Lebenswerteste Stadt der Welt
Jedes Jahr wird die lebenswerteste Stadt der Welt gekürt. Ein interessantes Ranking und nur eine deutsche Stadt schafft es unter die Top Ten. Wo es am lebenswertesten ist und vorallem, wann und nach welchen Kriterien ist eine Stadt besonders lebenswert?
Selbstverständlich fließen typische objektivierbare Kriterien wie Kriminalität, öffentlicher Nahverkehr oder Wirtschaftsfreundlichkeit in das Ranking mit ein. „Lebenswert“ wird eine Stadt aber auch durch Dinge wie Sonnenschein, Toleranz oder ein gut funktionierendes Nachtleben.
140 Städte werden miteinander verglichen und im Bereich auf Bildung, Gesundheitswesen, Umwelt aber auch die Gefahr von Terroranschlägen beurteilt. Ob das objektiv ist? Diese Frage kann ich nicht beurteilen. Durchgeführt wird das Ranking in der alljährlichen Untersuchung des britischen Nachrichtenmagazins »The Economist»
Top Ten Ranking der lebenswertesten Stadt der Welt
Jede Stadt an sich hat schöne Ecken, aber bestimmt auch den ein oder anderen Schandfleck. Es gibt Highlights, coole Tipps und reisetechnisch ungeahnte Möglichkeiten sich einer Städtereise zu bilden und amüsieren.
Gemeinsam mit lieben Kollegen haben wir jede einzelne Metropole der Top Ten der lebenswertesten Stadt der Welt unter die Lupe genommen. Eine spannende List ist so entstanden, die einen hohen Mehrwert für alle Reisenden bildet.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 10 Hamburg (D)
Hamburg – die grüne Stadt mit Herz und Wasser
Hamburg ist für mich schon immer eine der schönsten Städte auf der Welt gewesen, nicht nur, weil ich Hamburg als meine Heimat zähle.
Die Hansestadt hat so viel zu bieten: Viele Parks und Grünflächen, der Hafen, die Elbe (sogar mit Strand), die ganz unterschiedlichen kulturell angehauchten Stadtteile, die große Kultur- und Theaterszene, Speicherstadt und Hafencity, die Landungsbrücken, Blankenese mit Treppenviertel oder auch die weltoffenen Veranstaltungen der Stadt wie z.B. Cruisedays, Hamburger Dom, Hafengeburtstag, Alstervergnügen u.v.m. Ich kann mich nicht satt sehen an den großen und kleinen Schiffen, die hier vor Anker liegen und ich werde nicht müde über #meinHamburg zu schwärmen oder auch die vielen verschiedenen Facetten der Stadt einfach zu zeigen.
Hamburg ‚das Tor zur Welt‘ – diesen Titel verdient die Stadt definitiv – denn hanseatisch, bunt und weltoffen zeigt sie sich immer und immer wieder – sogar bei Regen! 😉
Ob nun bei einem Alster (ja bei uns heißt das Biermischgetränk eben so) auf dem vermeintlich verruchten ‚Kiez‘ der Reeperbahn, in der kunterbunten Sternschanze, bei Tapas und Wein im genussvollen Portugiesenviertel oder aber einem Gläschen Prosecco im edlen Eppendorf und nicht zu vergessen, besonders maritim z.B. mit Fischbrötchen, im neusten Stadtteil von Hamburg ‚der Hafencity‘ mit Elphi.
Ihr ward noch nicht in Hamburg? Na dann wird’s aber Zeit!
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 9 Helsinki (FIN)
Helsinki war für mich eine wahre Überraschung.
Sehenswerte Bauwerke, eine abwechslungsreiche Architektur und viele Sehenswürdigkeiten machen die finnische Hauptstadt unglaublich liebenswürdig. Ganz besonders angetan war ich von der Felsenkirche – diese sollte bei keinem Helsinkibesuch fehlen. Die Temppeliaukio-Kirche wurde in einen Fels gebaut, was ansich schon sehenswert ist, aber der einmalige Klang in der Kirche ist noch erlebenswerter.
Mindestens ebenso spektakulär ist die Kapelle der Stille. Das Gebäude von der Kamppi Kapelle besteht rein aus Holz und hat eine besondere Form. Ein weiterer Tipp ist das winzige, urige Café Regatta. Dieses liegt direkt am Wasser und verhilft dir zu einer kleinen gemütlichen Kaffeepause. Ganz in der Nähe liegt übrigens der berühmte Sibelius Park, mit seinem einmaligem, orgelförmigen Monument. Das sehenswerte Denkmal ist dem finnischen Komponist Jean Sibelius gewidmet. Zurück im Zentrum gibt es noch viele weitere Sehenswürdigkeiten, die es zu Besuchen lohnt. Einige Beispiele sind: der Markt, die Uspenski-Kathedrale, der Dom auf dem Senatsplatz und die wunderschönen Häuserzeilen in der Innenstadt.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 8 Auckland (NZ)
Auckland-Tipps
Die Hauptstadt Neuseelands ist es nicht, obwohl viele Auckland dafür halten. Kein Wunder: Die Metropole mit 1,4 Millionen Einwohnern ist mit Abstand die größte Stadt Neuseelands und sogar des gesamten Pazifikraums. Entsprechend bunt und kosmopolitisch sieht es hier aus – im Gegensatz zum Rest Neuseelands (der oft mit scheelem Blick auf Auckland schaut; „jafa“ werden die Einwohner wenig schmeichelhaft genannt, und das bezieht sich nicht auf die roten „Jaffa“-Schokokugeln, sondern heißt „just another f…ing Aucklander“).
Auckland bietet tatsächlich eine schicke (wenn auch kleine) Innenstadt mit viel Kultur, Kunst und Nachtleben, zahlreichen Events und Festivals rund ums Jahr. Aber eben auch endlose Staus, einen schlecht ausgebauten öffentlichen Nahverkehr, abgeranzte Gegenden am Stadtrand und überhöhte Mieten.
Für Touristen ist das zum Glück weniger relevant. Wohnmobilreisende finden einen wunderschönen Campingplatz im Stadtteil Takapuna nördlich der Harbour Bridge. Von dort gelangt man mit Bus und Fähre schnell in die Innenstadt und hat gleichzeitig einen Traumblick auf Rangitoto Island: eine der vielen kleinen Inseln im Hauraki Gulf, die man von Auckland aus besuchen kann. Auch die Waitakere Ranges mit ihren schwarzen Stränden im Westen und die Hibiscus Coast im Osten machen Auckland zu einer Stadt, die eher mit Ausflügen in die Umgebung lockt als mit ihrem Zentrum.
Hier bietet sich der weithin sichtbare Skytower für einen tollen Rundumblick (oder einen Sprung hinab) an. Aucklands Geschichte wird am One Tree Hill lebendig oder (bei Regen) im Auckland Museum. Gleich daneben heißt es „do it like the locals“ – beim Picknick im Albert Park oder in den Wintergärten der Auckland Domain. Bei schönem Wetter natürlich am besten an einem der zahlreichen Stadtstrände oder im schicken neuen Wynyard Quarter am Hafen.
Spartipp: Wer sich keine Stadtrundfahrt leisten will oder müde Füße hat, der steigt am Britomart nahe den Fährterminals in den roten „City Link Bus“. Eine größere Runde fährt der grüne „Inner Link Bus“.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 7 Perth (AUS)
The Economist hat also Perth zur 7. lebenswertesten Stadt der Welt 2017 gekürt.
Mich hat es ehrlich gesagt etwas verwundert da ich ja selbst erst im Frühjahr dort war. Ja, Perth ist eine ganz nette Großstadt in Australien, mehr aber auch nicht. Vor Perth kommen für mich definitiv Städte wie Cairns oder Hobart.
Perth lebt von den Minenarbeitern. Viele Australier leben in Perth und Arbeiten in einer Mine. Sie arbeiten in Zwei-Wochen Schichten etwa 12 Stunden am Tag. Sie machen FIFO, oder besser gesagt „Fly-in-Fly-out“. Sie verdienen so gut, dass sie zu ihrem Job fliegen. Entsprechend reich ist auch die Stadt Perth. Hier lassen es sich die Minenarbeiter in ihrer Freizeit gut gehen. Entsprechend bunt ist das Angebot an Bars und Restaurants. Männliche Singels sind in Perth übrigens immer gefragt. In der Stadt herrscht (wegen den Minen?) chronischer Männermangel.
Meine Tipps für Perth:
- Zum shopen und anschließend einen Kaffee trinken: trinity arcade, 604 Hay Street
- Klasse Fish & Chips und andere Köstlichkeiten aus dem Meer gibts im „Grand Lane Fish House, Grand Lane Ecke Murray Street
- Idyllisch entspannen: Mosman Park, direkt an der Childley Reserve am Ufer des Swan River.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 6 teilen sich Calgary (CND) und Adelaide (AUS)
Calgary – doch warum?
Ich gebe zu: Ich tu mir schwer mit dem Verstehen… Calgary unter den zehn lebenswertesten Städten der Welt? Ich lasse mal die Tage Revue passieren, die ich dort verbracht habe – drei oder vier müssen das gewesen sein, im Jahr 2008 im Winter. Und wie soll ich sagen? Es müsste sich schon viel geändert haben seitdem, damit diese Prärie-Siedlung im Westen Kanadas wirklich den Sprung in die Liste der Traumstädte verdient hätte.
Was in mir passiert, wenn ich den Namen „Calgary“ höre: Da habe ich wieder diesen Blick vor mir, über die vielen, kleinen, viereckigen Häusl, die in der endlosen Eben stehen wie hingewürfelt.
Mit genug Zwischenräumen, dass der eiskalte Wind auch angemessen durchpfeifen kann. Im Sommer bläst er noch den Staub der Prärie mit sich, habe ich mir sagen lassen.
Kulturell, naja… Das wichtigste Ereignis des Jahres ist ein Viehtrieb, wenn ich das richtig sehe. Wobei das bei genauerem Nachdenken dann immerhin doch ein Pluspunkt ist, und zwar in Sachen Genuss. Das Rindfleisch aus der Provinz Alberta (in der Calgary liegt), gilt nämlich als besonders lecker. Hab ich ausprobiert, kann ich bestätigen. Sagen wir: Es ist ein Anfang… und die Olympischen Winter Spiele -1988- doch dieser Glanz ist nun auch schon ein paar Tage her.
Adelaide – Fünflebenswerteste Stadt der Welt: Adelaide, S.A.
Nun ist „mein“ Adelaide also in den Top 10 der lebenswertesten Städte der Welt. Und – möchte ich hinzufügen – völlig zurecht. Adelaide ist mit ein paar mehr als 1 Million Einwohnern keine Metropole im eigentlichen Sinne, aber dennoch gibt es hier jede Menge zu sehen, erleben und zu tun. Vor allem gibt es hier aber jede Menge netter Leute.
Das beliebte Klischee vom stets freundlichen Australier wird hier definitiv erfüllt. So ist es nicht unüblich, dass man von völlig Fremden auf der Straße im Vorbeigehen mit einem herzliche „G’day, mate“ bedacht wird. Die Hauptstadt des Bundesstaates South Australia liegt direkt am Meer, wodurch Adelaide einerseits für Badeurlauber interessant ist. Andererseits aber durch seine Lage auch für Touristen, die mehr erleben wollen, als nur Sonne, Strand und Meer.
Die Hindley Street
Hindley Street ist das Vergnügungsviertel Adelaides. Hier findet man Bars, Lokale, Clubs, Imbisse und Shops aller Art. So befindet sich auch das Kava Hut in der Hindley Street. Ein eher unscheinbarer Laden, der von Außen nach nichts aussieht. Drinnen befindet sich eine chillige Lounge und: Sand! Ja, man hat hier in den teils unbedachten Innenbereich Sand auf den Boden geschaufelt, um ein echtes Beach-Bar-Feeling mitten in der Stadt zu schaffen. Der Oberknaller: Man kann, muss hier aber nichts konsumieren und kann hier also auch einfach nur zum Abhängen mit Freunden herkommen.
Das General Post Office
Das Postamt von Adelaide ist einen Besuch wert – auch, wenn man nicht unbedingt Postkarten verschicken will. In der Nähe der Touristeninfo in der King William Street gelegen, vermutet man hinter diesem Prachtbau im Kolonialstil auf den ersten Blick sicher viel, aber kein Postamt. Eine Glaskuppel sorgt für spektakuläre Architektur, ebenso wie für ein tolles Tageslicht und auf der ersten Etage wurde eine elegante Galerie errichtet. Als Postamt ist das Gebäude sicher einzigartig in seiner Art. Zumindest mir ist noch nichts ähnliches unter gekommen.
Glenelg Beach
In Adelaide gibt es verschiedene Strandabschnitte, die alle auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind. Einer der, wie ich finde, schönsten Strände, befindet sich südwestlich des Stadtzentrums: Glenelg. Mit einem der Busse, die in und um die King Williams Street herum abfahren, ist Glenelg Beach ohne ganz ohne Umsteigen erreichbar. Und falls man doch Orientierungshilfe braucht, ist es nicht unüblich, dass ein oder mehrere Bewohner einen ansprechen und ihre Hilfe anbieten. Bereits Ende November habe ich sogar ein paar Leute im Meer vor Glenelg Beach baden sehen. Ich selbst hab aber nur in der Sonne gebadet.
Waterfall Gully
Typisch australische Natur mit roter Erde und meterhohen Eukalyptusbäumen gefällig? Kein Problem. Auch da hat Adelaide etwas in petto: Waterfall Gully. Als Teil eines Naturschutzparkes ist Waterfall Gully auch historisch hochinteressant und für die Aborigines von hohem spirituellem und ideellem Wert (gewesen). Denn das umliegende Gebirge soll der indigene Ahnenvater Nganno geschaffen haben, als er sich bei Waterfall Gully nach einem verlorenen Kampf zum Sterben hinlegte. Man kann hier super abschalten und einfach die Natur genießen! Waterfall Gully ist auf jeden Fall eine meiner Topempfehlungen für Adelaide.
Nichts für einen Tagesausflug: Kangaroo Island
Vor Adelaide liegt die Insel Kangaroo Island. Neben dem Adelaide Zoo, in dem es unter anderem Pandas zu bestaunen gibt, und dem Cleland Wildlife Park, in dem ihr frei herumlaufende Wallabies füttern und euch vor ebenfalls frei laufenden großen, roten Kängurus in Acht nehmen dürft, gibt es für Natur- und Tierliebhaber noch eine weitere Möglichkeit, mit der südaustralischen Flora und Fauna in intensiven Kontakt zu treten: Kangaroo Island. Für einen Tagesausflug ist die Insel zu groß und es gibt verschiedene Anbieter, die Überfahrt und Unterbringung organisieren. Entsprechend braucht es etwas Recherche, wenn der Aufenthalt auf Kangaroo Island zum Budget passen soll. Kangaroo Island ist auch eine tolle Anlaufstelle für Ökotourismus in Adelaide.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 4 Toronto (CND)
Ob wir Toronto zu den lebenswertesten Städten der Welt zählen, sei dahingestellt.
Es gibt sicher schönere. Auch in Kanada. Eine der interessantesten ist sie auf jeden Fall.
In einer Stadt, in der fast die Hälfte der Bevölkerung außerhalb des Landes geboren wurde und mehr als 140 Sprachen und Dialekte gesprochen werden, kann das gar nicht anders sein. Toronto ist die multikulturellste Stadt, die wir kennen. Schon auf einem Spaziergang im Viertel zwischen der Queen Street West, der Bathurst, College Street und der Spadina Avenue begegnet man alle paar Meter einer anderen Kultur. Wir trafen auf Griechen, Perser, Italiener, Chinesen, Inder, Afghanen und mehr auf unserem Bummel durch dieses Viertel. Ein buntes Völkergemisch, das Toronto so unverwechselbar macht.
Verlockend ist die Stadt zum einen wegen ihrer Lage im „Golden Horseshoe“, dem Industriegürtel am Lake Ontario. Wer Arbeit sucht, findet hier leicht einen Job. Zum anderen spielt natürlich auch die attraktive Lage am See eine Rolle. Die Stadt bietet außerdem eine kulinarische und kulturelle Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Dazu kommen Feste und Festivals, die von Lebensfreude und Toleranz übersprudeln. Das ganze Jahr über feiern sich die verschiedenen Kulturen der Stadt selbst. Das macht die Stadt am Ontario See so lebens- und liebenswert.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 3 Vancouver (CND)
Vancouver – immer mindestens Top Ten
Es ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wann immer irgendjemand eine Untersuchung anstellt, welche Stadt die lebenswerteste ist: Vancouver wird zumindest unter den Top Ten, zumeist aber unter den Top Drei der Welt sein. Was ist dran an dieser Stadt an der kanadischen Pazifikküste? Nun, zum Beispiel das viele Grün, das mich echt begeistert hat. Die Tatsache, dass der Stadtrand unmittelbar in den Regenwald übergeht. Schluss mit Zivilisation, der Beginn von Ruhe und Frische – das ist wunderbar. Klar, die Stadt selber ist mit ihrer Lebendigkeit, ihren Fischrestaurants, ihrer Wirtschaftskraft und ihrer Lässigkeit toll. Aber fast noch besser ist die traumhafte Umgebung, die die Einwohner hier genießen.
Vor allem die vorgelagerte Insel Vanouver Island ist zauberhaft. Mildes Klima ungefähr wie in Südtirol, dazu eine Landschaft wie an Norwegens Fjorden…
Wer den Blick über diese Insel einmal gehabt hat, der vergisst ihn nicht wieder. Ich bin dankbar, dass ich ihn haben durfte, diesen Blick (in diesem Fall vom Aerie aus, einem Hotel, das tatsächlich aufgrund des Blicks hier gebaut wurde). Aber zurück nach Vancouver selbst: Ja, die Stadt hat auch ihre Schattenseiten, zum Beispiel den ewigen Regen und eine ausgeprägte Drogen-Szene. Was aber überwiegt in der Rückschau, ist diese große Leichtigkeit, die in der frischen Luft besonders gut gedeiht. Durch den Stanley Park wandern. Einem Wasserflugzeug beim Starten zuschauen. Und vor allem: einfach nur sitzen und aufs Meer schauen. So leicht, so freundlich, so frisch.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 2 Wien (A)
Wien, Nummer zwei der lebenswertesten Städte
Ich lebe nicht in Wien, sondern in Salzburg, aber auf Grund meiner familiären Situation besuche ich meist einmal monatlich die österreichische Bundeshauptstadt. Von uns Provinzlern oft liebevoll Bundeshauptdorf genannt.
Schon als kleines Kind war ich einige Male in Wien und konnte so die Entwicklung über fast 50 Jahre gut mitverfolgen. Damals in den frühen 70ern war Wien noch grau in grau und hatte ihre Vergangenheit als von den Sowjets besetzte Stadt noch nicht ganz abgestreift. Als ich in den 80ern meinen Mann kennenlernte, war ich für viele Jahre sogar wöchentlich in Wien, meist im ersten Bezirk, weil dort meine Schwiegereltern lebten. Auch heute noch zieht es mich sehr in den Ersten, der so viel Flair vergangener Zeiten vermittelt und trotzdem mondän und großstädtisch auftritt. Zwischen all den bekannten Ketten gibt es zum Glück immer noch kleine Einzelhändler, die seit Generationen in Familienhand sind. Die Auswahl an schönen Kaffeehäusern und guten Restaurants ist großartig. Im Herzen Wiens findet man auch eine Vielzahl berühmter Bauwerke, die man sich als Besucher nicht entgehen lassen sollte.
Meine beiden Geheimtipps sind aber der Zweite Bezirk, in dem es heute wieder ein reges jüdisches Leben gibt. In den letzten Jahren wurde viel investiert, um die Bausubstanz wieder auf Vordermann zu bringen. Hier entsteht gerade eine neue junge Szene mit Lokalen und kleinen Shops.
Würde ich nach Wien ziehen, dann wäre mein bevorzugter Bezirk der Neunte, auch Alsergrund genannt. Genauer gesagt das Servitenviertel. Dort logierte schon Siegmund Freud. Heute ist das ein sehr beschaulicher Stadtteil, der fast wie eine Kleinstadt in der Großstadt wirkt.
Wien ist immer eine Reise wert.
Lebenswerteste Stadt der Welt – Platz 1 Melbourne (AUS)
Melbourne – die lebenswerteste Stadt der Welt.
Und das nicht ohne Grund bereits zum 7. Mal.
Die Stadt liegt direkt am Meer und Vororte wie Brighton oder Frankston im Süden Melbournes laden zum entspannen am Strand ein. Falls einem mal nicht nach faul rum liegen ist, kann man sich die Zeit in den zahlreichen Bars, Restaurants oder Cafés vertreiben. Besonders im CBD versprühen die kleinen Lokalitäten in den noch kleineren Gassen ein angenehmes Flair. Es fühlt sich selten wie eine Millionenmetropole an. Und dabei fällt auf, dass Melbourne eine Multi-Kulti-Stadt ist. Hier treffen verschiedene Nationen aufeinander – sehr viele verschiedene Nationen.
Mit den Nationen treffen hier auch verschiedene Kulturen aufeinander. Und die treffen sich fast alle auf der berühmten Bourke Street in Form von Strassenkünstlern. Melbourne hat – in unseren Augen – die besten Strassenkünstler, die wir je erleben durften. Und die kommen von überall her. Jeder, der etwas kann, darf es hier zur Schau stellen.
Für das perfekte Sighseeing-Programm hat die Stadt auch etwas zu bieten. Innerhalb des CBD fährt die sogenannte City Circle Tram. Sie klappert alle wichtigen Stationen ab und es wird dabei auch noch etwas erzählt. Für umsonst!!
Der „Food Lovers Market“ oder auch Prahran Market gilt als kleiner Insider-Tipp. Er ist einer der ältesten noch laufenden Märkte Australiens und bietet eine Vielzahl an Lebensmittel. Ob nun Obst und Gemüse oder frische Pasta. Es ist alles dabei.
Melbourne bietet also das Rundum-Sorglos-Paket und ist auch für uns eine der lebenswertesten Städte.
Wofür brauchen wir so ein Ranking? Werde ich jetzt nach Melbourne ziehen, weil es dort am lebenswertesten zu sein scheint? Wohl kaum. Wie denke ich als Traveller? Bin ich daheim, dann hat keine noch so schöne Stadt der Welt eine Chance gegen meine Heimat. Bin ich unterwegs, ist der schönste Ort immer der gerade aktuelle meiner Reise. Warum soll ich über Melbourne nachdenken, wenn ich gerade unheimlich schöne Stunden in Wien verbringe? Und wenn ich auf meine Bucketlist schaue, dann stehen da selten Metropolen drauf. Was nicht heißt, dass ich auch mal gerne in Hamburg oder Vancouver bin. Aber genauso gerne lasse ich mich vom Unbekannten überraschen und plötzlich wird Vilnius zum Favorit. Vorrübergehend. Aber dennoch ist diese Zusammenfassung eine schöne Hommage an die Vielfalt unserer Welt.
Liebe Grüße
Bruno
Die Frage ob man ein solches Ranking braucht oder nicht, das darf jeder für sich entscheiden.
Für mich war es Inspiration ein paar Reisetipps zu sammeln. Und ob jemand lieber das Land, die Kleinstadt oder doch eine Städtereise möchte, auch das darf jeder entscheiden.
Ich stimme komplett mit dir überein, ganz besonders wenn es darum geht wie Vielfältig unsere Welt ist.
Liebe Grüße
Katja
Und hatte es einen Einfluss auf deinen Nutzen, dass es diese Informationen in Form eines Rankings gibt? Hast du schon mal einen Touristen in Bad Tölz getroffen, der dorthin gereist war, weil die Stadt in irgendeinem Ranking auf Platz 16 liegt?
Schönes Wochenende
Bruno
Um ehrlich zu sein habe ich noch nie jemanden danach gefragt. Warum sollte ich?
Ich persönlich halte solche Rankings auch für sehr subjektiv und fragwürdig. Allerdings sorgt das Netz so für neue Reiseinspirationen. Ebenso wie Blogs, Instagram, Facebook und Co.
Viele Grüße Katja
Hi,
finde im Übrigen auch, dass diese Rankings beeinflusst werden. Ist wie bei uns im Fichtelgebirge bei den Wahlen der schönsten Dörfer. Da finden sich immer wieder dieselben wieder, auch wenn diese seit Jahren auf dem gleichen Stand sind bzw. nichts mehr Attraktives dazukommt.
Mir fehlen hier Städte in der Sonne, mit hoher Lebensqualität und -freude sowie einem tollen Klima (v.a. der Menschen untereinander). Aber dies ist ja alles subjektiv.
Finde überall schöne Orte und Plätze, fernab von Rankings und Empfehlungen.
Dennoch ein schöner Überblick.
VG
Michael