HG Butzko

HG Butzko

Liebe Freunde und Förderer des weltverbessernden Kabaretts,

In der Atompolitik der Bundesregierung sind Wellness-Tage angebrochen unter dem Motto: „Einfach mal ne Runde abschalten.“

Was mich dabei ein wenig irritiert: Erst gestern hieß es noch, die Atomenergie sei „alternativlos“, eine Formulierung, die darauf sofort „Unwort des Jahres 2010“ wurde. Und als ich das zum ersten mal von unserer Bundeskanzlerin hörte, hab ich auch sofort gedacht: Schau mal an die Merkel. Ich bin nur Kabarettist. Die ist ein richtiger Komiker.
Denn eigentlich wollte die das doch gnadenlos durchziehen. Die Atomindustrie sollte es hinten und vorne rein geschoben bekommen, und gegenfinanziert werden sollte das durch geringfügige Anhebungen der Krankenkassenbeiträge und gigantische Anhebungen der Harz-4-Regelsätze. Gut, da wussten wir wenigstens, warum im Wort Regierung das Wort Gier drin steckt.

Und dann dürfen wir uns ein mal in Japan anschauen, wie dieses „geringfügige Restrisiko“ eigentlich aussieht, von dem uns die Atombosse ständig erzählt haben, und schon erleben wir die Erfindung einer neuen Sportart. Das olympische Komitee hat ja zwei Sportarten neu ins Programm aufgenommen, Rugby und Golf. Schwarz-Gelb erfindet grad ne Dritte: Zurückrudern.

Diese Atombosse haben uns ja dauernd was erzählt. Z. B nach jedem Störfall haben sie gesagt, dass das ein Einzelfall sei. Und so kamen wir auf hunderte Einzelfälle in den letzten 30 Jahren.
„Nein nein“, hieß es immer, „die größte Gefahr besteht darin, wenn Terroristen atomares Material in die Hände bekommen“.  Nun sind Terroristen ja Leute, die bereit sind, für eine fadenscheinige Ideologie Menschenleben zu opfern. Und spätestens nach den Geschehnissen in Japan kann man den Eindruck bekommen, dass sich die Atomenergie schon immer in den Händen von Terroristen befunden hat.

Aber was mich richtig sauer macht: Jetzt muss ich meinen alten Atomkraft-Nein-Danke-Sticker aus den 80er-Jahren wieder raus kramen. Was kommt als nächstes? Bundeswehrparka? Arafat-Halstuch? Nicaragua-Kaffee? Muss ich jetzt wieder BAP hören?
Oder Bots? „Alle, die sitzen bleiben wollen, sollen aufstehen.“
Guckt Euch doch nur mal Claudia Roth an, die es immer ein Stück weit wichtig findet, dass wir alle uns ganz doll lieb haben. Das sind die hormonellen Konsequenzen, wenn man sich zu oft in der Nähe von Atomkraftwerken fest kettet.

Und was ich dabei aber wirklich nicht verstehe: Die Merkel hat doch dauernd gesagt, die Atomenergie ist unverzichtbar! Und plötzlich kann man mehrere Reaktoren problemlos abschalten. Die Erdachse ist ja durch dieses Beben in Japan um 10 cm verrutscht. Und anscheinend muss sich das auch auf das Denken unserer Bundeskanzlerin ausgewirkt haben: Denn noch schräger geht’s ja gar nicht.

Also, wer jemals wissen wollte, was das Wort „GAU“ eigentlich bedeutet, sollte sich mal die intellektuellen Fähigkeiten unserer Kanzlerin zu Gemüte führen: Größter Anzunehmender Unfug.
Und nur mal zur Erinnerung:
Das letzte Erdbeben in Deutschland gab es am 14.02. 2011 um 12.43. Das ist jetzt grade erst 5 Wochen her. Sein Epizentrum lag in Nassau an der Lahn. Das sind 140 km entfernt von Biblis. Es hatte die Stärke 4,5 . Ab Stärke 6 wirds gefährlich für Gebäude und Menschenleben.

Und da sagte unsere Bundeskanzlerin wörtlich: „Man darf man sicher nicht sagen, unsere Kernkraftwerke sind sicher. Wir wissen, wie sicher unsere Kernkraftwerke sind. Sie sind sicher.“
Daran sehen wir, dass auch Frau Merkel inzwischen ein abgebranntes Element ist. Die Hirnschmelze hat bereits eingesetzt. Und deswegen empfehle ich auch für unsere Bundeskanzlerin Wellness-Tage:
Einfach mal ne Runde abschalten.

Es gibt also viel zu Kucken. Drum raus aus Euren Fernsehsesseln und hinein in die weite Welt der Kleinkunst.

Termine der nächsten Wochen und Monate gibt es hier.

Mehr über HG Butzko, den Verfasser dieser „Wellness-Runde“ findet Ihr hier.

Bitte bewerte diesen Artikel:
    [Gesamt: 0 | Durchschnitt: 0]
3 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert