Entspannung in schweren Lebensphasen

Viele Menschen, die sich gerade in einer schwierigen Situation in ihrem Leben befinden, gönnen sich meistens keine Entspannung. Und das, obwohl sie es gerade jetzt notwendig hätten.

Ich war auch so ein Mensch und habe mich bei der Pflege meines sterbenden Mannes sträflich vernachlässigt. Mittlerweile habe ich aber gelernt, mir regelmäßig meine Pausen zu nehmen.

Entspannung in schweren Lebensphasen

Entspannung in schweren Lebensphasen

Eine Pause kam nicht in Frage

Über einen Zeitraum von neun Monaten habe ich meinen damaligen krebskranken Mann bei zwei Chemotherapien und nach mehreren Operationen begleitet. Die letzten drei Wochen seines Lebens habe ich ihn zuhause gepflegt.

Für mich war zumindest im letzten Monat nicht an eine Pause zu denken. Es kam mir überhaupt nicht in den Sinn, mir eine kurze Auszeit zu gönnen. Wenn mich Freunde darauf aufmerksam gemacht haben, habe ich lediglich abgewunken. „Mir geht’s doch gut“ war meine Standardantwort.

Mein Körper sagt: Stopp!

Dass ich körperlich und seelisch gelitten habe, merkte ich erst nach seinem Tod. Mein Blutdruck war im Keller, mir war schwindelig, ich hatte Kopfschmerzen und war müde. Kurz: Mein Körper hat mir mit aller Deutlichkeit gesagt: „Linda, es reicht! Nimm dir eine Pause!“

Also machte ich mich auf die Suche. Da ich Monate vorher einen interessanten Beitrag über einen Aufenthalt in einem Kloster gelesen hatte, wusste ich, dass das die richtige Entspannung für mich ist.

Entspannung

Entspannung – aber wie?

Eine Woche Aufenthalt im Kloster

Nach kurzer Recherche und einigen Telefonaten hatte ich ein Zimmer in einem Kloster in der Nähe von Göttingen und konnte dort abschalten. Ohne Fernseher, Radio oder Internet habe ich entspannt, war viel wandern oder habe gelesen.

Nach einer Woche Aufenthalt war ich wieder viel näher an mir dran. Gerne hätte ich meine Auszeit noch verlängert, aber zuhause warteten zwei Hunde auf ihr Frauchen.

Erst jetzt habe ich gemerkt, was ich mir in den vergangenen Monaten zugemutet habe. Es war deutlich zu viel. Heute weiß ich, dass ich auf meine Freunde hören und mir Pausen hätte gönnen sollen. Mir haben Entspannung und das Gefühl gefehlt, einfach einmal abschalten zu können.

Nimm dir Auszeiten, um dich zu schützen

Befindest du dich ebenfalls in einer schweren Situation, denk daran, zwischendurch immer wieder abzuschalten! Das ist sehr wichtig, damit du nicht irgendwann zusammenbrichst.

  1. Gönne dir regelmäßige Auszeiten. Wenn du Kinder hast, suche dir einen Babysitter. Pflegst du jemanden, bitte einen Freund, für einige Stunden in der Woche die Pflege zu übernehmen.
  2. Handelt es sich wie bei mir um eine sterbende Person, wende dich an einen Hospizverein. Dort ist es im Allgemeinen möglich, dass ehrenamtliche Mitarbeiter Hausbesuche abhalten. Sie entlasten dich und bieten dem Sterbenden außerdem Gespräche über den Tod an.
  3. Um abzuschalten, bietet es sich an, in die Natur zu gehen. Mach einen langen Spaziergang durch einen Wald oder den Stadtpark. Wohnst du am Meer, lass dir am Strand oder auf dem Deich den Wind um die Nase wehen.
  4. Sport ist eine gute Möglichkeit, um Stress besser bewältigen. Durch die Anstrengung baut dein Körper Stresshormone ab und du bekommst den Kopf wieder frei. Ausdauersportarten wie Laufen, Walken oder Radfahren sind hierfür sehr gut geeignet. Magst du lieber Fitness, Aerobic oder eine Ballsportart, profitierst du aber auch davon.
  5. Gönne dir ein bisschen Wellness. Ich kann in der Sauna hervorragend entspannen, aber die Hitze ist nicht nach jedermanns Geschmack. Vielleicht liegt dir eine Massage oder ein entspannendes Bad in einer Therme eher.

Es geht um dich

Entspannung in schweren Lebensphasen

Linda von NanaMia.de

Denk daran, es geht bei deinen Pausen nicht darum, dich mit Schnickschnack zu beschäftigen. Hier geht es um dich, um deine Seele und deine Gesundheit.

Nimm dich ernst und schütze dich!

 

Diesen Gastbeitrag hat Linda Benninghoff von NanaMia.de verfasst. Und dafür sagen wir ganz herzlich DANKE. Denn leider ist dieses Thema bei uns noch immer einn Tabuthema.

 

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