Wellness im Bunker
Was hat Wellness mit einem Stückchen Deutsche Geschichte zu tun. Und noch wichtiger ist die Frage, welche Verbindung hat Wellness mit einem alten Bunker im wunderschönen Brandenburg?
Wellness im Bunker – bitte nicht ganz wörtlich betrachten
Inhaltsverzeichnis
Obwohl ich sagen muss, die Geschichte spielt direkt in einem, der Bevölkerung unzugänglichen Bunker mitten in Brandenburg. Auf dem selben Gelände befindet sich ein wirklich wunderschönes Wellnessresort, das Gut Klostermühle. Genuss trifft Geschichte und so nehme ich euch mit auf eine Reise durch die Zeit.
Zeitgeschichte einmal anders
Noch in den 80 er Jahren war das waldige Gelände des heutigen Wellness Resort Gut Klostermühle, Trainings- und Erholungszentrum der Staatssicherheit. Offenbar war es nicht nur die idyllische Landschaft, sondern auch die Nähe zu Polen und damit Rußland, die den Madlitzer See so interessant machten.
So erzählt, unweit von Gut Klostermühle, neben alten Bildern auch ein ausgedienter,unterirdischer und nahezu unverändert erhaltender Bunker interessante Geschichten über Kommunikation und kalten Krieg.
Abstieg
Auf gehts in ein Stück deutsche Vergangenheit, knapp 6 Meter unter der Erde.
Eine kaum getarnte grüne Blech-Garage ist der Eingang unter dem sich eine weiße, breite Treppe befindet. Früher hieß es hier noch, mittels eines Wasserhahn in einer Nische – Stiefel schrubben, bevor es in die Tiefe ging.
Die erste Schleusentüre wartet unten, bevor die Reinigung unter einer verrosteten Dusche für den gesamte Anzug galt. Denn gegen den Einsatz biologischer und chemischer Waffen war man gerüstet. Einem Atomschlag hingegen hätte dieser Bunker nichts entgegen zu setzen gehabt.
Angenehm temperiert und doch etwas mulmig
Es ist eigentlich angenehm mit ca 18 Grad hier unten. Dank unserer Taschenlampen haben wir Licht und wagen uns weiter in die verzweigten Gänge. Drei große Wassertanks können mittels einer Wasseraufbearbeitungsanlage im Ernstfall gefüllt werden und auch für frische Luft ist gesorgt. Diesel,- Elektro und sogar mit Muskelkraft betriebene Generatoren sorgen für Sauerstoff.
Dicke Schleusentore riegelten jede einzelne Sektion ab. Von einer Krankenstation über jegliche Art von Kommunikationstechnik, hier fehlt es an nichts. Unglaublich, mit welcher Technik man hier Nachrichten abgefangen und umkodiert weiter geleitet hat.
Die alten Schreibgeräte hierfür finden sich noch in lateinischer und kyrillischer Schrift mit dem Original Papier und den letzten Worten: Test aufgedruckt, unter der Erde.
Sogar ein alter Herd, inkl einem Päckchen Nudelsuppe findet sich noch neben den Sanitären Anlagen. Übrigens, Sägespäne lagern noch zu Hauf hier um die Fäkalien aufzusaugen. Selbstverständlich für beide Geschlechter, denn diese haben hier klar getrennte Toiletten.
Überall gleich hingegen, ist die Ausstattung mit Linoleum auf den Fußböden und natürlich den dazugehörigen Putzwerkzeugen.
Tarnen und täuschen
Gut getarnt inmitten eines Rotwild-Geheges, befinden sich Gullideckel, die als Fluchtschächte dienten. Die Idee des Tiergeheges über dem Bunker war extrem pfiffig. So konnten Wärmebildkameras von oben keine Aktivitäten unter der Erde ausfindig machen.
Zurück auf dem Boden der Gegenwart, steht Unweit der Anlage zwischen Birken und fast nicht zu erkennen eine Antenne. Heute mutet es an, wie eine Wäschespinne, doch in den 80 er Jahren war diese Model eines der Top Modelle auf dem Nachrichtenmarkt.
Zurück aus der Unterwelt an einem – jetzt – wunderschönen Ort
Für mich war der Ausflug in historische Unterwelt sehr interessant, bedenkt man doch, wie jung diese Geschichte noch ist. Allerdings bin ich unendlich froh, dass dieser wunderschöne Ort am Alt Matlitz See heute eine ganz andere Nutzung erhalten hat.
Und aus genau diesem Grund ging es für mich in den großzügigen Außenpool des Spa, der wohl schönsten Entspannungsinsel Brandenburgs im Gut Klostermühle
Offenlegung: diese Geschichte entstand auf einer Recherchereise auf Einladung des Tourismus Verband Brandenburg.
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