der durchschnittliche Veganer ist nämlich per se schon der bessere Mensch“) – ganz ehrlich, was soll das? Das ist kein bisschen zielführend.
Und by the way: Wir sind uns doch hoffentlich einig, dass die Massentierhaltung, aus der über 99% der tierischen Produkte in unseren Supermärkten stammen so ziemlich gar nichts zu tun hat mit „Hat der Homo sapiens nicht immer schon gejagt und irgendwelche Vierbeiner, Fische oder gefiederte Lebewesen erlegt, um sich zu ernähren?“ – oder?
Ich frage mich immer, wie es sein kann, dass angeblich alle Fleischesser nur bio und regional essen, wenn über 99% aller Produkte aus der Massentierhaltung stammen. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
Hallo,
danke für den spannenden Artikel.
„Hat der Homo sapiens nicht immer schon gejagt und irgendwelche Vierbeiner, Fische oder gefiederte Lebewesen erlegt, um sich zu ernähren? Und ist es nicht irgendwie folgerichtig, dass heute, wo wir als Menschen zahlenmäßig so unglaublich viele geworden sind, nun fürs Ãœberleben eben Tiere gezüchtet werden?“
Grundsätzlich hat er gegessen, was er gefunden oder erlegen konnte. Davon hat er stets alles verwertet. Ein, wie ich finde, respektvoller Umgang mit Natur und Lebewesen.
Heute „fressen“ wir nur noch und schaufeln Unmengen von Energie in uns hinein. Damals hat der HS noch Energie investieren müssen, um einen „vollen“ Bauch zu bekommen. Haute ist der Mensch schon zu faul in die Küche an den Kühlschrank zu gehen.
M.E. müsssen wir weder so viel konsumieren, wie wir meinen Hunger zu haben, noch müssen wir in den Massen produzieren bzw. züchten. So, wie mit Natur und Tier umgegangen wird, so gehen wir letztlich mit uns um. Wer seinene Fleischkonsum ein wenig überdenken möchte, der sollte sich Film wie „From Farm to Fridge“ anschauen und ins grübeln kommen. Wer Fleisch essen möchte, sollte dies aus artgerechter Haltung tun. ABER, das kostet ja mehr Geld – das sehe ich aber als Investition in uns und unsere Gesundheit.
Grüße, Torsten Fleischer
Unnatürlich ist es, Massen an Fleisch zu ‚züchten‘ und täglich zu essen. Vegan essen ist kein Verzicht. Ausprobieren, macht weniger jaunzig, macht zufrieden. Als Trend kann man es ev bezeichnen, heute ist es nun mal möglich, vegan zu sein, ohne krank zu werden. Aber ganz ehrlich: Gesunder Verstand hinterfragt die Tierhaltung, zieht daraus Rückschlüsse und isst bewusst weniger Fleisch. Frauen, die stillten hinterfragen eher die Milchproduktion.
Es ist hier wohl eher eine beleidigte Haltung, die Carnivoren scheinen sich bloßgestellt zu fühlen und meckern daher über die Menschen mit Gewissen. Wie kleine Kinder. Das schwierigste am Vegansein ist, sich gegenüber anderen ständig rechtfertigen zu müssen.
ach und komplett vergaß die Autorin an diejenigen zu denken, die aufgrund von Allergien vegan leben MÜSSEN!