Vergessen im Val di Non des Trentino
Bereit für Dein eigenes Märchen? Dann bitte Augen zu jetzt – wir fahren in ein vergessenes Land… Ein Land mit Bergen und Seen, mit viel Sonne und Wald, mit Blumen und Wein, mit Ruhe und Genuss.
Augen wieder auf – und herzlich willkommen im Trentino
Denn: Dieses vergessene Land gibt es nicht nur im Märchen… Gelegen zwischen Südtirol und dem Gardasee, den zwei deutschen Tourismushochburgen in Norditalien. Normalerweise verirrt sich kaum ein Deutscher hierher in die Gegend rund um Trento und schon gar nicht ins etwas abgelegenere Val di Non. Sehr zu Unrecht, darf ich feststellen.
Schon die Anfahrt ist ebenso spannend wie entspannend. Von Deutschland aus ist es nicht viel weiter als bis Bozen, aber trotzdem eine andere Welt.
Hinterland: Das heißt Serpentinen! Cabrio-Verdeck auf, „Maledetta Primavera“ in die Musikanlage, willkommen in Italien. Dazu passt dann auch das Örtchen, in dem ich wohne…
Das Hotel Alpen Garten Margherita liegt in Rumo – mit seinen schiefen Gässchen und gepflasterten Wegen könnte die Gemeinde auch 300 km weiter südlich liegen. Und vor allem natürlich: mit seiner Sprache, im Trentino redet man Italienisch…
Genuss pur – Also dolce vita?
Nicht ganz, oder jedenfalls nicht im klassischen Sinne. Ich will mich bewegen, ich will diese Natur erleben. Zum Beispiel mit einer Wanderung um den Tovelsee. Keine Stunde Autofahrt vom Hotel liegt es entfernt, dieses Juwel. Ein Saphir oder ein Smaragd, um genau zu sein. Sagen wir so: An der Côte d’Azur wird man sich schwer tun, solche Farben zu finden. Solches Grün, solches Blau, solche Klarheit.
Mein Tipp: Wer nicht direkt im Sommer hingeht, wird hier so gut wie allein sein, bis auf ein paar italienische Gelegenheits-Wanderer auf der Suche nach dem perfekten Schnappschuss. Vergessenes Land, wie gesagt, jedenfalls außerhalb der italienischen Sommerferien. Ich genieße die Farben und den Blick auf die Berge ringsum. Überzuckert mit Schnee, überglänzt von der Frühlingssonne. Ebenso beindruckend war schon der Weg zum See – durch „eine Geröllhalde, die an eine Mondlandschaft erinnert“, wie es im Wander-Führer charmant hieß. Bitte einfach selber erleben. Ich kann nur sagen: Death Valley und Vancouver Island zusammen können nicht überwältigender sein als diese Landschaft hier.
Augenblick, verweile…?
Ja und nein – denn es ist bei weitem nicht der einzige Moment dieser Art, den es im Val di Non, dem Nonstal, zu erleben gibt. Wie wär’s zum Beispiel mit einem Besuch in einer Klamm – und/oder dem Weg darüber, von wo aus man einen atemberaubenden Wasserfall von oben betrachten kann? Wie wär’s mit einem Abstecher zu Schloss Thun, wo die bestens erhaltene historische Einrichtung für echt-aristokratisches Gefühl sorgt.
Na, Lust bekommen?
Und vielleicht hat sich ein wenig Hunger breit gemacht? Dann empfehle ich einen Zwischenstopp in Cles am See. Ein Stück Pizza auf die Hand, ein Caffè am Marktplatz, sehr italienisch… Und wer in der richtigen Saison kommt, bekommt auch einen Eisbecher mit frischen Erdbeeren – Äääh, wie heißen die Erdbeeren nochmal auf Italienisch…? Fragola, wie denn sonst 🙂 und somit heißt es umgehend einen Coppa di Fragola bestellt.
Gespürt? So viel Entspannung hier, so viel Ruhe
Genau dazu passt auch das kleine Hotel Margherita. Holz und Stein dominieren mein Zimmer, so wie es eben in der Natur rundrum auch ist. Wie gemacht für Pärchen – oder für Motorradfahrer, die sich das Margherita gern als Basislager für zig spektakuläre Touren aussuchen, wie mir die Chefin des Hauses erzählt. Für beide Gruppen – die Pärchen wie die Biker – hat das Hotel feine Zusatzangebote in petto. Zur hauseigenen Wellnessoase gehört ein Pool (obacht: Badekappenpflicht!), und wer noch tiefer in die Entspannung eintauchen mag, der kann sich zum Beispiel eine Massage gönnen. Ich entscheide mich für eine Honigmassage, passend zur Gegend mit ihren vielen Blüten… Das Ziehen an der Haut muss man mögen – aber die belebende Wirkung ist ein Genuss. Genau wie das heiße und feuchte Tuch, mit dem mein Rücken wieder vom Honig befreit wird.
Zu Tisch, bitte…
Abendessen in einem der Restaurants in der Gegend oder gleich im Haus. Lohnt sich. Weil: Hier kocht der Chef, und er legt viel Wert auf Tradition. Seine Familie ist schon seit einem Jahrhundert in der Gastronomie, und da will er sich nicht lumpen lassen. Die Gerichte werden mit Hingabe zubereitet – und mit Zutaten aus der Region… Zum Beispiel gibt’s feine Löwenzahn-Ravioli. Ich lächle, als der Teller serviert wird und überlege, ob das Löwenzahnmeer auf der Wiese neben der Kirche eine landwirtschaftliche Plantage ist… Wahrscheinlich wohl eher nicht…
Und weiter mit dem nächsten Genussgang: Käse aus der Region. Grana, im Prinzip wie Parmesan. Schwein mit Pflaumen als Hauptgang, danach noch ein süßes Finale – und dann rechtschaffen müde ab ins Bett… Wer mag (ich nicht), könnte noch fernsehen oder sich per WLAN irgendwo in die Welt beamen. Aber ich? Ich will einfach nur hiersein. Genießen.
Und mich freuen auf den nächsten Tag. Auf die nächsten Serpentinen-Kilometer, den nächsten bezaubernden Bergblick, die nächsten Züge im Schwimmbad, die nächste Wellnessbehandlung, die nächste Wanderung. Auf den nächsten italienischen Moment im vergessenen Land… Du suchst nähere Informationen über diese traumhafte Umgebung?
Dann schau doch mal hier: Italienische Genussreisetipps aus dem Trentino
Ich bedanke mich ganz herzlich bei den netten Gastgebern des Alpen Garten Hotel, die mich zu dieser Reise eingeladen haben. Meine Meinung beeinflusst das in keinster Weise.
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Auch das sind Italienische Genussreisetipps zum „Nacherleben“…
- Genussland Südtirol in Bildern
- Genusswander auf dem sonnigen Hochplateau der Seiseralm
- Trainingslager der Genussreisetipps
- Genussreisetipps Südtirol – heute Dorf Tirol
Wow, das liest sich wirklich wie ein Märchen! Wie schön, dass Du uns zeigst, dass es sie noch gibt, die funkelnden Juwelen mitten in Europa, die es zu entdecken gilt. Abseits von Hektik, Touristenrummel und to-do-Listen die es abzuhaken gilt scheint das ganz nach meinem Geschmack zu sein. Das Trentino geht definitiv auf meine Wunschliste zum Entdecken.
Danke Euch nochmal Katja und Family
War fein euch bei uns zu haben.
Kommt bald mal wieder!!
Lg aus St. Felix
Ivo
Ein wunderschöner Bericht! Die Bilder sind auch wahnsinnig toll. lg Nadine von Nanniswelt.
Ganz lieben Dank für deine Komplimente 🙂
Das freut mich sehr zu lesen
Sehr interessant. Danke!
Das klingt ja traumhaft, Katja. Und die Fotos von dem glasklaren See sprechen für sich. Kaum zu glauben, dass das mitten in Europa ist. Gehört habe ich bisher jedenfalls weder vom Val di Non noch vom Lago di Tobel. Solche entlegenen Orte suchen wir. Perfekt für Genuss Reisende wie uns. Herzlichen Dank für den Tipp.