Digitales Detox auf hoher See an Deck der Costa Diadema
Zugegeben es ist mein erstes Mal. Mein erstes Mal auf der Costa Diadem, auf einem Costa Schiff, und um es ganz genau zu nehmen ist es sogar meine erste Kreuzfahrt. Ich bin sozusagen ein absoluter Newbi, völlig unbeeinflusst und unvoreingenommen.
Zumindest soweit man das, als Reiseblogger sein kann. Denn so ziemlich jeder meiner lieben Kollege hat bereits die ein oder andere Erfahrung auf einem solchen Ozeanriesen gemacht, darüber geschrieben oder mir seine eigene Meinung – gefragt und ungefragt – berichtet.
Für mich geht es gleich auf das Flaggschiff der italienischen Rederei Costa. Und wie der Designer des Schiffes Joseph „Joe“ Farcus so treffend ausdrückte: „Vergleicht man es mit einem Buch, so muss ein Schiff ein echter Pageturner sein, ein Bestseller. Ich glaube, hier hat es funktioniert.“
Große Worte, die es zu verifizieren oder untermauern gilt.
Dezente Zurückhaltung – Fremdworte der Diadema
Zugegeben, wenn ich mir Gedanken über eine Kreuzfahrt gemacht habe, dann hatte das etwas von Traumschiff-Flair, von Ruhe und Entspannung.
Beim ersten Anblick fühle ich mich ein wenig nach Las Vegas versetzt. Es blinkt und funkelt auf der Costa Diadema, doch schnell erschließt sich mir der Sinn dahinter.
Wenn ein Mensch den Mut besitzt, festen Boden unter den Füßen zu verlieren und gegen eine schwimmende Insel auf dem Meer einzutauschen, erhält er Eintritt in eine ganz andere Welt. So meine ganz freie Interpretation der Worte des Designers über das Ambiente der Diadema.
Nur zu gerne lasse ich mich auf diese „andere“ Welt ein.
Italien von Bug bis Heck
Das bedeutet lebensfroh, entspannt und zuweilen laut. Die „Königin des Mittelmeeres“ wie die Diadema genannt wird, verkörpert genau das in Kombination mit Gastfreundschaft, Leidenschaft, Qualität und italienischem Stil.
Unsere Reiseroute – einmal rund um das Mittelmeer, also von Savona nach Marseille, Barcelona bis Palma de Mallorca, vorbei an Sardinien nach Neapel, La Spezia und zurück nach Savona. Eine Woche die unendlichen Weiten des Meeres spüren. Salzluft atmen, die Gischt am Bug aufspritzen sehen und den Sonnenaufgang über dem Meer erleben. Genussreisetipps für die Sinne.
Wie auch die abwechslungsreiche Küche Italiens. Für jeden Geschmack und Geldbeutel steht auf der Costa Diadema „Italy´s First“ in Sachen Geschmack im Mittelpunkt.
Digitales Detox nur in Teilen korrekt
Befindet sich die Costa im Hafen oder in direkter Sichtweite des Festlandes, wählen sich Handy und Co völlig problemlos ins italienische/spanische oder französische Netz ein. Und auch an Bord würde es die Möglichkeit von Internet geben. Einzig 48,-€ für 3 Stunden Spaß im Netz, sind dann sogar mir, als Reiseblogger eindeutig zu viel des Guten.
Was also spricht gegen Ruhe, Entspannung und handyfreier Zone auf dem Wellness-Kreuzfahrtschiff Costa Diadema. Nichts – verlasse ich den farbenfrohen Innenbereich des Schiffs. Und so begebe ich mich zügig auf das Wellnessdeck um mich mit einer balinesischen Ganzkörpermassage verwöhnen zu lassen.
Kurzer Einwurf als Spablogger: Etwas eigenartig mutet es schon an, denn einen Bademantel gibt es nur – wenn auch anschließend der großzügig gestaltete Wellness- und Saunabereich genutzt wird.
Auf 6.200 qm über vier Etagen erstreckt sich das Samsara Spa, eine Oase der Entspannung.
Tepidarium, Laconium, Aromadampfbad oder die Felsen-Sauna bieten jede Möglichkeit der ganzheitlichen Regeneration.
Ankommen und zu sich selbst finden. Eine wunderschöne Idee bei einer traditionellen Teezeremonie im Teehaus mit Ausblick.
Mein ganz persönlicher Tipp:
wer das Samsara Spa an einem „Landtag“ nutzt, befindet und genießt hier fast gänzlich alleine. Ganz anders als Entspannung hingegen ist die Lage an „Seetagen“. Der perfekte Rückzugsort entpuppt sich dann eher, wie ein Besuch auf der Wiesn.
Einziges Problem an dieser Idee:
die angebotenen Landausflüge sind sehr verlockend und ein bisschen was Kulturelles sehen und erleben möchte ich ja schließlich auch.
Schade nur, dass sich die von Kreuzfahrtschiffen angefahrenen Städte auf Schritt und Tritt den Bedürfnissen der Tagesgäste anpassen.
Hundertprozentig sinnlose Souvenirläden, bestückt mit unsinnigen, aus Asien importierten Raritäten, formen das erste Gesicht eines jeden Landgangs. Bedarf es wirklich den käuflichen Erwerb dieser Beweise für jeden Daheimgebliebenen?
Schnell entfliehe ich dem bunten Treiben unentschlossener Kreuzfahrer und erkunde Regionen wie Capri und La Spezia lieber per pedes und auf eigene Faust.
Kreuzfahrt Guide Award 2015
Entspannung, Wellness und dann ausgezeichnet als bestes Schiff für Familien. Wie passt das zusammen? Die Costa Diadema schafft genau diesen Spagat.
Ein riesiges Piratenschiff sitzt wie eine Krone auf Deck der Diadema. Ein echtes Kinderparadies – gerne hätte ich mich hier durch die dunklen Schiffsecken gekämpft und über den großzügigen Wasserspielplatz gespielt. Doch leider machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Auch wenn ich es nicht glauben konnte, Familienfreundlichkeit und Wellness, Lifestyle und Gastfreundschaft, Kulinarik und Lebensfreude schließen einander absolut nicht aus.
Persönliches Fazit meiner ersten Costa Kreuzfahrt-Reise
Wie ich diese Reise genieße liegt komplett in meiner Hand. In den verschiedenen Bars liefert Live-Musik Spaß und Tanz, wann immer ich mag.
Für jeden kulinarischen Anspruch ist gesorgt und ich habe nur noch die Qual der Wahl.
Ruhe finde ich persönlich bei jedem Schritt, den ich in meine Kabine mache. Auf dem Balkon sitzen und die Sonne, den Wind und die Wellen genießen ist eine unbezahlbare Erfahrung in Sachen Wellness. Somit kann ich die Buchung einer Samsara Kabine mit Balkon absolut empfehlen.
Mein Highlight der Reise:
Frühstück in der Kabine/ besser gesagt mehr auf dem Balkon. Den Sonnenaufgang genießen und zu schauen, wie ein Ozeanriesen rückwärts „einparkt“
Wie schade, diesen netten kleinen Herrn habe ich leider auf der Costa Diadema noch nicht persönlich getroffen. Doch vielleicht klappt es ja mit meinem Traum die Legenden Islands oder gar das Nordkap und die Arktis mit der Costa zu bereisen und wer weiß, wen ich dann so alles an Bord treffe.
Vielleicht bespaßt mich ja auch mal ein Gästeroboter
Diese Kreuzfahrt durften wir auf Einladung von Costa Kreuzfahrten genießen. Meine Meinung in diesem Text bleibt davon aber unbeeinflusst.
Interessant, Deine Erfahrungen zu lesen. Ich bin ja schon seit einigen Jahren öfter auf Kreuzfahrtschiffen unterwegs, das macht irgendwie süchtig, so einfach, unkompliziert und man sieht doch eine Menge, wenn man mag. Mein Mann und ich agieren auf so großen Kästen gerne antizyklisch, dann kann man auch mal alleine abseits vom Trubel am Pool sein oder gute Live-Musik in einer der Bars erleben. Für mich unterscheiden sich die Schiffe und Reedereien sehr – wenn ich Ruhe will, gibt es andere Favoriten, oder eine Tour über den Atlantik mit vielen Seetagen und einem Balkon in die richtige Richtung. Costa ist angenehm italienisch, das hat auch was.