Kräuter

Kräuter verwenden ist nicht schwer, sie richtig zu platzieren dagegen sehr.

Kräuter

Kräuter – wirkungsvoll und effektiv

 

Nun ja, ganz so stimmt das nicht. Man kann Kräuter sogar in Pflanzgefässen wie Töpfen oder Hochbeeten kultivieren. Aber irgendwie ist schon was dran. Wer einen eigenen Garten hat, weiß dass diese Heilpflanzen in der Natur gerne selbst ihren Platz bestimmen.  An einer gut ausgewählten Stelle kümmern sie teilweise aus unerklärlichen Gründen vor sich hin, um sich dann im nächsten Jahr an einem ganz anderen Ort umso prächtiger zu entfalten. Diese ungezähmte Vermehrung mag den Kräutern den Ruf als Unkraut eingebracht haben. Dabei sind Kräuter die älteste und natürlichste Medizin auf unserem Planeten. Ob als Gewürz, als Dekoration, als duftende Pflanze oder als Heilmittel. Sie bieten immer Genuss mit allen Sinnen.

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Die Kraft im Kraut

Wie kommt die Kraft ins Kraut?

Schon Paracelsus wusste zu berichten: „Alle Wiesen, Berge und Hügel sind Apotheken„. Während einer Kräuter-Wanderung in den Bergen trifft man auf Pflanzen, die besonders heilkräftig sind. Sie müssen sich mit kargen Lagen abfinden, um den widrigen Bedingungen zu trotzen, und verstärken so gleichzeitig die heilsamen Inhaltsstoffe.

Gesundheit aus dem Kraut

Es kommt also stark auf die äußeren Gegebenheiten an, wie kräftig die Kräuter sich entwickeln, um ihre volle Heilkraft zu entfalten. Das wissen auch die Kräuterpädagoginnen im Salzburger Land zu berichten. Auch sie haben ihre Not, im Garten die Kräuter im Zaum zu halten. Claudia Dirnberger, TEH-Praktikerin und Produzentin von Bio Naturprodukten sowie Räucherwerk hat es aufgegeben, die Kräuter liebevoll mit selbst gemachten Beschriftungsschildern zu versehen. Man müsste ständig den Standort verändern, weil sich die nutzvollen Gartenbewohner immer wieder aufs Neue ihren eigenen Platz suchen. Bei ihr auf dem Thurerhof siedeln sich die Kräuter nach eigenem Ermessen an einem Standort an.

Auf 8000 Quadratmetern ist für jedes Kräutchen ein Plätzchen. Claudia Dirnberger verwendet ihre Kräuter auch zum Räuchern.

  • Der Rauch von Kamille zum Beispiel hat eine beruhigende Wirkung,
  • Melisse stärkt das Immunsystem und
  • Thymian, Eukalyptus und Myrrhe helfen bei Erkältung.

Das Räuchern gilt als ältestes Heilmittel der Welt und war Jahrtausende lang wichtiger Bestandteil in unserem Kulturkreis. Beim Verbrennen der Pflanzen bilden sich Duftmoleküle, welche über die Atmungsorgane in den Körper gelangen, die entsprechenden Botschaften werden identifiziert und an das Gehirn weitergegeben.

250 Kräuter aufgeteilt in Themenbereiche

Einen anderen spannenden Ansatz bietet der Oberhinteregghof der Familie Klaushofer in Faistenau. Hier werden über 250 Kräuter in verschiedenen Themenbereichen angebaut. Die Zuordnung erfolgt nach den Organen im menschlichen Körper, auf die sie positiven Einfluss nehmen – beginnend mit dem Kopf über die Atemwege bis hin zu den Füßen. Frau Klaushofer wurde in der Traditionellen Europäischen Kräuterkunde ausgebildet. Besonders liegt es ihr am Herzen, den Menschen zu vermitteln, dass die Produkte nicht jedes Jahr gleich schmecken. Gerade bei biologisch hergestelltem Honig zum Beispiel kann der Geschmack von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich sein, was allerdings ein Zeichen für die hohe Qualität ist.

Kneipp-Kräutergarten

Einen guten ersten Einblick in die Welt der Heilkräuter bietet der Kneipp-Kräutergarten von Hermi Wiesenhauer in Fuschl am See. Es ist ein übersichtlicher Schaugarten mit über 150 Heil- und Küchenkräutern, der vorrangig dazu dient, Interessenten Hilfestellung zu geben. Damit sie später unterwegs auf den Almen und Wiesen  die Pflanzen richtig zuordnen können. Dazu gibt es natürlich hilfreiche Tipps, wofür die Kräuter Verwendung finden. Wie zum Beispiel, dass Spitzwegerich gegen Husten und Insektenstich hilft, Bärlauch den Blutdruck senkt oder Weißdorn als Tee zur Herzstärkung zwanzig Minuten ziehen muss.

Kräuter

Kräuter wirkungsvoll verpackt

Fuschlsee Tourismus
Dorfplatz 1
A-5330 Fuschl am See
www.fuschlseeregion.com

Kräuterpädagoginnen im Salzburger Land

Die Kräuterpädagoginnen im Salzburger Land bieten darüber hinaus geführte Kräuterwanderungen an, welche den Einstieg in die Thematik erleichtern und es ermöglichen, sich die Kräuter in ihrem natürlichen Umfeld zu holen. Jeder Bereich bringt dabei seine eigene Vegetation hervor. Im Salzburger Land sind die Bedingungen besonders günstig. Mit den sanften Hügeln, grünen Wiesen und Seen ist es Teil der Bio-Heu-Region und bietet guten Boden für Heil, Wild- und Küchenkräuter. Ein Übriges tut die landschaftliche Vielfalt.
So entfalten sich zum Beispiel am Ufer der Seen im schützenden Schatten des Waldrandes ganz spezielle Kräuter. Reinhard Schider, Naturpraktiker und Heilpflanzenwanderer befasst sich überwiegend mit der Vegetation hier und weiß auch viel über die Heilkraft der Bäume und Sträucher zu berichten. Brombeerblätter zerrieben können gemeinsam mit Heilerde und Kurkuma als selbst gemachte Zahnpaste bei Zahnfleischbluten eingesetzt werden. Bärwurz und Klee eignen sich gut zur Zubereitung von Kräutersalz. Dabei muss nur Meersalz mit den entsprechenden Kräutern vermischt werden. Den Feuchtigkeitsentzug reguliert das Salz. Bei Erkältung empfiehlt Sider, ein Mulltuch voll mit Fichtennadeln ins Badewasser zu hängen. Das Fichtennadelbad hilft auch bei Husten und Bronchitis.

Tausendsassa wilde Kräuter

Überall zu finden ist der Tausendsassa Löwenzahn, er hat ein Blut reinigende Wirkung, behebt Stoffwechselstörungen, reinigt den Magen und hilft gegen Hautausschläge. Einen Löwenzahnsirup herzustellen ist darüber hinaus ausgesprochen einfach. Man nehme eine Hand voll Löwenzahnblüten, übergießt sie mit kaltem Wasser und lässt das 15 Minuten aufkochen. Dann wird das Ganze mit 200 g Zucker zu seinem Sud eingekocht und in ein Schraubglas gefüllt. Der Löwenzahn wächst natürlich auch in den Feuchtwiesen, die sich rund um den Bamblichlhof der Agnes Mösenbichler entfalten. Und daneben noch ganz spezielle Kräuter, die sich hier in den Wiesen mit besonders hohem Grundwassergehalt entwickeln. Dazu gehören das Pfeifengras, die Sumpfdotterblume, das Wiesenschaumkraut oder auch das Mädesüß. Das Kraut hat eine Schmerz stillende Wirkung. Man kann damit Sahne aromatisieren oder auch ein stärkendes Bad für die Muskulatur nehmen.

Kräuter

Altes Wissen – neu entdeckt

Altes Wissen – neu entdeckt

Gerade in letzter Zeit wenden sich  junge Menschen verstärkt der Natur zu und sammeln begeistert Wissen über die Herkunft unserer Nahrungsmittel wie Brot, Milch oder eben auch die Naturheilkunde. Waldpädagogin Resy Strasser vom Korndoblerhof weiht die Kleinen und Großen in ihren Kursen auch in die Geheimnisse der Bäume und ihre Auswirkungen auf den Boden, den Wasserhaushalt und die Luft ein. Ein Sitzbad aus Eichenblättern hilft bei Hämorrhoiden und gegen Erkrankungen der oberen Atemwege kämpft die Edelkastanie. Die Durchblutung des Herzmuskels unterstützt ein Tee aus Weißdorn, die Weide wiederum gilt als Fieber senkend, schmerzstillend und entzündungshemmend.

 

Um uns so üppig zu bereichern, brauchen die Kräuter übrigens nicht nur ungespritzte Böden, sondern auch ein winziges Tierchen, das uns ganz nebenbei leckeren Honig liefert. Aber nicht nur aus diesem Grund muss die Biene vor dem Aussterben bewahrt werden. Nach dem Rind und dem Schwein gilt sie als drittwichtigstes Nutztier und ist der wichtigste Bestäuber für etwa 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen. Zu schaffen machen den kleinen Nutztieren vor allem die Pestizide, allein in Europa ist die Population um 10 bis 30 Prozent rückläufig. In der kleinen Gemeinde Seeham hat man ihnen nicht nur einen eigenen Bienenerlebnisweg gewidmet, der über die Symbiose zwischen Bienen und Pflanzen informiert. Man schafft ihnen auch Raum, indem man die Gräser auch am Straßenrand ungespritzt wachsen lässt.

 

Weniger für zu Hause geeignet, der Vollständigkeit halber auch erwähnenswert ist das Hydrolysieren wie es im Waldhof Ebners am Fuschlsee praktiziert wird. Dort werden die Haus eigenen Kräuter zu Seifen und Ölen verarbeitet und in der Küche sowie im Wellnessbereich eingesetzt. Die Inhaltsstoffe wirken sich positiv auf die Haut, die Atemorgane, das Haar und auch auf die Psyche aus. Ein einfaches Rezept für ein selbst herzustellendes Duftspray mit persönlicher Note ist eine Duftmischung aus ätherischen Ölen mit Wasser und etwas Alkohol.

Salzburger Seenland Tourismus GmbH
Seeweg 1
A-5164 Seeham
www.salzburger-seenland.at

Kräuter und ihre Wirkweise in der Kosmetik…

 

 

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1 Kommentar
  1. Jaelle Katz sagte:

    Wie schön es sich mit einer Kräuterfrau wandern und kochen lässt, konnte ich in einem Frühjahr einmal selbst ausprobieren:

    Antworten

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